Tagebucheintrag vom 10. August 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 72-73
Montag,
10.
August,
10.00 Uhr
Marie
Fitz
-
von
Exercitien
in
Lindau
zurück.
Über
Pater
Hugger
und die neue Lage.
Pater
General
will nicht,
daß er die Stelle übernehme. Die
Drohung, er wird austreten, hatte er bereits ihr gegenüber schon geäußert.
Schwester Juliana
-
reist nach
Speyer
zurück. Hatte hier
eingekauft.
Fidelis
fragt, ob eine Lehrerin kommen könne,
aber jetzt unmöglich, aber
Samstag
in
Thalkirchen
Gottesdienst.
30 M.
Generalvicarstellvertreter Neuhäusler
: Über
Proteste,
die einzig wegen
Kasperl
womöglich
zurückhalten, weil alte Figur und wir keine Zeugen haben für Ärgernis und keine Beweise.
Der
Prozeß
gegen
Ludendorff
wegen Gotteslästerung? Über
Pater
Emmanuel
und
Burkard
-
Pfarrprüfung vielleicht.
Eventuell
Klage gegen Polizeibeamten.
Dompropst Stahler
:
Mit
Böhmer
,
München,
abgefahren.
Für Kirchenbau sei München vorbildlich, die
Zeller
Schwestern, seine
Schwester
, ohne sein Wissen
päpstlichen
Rechts geworden.
Dr. Péterffy Gedeon
,
Budapest.
Hat als
Dr.
Arbeit
über meine
Predigten
gemacht. Wird einige Zeit nach
Rom
gehen zum Studium. Ob ich in zwei Jahren zum
Congress
kommen werde?
Erhält ein großes Bild vom Arbeitszimmer, 25 Jahre und Predigten.
: Erhält kleines Lichtbild, 25 Jahre und Predigten.
Dr. Scheller
,
in
Civil,
kommt von seinem dreiwöchigen Urlaub in
Wörishofen,
was ihm nicht allgemein gebilligt wird. Wird nach Ablauf der zeitlichen Gelübde wieder austreten,
wegen seiner Gesundheit und weil das Gemeinschaftsleben
viele
Opfer erfordere. Arbeit übers
Gloria
rein
theologisch.
Ich: Dann wird es keinen
großen
Absatz finden, der Klerus kauft
nicht Bücher. Sein
Provinzial,
Pater
Korbinian Roth
,
habe ihm gesagt, er sei im Frühjahr
hier gewesen und in meinem Auftrag nach Berlin geflogen wegen seines
Bruders
und auch jetzt im
Juni
hier gewesen. Ersteres möglich beim
Jubiläum,
letzteres nicht richtig. Ich wartete immer auf ihn. Er möge ihm erzählen,
die vier Fragen an seinen
Bruder
und seine Antwort und daß das
Nihil obstat
entzogen sei.
Scheller
klagt, die Jugend dränge sich im Orden sehr vor.
Chorregent Knab
,
Ebersberg -
casus
conscientiae
,
kommt
abends
18.00 Uhr
wieder.
Secretär
fragt eigens,
ob kommen dürfe, er habe ihn gefragt,
ob es ein Gewissensfall sei,
ob
persönlich.
-
Zu
solchen
Fragen natürlich kein Recht. Überhaupt stelle ich den
Bruder
zur Rede,
daß
Diözesangeistliche
nicht immer und nicht
direkt
zu mir
geführt werden.
Frau Direktor Eid
mit
Herrn
Thieme
:
Bringen die
Büste
in schwarz, will sie weiß
machen.
200 M.
-
weigern
sich lange anzunehmen. Sein Vertreter war in
Freising
vom
Regens
abgewiesen,
auch von den
Pallotinern,
darauf schrieb
Direktor
Eid
einen sehr groben Brief nach Freising und eine noch schärfere Antwort, gegenseitig mit
Rechtsanwalt gedroht. Mit einem Brief vom
Direktor
kann es erledigt werden in Frieden. So war es nicht gedacht, in den Pfarrhöfen kauft man
nicht ohne schriftliche Empfehlung und die geben wir nicht. Auch nicht im
Atelier
ausstellen, schadet ihm mehr, höchstens in einen besonderen
Nebenraum für Katholiken.
Sie fragen
unter der Türe, ob
Pfeiffer
anbieten? Ich sage
Ja.



Schwester Juliana


Generalvicarstellvertreter Neuhäusler




Dompropst Stahler



Dr. Péterffy Gedeon

➥ Seite 73
Sein Begleiter
Dr.
Strecke Erno
Dr. Scheller





Chorregent Knab




Frau Direktor Eid





