Tagebucheintrag vom 7. März 1936⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 15-16
Samstag,
7.3.36,
7.30 Uhr
Subdiakonatsweihe
in
der
Pfarrkirche
Sankt
Anna.
Schwach besucht.
Heute früh 2.30 Uhr ist Zeppelin über München gefahren.
Professor Meyer, Würzburg: Persönlich keine Schwierigkeiten, steht mit dem Rektor gut, der ihn öfter kommen lasse. Man versteht nicht, daß der Bischof den Greibel nicht wegbringt, der eine furchtbare Versammlung gegen den Bischof hielt und auch gegen die Konkordatsprofessoren. Scharf gegen Rintelen, da sei Eichmann schuld, aber jetzt muß die Fakultät sich äußern, schiebe es aber hinaus, weil man auf Abschaffung des Konkordats hoffe.
Ursberger Schwester Gosberta, die bisherige Oberin bei den Hirnverletzten, und Crispina, die künftige Oberin. Isserlin vor zwei Jahren abgebaut, aber die Heckscher Stiftung hat er noch.
Caritasdirektor Müller: wegen der vielen Gesuche für Erstkommunion, besonders wegen Bekenntnisschule. Ich kann den einzelnen Pfarrämtern nicht Hilfe schicken, aber die Briefe an ihn und dafür heute 300 M. ohne Abrechnung.
Dr. Jörissen - bei den Venioschwestern, gibt Geschichtsunterricht und Katechese im Hause, bei den Studentinnen, war zum Vortrag in Santander. Ob innerlich glücklich dabei? Nicht sehr begeistert.
Gräfin Spreti und Weber von Berlin: Die Lage der Vereine. Die Sozialbeamtinnen haben sich umbenannt in Hedwigsbund. Natürlich die Friedenskirche Frankfurt Schmerzenskind - ich werde Betrag geben und dann darauf sich berufen. Mehr beten.
Diakon Schröder - war zur Weihe des Diakons hier als Priestermutter. Die Schulschwestern wohnen jetzt in ihrem Heim - gefunden.
Graf und Gräfin Larisch - hatten einen Brief überbracht. Von den Kindern Gutes. Die Enkel einmal bringen? Auf Ostern.
13.10 Uhr höre ich noch die Hauptstelle der Rede des Kanzlers Adolf Hitler im Reichstag: Mit dem Bündnis zwischen Frankreich und Russland ist der Rhein- und Locarnopakt durchbrochen, also die entmilitarisierte Zone aufgehoben.
19.00 Uhr Generalvicar, die Rede des Führers habe hier furchtbar eingeschlagen. Das Militär rüstet sich zum Abmarsch. Wie es mit der Feldseelsorge stehe.
Heute früh 2.30 Uhr ist Zeppelin über München gefahren.
Professor Meyer, Würzburg: Persönlich keine Schwierigkeiten, steht mit dem Rektor gut, der ihn öfter kommen lasse. Man versteht nicht, daß der Bischof den Greibel nicht wegbringt, der eine furchtbare Versammlung gegen den Bischof hielt und auch gegen die Konkordatsprofessoren. Scharf gegen Rintelen, da sei Eichmann schuld, aber jetzt muß die Fakultät sich äußern, schiebe es aber hinaus, weil man auf Abschaffung des Konkordats hoffe.
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Hier auf dem
Ministerium
habe er einen
Schüler
(Hauptmann?).
Dabei empfiehlt er sehr
seinen
Privatdozenten
Dr.
Rüfer
(?). - Ob
in der
Philosophisch-Theologischen Fakultät
immer ein
Geistlicher
die Philosophie haben müsse?
Nein. Freising
soll
abgebaut werden, aber die anderen
Philosophieprofessoren
bleiben. Überhaupt solange
Konkordat...
Bleibt sehr lange.
Ursberger Schwester Gosberta, die bisherige Oberin bei den Hirnverletzten, und Crispina, die künftige Oberin. Isserlin vor zwei Jahren abgebaut, aber die Heckscher Stiftung hat er noch.
Caritasdirektor Müller: wegen der vielen Gesuche für Erstkommunion, besonders wegen Bekenntnisschule. Ich kann den einzelnen Pfarrämtern nicht Hilfe schicken, aber die Briefe an ihn und dafür heute 300 M. ohne Abrechnung.
Dr. Jörissen - bei den Venioschwestern, gibt Geschichtsunterricht und Katechese im Hause, bei den Studentinnen, war zum Vortrag in Santander. Ob innerlich glücklich dabei? Nicht sehr begeistert.
Gräfin Spreti und Weber von Berlin: Die Lage der Vereine. Die Sozialbeamtinnen haben sich umbenannt in Hedwigsbund. Natürlich die Friedenskirche Frankfurt Schmerzenskind - ich werde Betrag geben und dann darauf sich berufen. Mehr beten.
Diakon Schröder - war zur Weihe des Diakons hier als Priestermutter. Die Schulschwestern wohnen jetzt in ihrem Heim - gefunden.
Graf und Gräfin Larisch - hatten einen Brief überbracht. Von den Kindern Gutes. Die Enkel einmal bringen? Auf Ostern.
13.10 Uhr höre ich noch die Hauptstelle der Rede des Kanzlers Adolf Hitler im Reichstag: Mit dem Bündnis zwischen Frankreich und Russland ist der Rhein- und Locarnopakt durchbrochen, also die entmilitarisierte Zone aufgehoben.
19.00 Uhr Generalvicar, die Rede des Führers habe hier furchtbar eingeschlagen. Das Militär rüstet sich zum Abmarsch. Wie es mit der Feldseelsorge stehe.
Samstag,
7.3.36,
7.30 Uhr
Subdiakonatsweihe
in
der
Pfarrkirche
Sankt
Anna.
Schwach besucht.
Heute früh 2.30 Uhr ist Zeppelin über München gefahren.
Professor Meyer, Würzburg: Persönlich keine Schwierigkeiten, steht mit dem Rektor gut, der ihn öfter kommen lasse. Man versteht nicht, daß der Bischof den Greibel nicht wegbringt, der eine furchtbare Versammlung gegen den Bischof hielt und auch gegen die Konkordatsprofessoren. Scharf gegen Rintelen, da sei Eichmann schuld, aber jetzt muß die Fakultät sich äußern, schiebe es aber hinaus, weil man auf Abschaffung des Konkordats hoffe.
Ursberger Schwester Gosberta, die bisherige Oberin bei den Hirnverletzten, und Crispina, die künftige Oberin. Isserlin vor zwei Jahren abgebaut, aber die Heckscher Stiftung hat er noch.
Caritasdirektor Müller: wegen der vielen Gesuche für Erstkommunion, besonders wegen Bekenntnisschule. Ich kann den einzelnen Pfarrämtern nicht Hilfe schicken, aber die Briefe an ihn und dafür heute 300 M. ohne Abrechnung.
Dr. Jörissen - bei den Venioschwestern, gibt Geschichtsunterricht und Katechese im Hause, bei den Studentinnen, war zum Vortrag in Santander. Ob innerlich glücklich dabei? Nicht sehr begeistert.
Gräfin Spreti und Weber von Berlin: Die Lage der Vereine. Die Sozialbeamtinnen haben sich umbenannt in Hedwigsbund. Natürlich die Friedenskirche Frankfurt Schmerzenskind - ich werde Betrag geben und dann darauf sich berufen. Mehr beten.
Diakon Schröder - war zur Weihe des Diakons hier als Priestermutter. Die Schulschwestern wohnen jetzt in ihrem Heim - gefunden.
Graf und Gräfin Larisch - hatten einen Brief überbracht. Von den Kindern Gutes. Die Enkel einmal bringen? Auf Ostern.
13.10 Uhr höre ich noch die Hauptstelle der Rede des Kanzlers Adolf Hitler im Reichstag: Mit dem Bündnis zwischen Frankreich und Russland ist der Rhein- und Locarnopakt durchbrochen, also die entmilitarisierte Zone aufgehoben.
19.00 Uhr Generalvicar, die Rede des Führers habe hier furchtbar eingeschlagen. Das Militär rüstet sich zum Abmarsch. Wie es mit der Feldseelsorge stehe.
Heute früh 2.30 Uhr ist Zeppelin über München gefahren.
Professor Meyer, Würzburg: Persönlich keine Schwierigkeiten, steht mit dem Rektor gut, der ihn öfter kommen lasse. Man versteht nicht, daß der Bischof den Greibel nicht wegbringt, der eine furchtbare Versammlung gegen den Bischof hielt und auch gegen die Konkordatsprofessoren. Scharf gegen Rintelen, da sei Eichmann schuld, aber jetzt muß die Fakultät sich äußern, schiebe es aber hinaus, weil man auf Abschaffung des Konkordats hoffe.
➥ Seite 16
Hier auf dem
Ministerium
habe er einen
Schüler
(Hauptmann?).
Dabei empfiehlt er sehr
seinen
Privatdozenten
Dr.
Rüfer
(?). - Ob
in der
Philosophisch-Theologischen Fakultät
immer ein
Geistlicher
die Philosophie haben müsse?
Nein. Freising
soll
abgebaut werden, aber die anderen
Philosophieprofessoren
bleiben. Überhaupt solange
Konkordat...
Bleibt sehr lange.
Ursberger Schwester Gosberta, die bisherige Oberin bei den Hirnverletzten, und Crispina, die künftige Oberin. Isserlin vor zwei Jahren abgebaut, aber die Heckscher Stiftung hat er noch.
Caritasdirektor Müller: wegen der vielen Gesuche für Erstkommunion, besonders wegen Bekenntnisschule. Ich kann den einzelnen Pfarrämtern nicht Hilfe schicken, aber die Briefe an ihn und dafür heute 300 M. ohne Abrechnung.
Dr. Jörissen - bei den Venioschwestern, gibt Geschichtsunterricht und Katechese im Hause, bei den Studentinnen, war zum Vortrag in Santander. Ob innerlich glücklich dabei? Nicht sehr begeistert.
Gräfin Spreti und Weber von Berlin: Die Lage der Vereine. Die Sozialbeamtinnen haben sich umbenannt in Hedwigsbund. Natürlich die Friedenskirche Frankfurt Schmerzenskind - ich werde Betrag geben und dann darauf sich berufen. Mehr beten.
Diakon Schröder - war zur Weihe des Diakons hier als Priestermutter. Die Schulschwestern wohnen jetzt in ihrem Heim - gefunden.
Graf und Gräfin Larisch - hatten einen Brief überbracht. Von den Kindern Gutes. Die Enkel einmal bringen? Auf Ostern.
13.10 Uhr höre ich noch die Hauptstelle der Rede des Kanzlers Adolf Hitler im Reichstag: Mit dem Bündnis zwischen Frankreich und Russland ist der Rhein- und Locarnopakt durchbrochen, also die entmilitarisierte Zone aufgehoben.
19.00 Uhr Generalvicar, die Rede des Führers habe hier furchtbar eingeschlagen. Das Militär rüstet sich zum Abmarsch. Wie es mit der Feldseelsorge stehe.