Tagebucheintrag vom 2. Mai 1946⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10024,
Seite 111,113
Donnerstag,
2.5.46
Jandl:
Mir wurde amtlich erklärt,
daß
Caritas
die Auffangstelle
ist für
Gaben
des
Heiligen Vaters
und für
die aus
Amerika.
Muller
hat Vertrauen zur katholischen Kirche.
Fünfzig Prozent
nach Bayern.
Acht haben,
daß
in
Bremen
nicht gelagert
werde.
Fritz
ist eingeweiht. Gegen
Ministerpräsident
sind sie mißtrauisch,
noch mehr gegen die
Bauern,
die nicht
abliefern.
Die Kirche müsse sich an die
Bäuerinnen
wenden. Der
General
sei nicht zum
Controllieren
da,
sondern zum Helfen.
Zweiter Vorsitzender
Stadler
bleibt,
Aretin
Stellvertreter des
Ersten Vorsitzenden?
Kaplan
Berchtold,
Lagergebetbuch.
Monsignore Fässler, Tölz – bringt einen Brief von dem Maler, der eine religiöse Zusammenfassung der Künstler will. Soll ihm sagen, es besteht bereits die Lukas-Gilde, als Künstler-Innung. Bestand schon früher, aber dann das Concordat. Für Kleinkunst leider nicht sofort Aufträge.
Lagergeistlicher Ketz aus Livorno, Diözese Berlin. Hier in der Schmitterschen Anstalt untergebracht. 600 ohne Rückgabe. Will in seine Heimatdiözese, direkt schwer möglich – leichter von hier nach Mainz überweisen und dort nach Kronberg. Trifft Ursulinenoberin im Vorzimmer, die ihm gleich [ ... ] und zusagt.
Schwester Oberin Ursulinen, Landshut – mit Spenden. Hat die Schulen in Seligenthal abgegeben, jetzt Mittelschule. Sehr aufgeschlossen und lebendig. Die Niederlassung in der Mandlstraße sollen sie behalten.
Schwester Materna von Cöln – ich hätte sie in Speyer gefirmt – mit Brief von Cardinal Frings, schicke um Kartoffeln. Ich befürworte das Gesuch von Frings und sie bringt es auf die Behörde, es sei ihr zugesagt. Ich schicke sie auch zu Jandl, der Kartoffeln aufgekauft hat.
Nachmittag 17.00 Uhr besuche ich Schwestern in Schwabing: Begrüßen schon auf der Strasse, Frau Oberin Heraklia. Zuerst bei den Schwestern im Speisesaal. Dann bei Frau Oberin Aussprache. Der jetzige Chef nicht katholisch, lobt die Schwestern, hat aber seine Launen und kann sehr schroff sein. Die Häuser ringsum beschlagnahmt, Pfarrer Fischer auch ausquartiert, muß die Möbel zurücklassen, im Speicher steht ein Bücherschrank, Oberin bittet darum, Antwort schroff Nein. Die Ärzte sind freundlich. 700 Arbeiter. Die frühere Oberin zu viel fern geblieben. Dann spreche ich drei Nurses, den Captain , einen Major, einen Colonel, englisch. Kleines Bildchen von mir. Schwestern sehr kindlich.
Zinkl: Er soll Visitation in Percha halten. Ob man Karl Hofmann von Dillingen nach Tübingen?
Monsignore Fässler, Tölz – bringt einen Brief von dem Maler, der eine religiöse Zusammenfassung der Künstler will. Soll ihm sagen, es besteht bereits die Lukas-Gilde, als Künstler-Innung. Bestand schon früher, aber dann das Concordat. Für Kleinkunst leider nicht sofort Aufträge.
Lagergeistlicher Ketz aus Livorno, Diözese Berlin. Hier in der Schmitterschen Anstalt untergebracht. 600 ohne Rückgabe. Will in seine Heimatdiözese, direkt schwer möglich – leichter von hier nach Mainz überweisen und dort nach Kronberg. Trifft Ursulinenoberin im Vorzimmer, die ihm gleich [ ... ] und zusagt.
Schwester Oberin Ursulinen, Landshut – mit Spenden. Hat die Schulen in Seligenthal abgegeben, jetzt Mittelschule. Sehr aufgeschlossen und lebendig. Die Niederlassung in der Mandlstraße sollen sie behalten.
Schwester Materna von Cöln – ich hätte sie in Speyer gefirmt – mit Brief von Cardinal Frings, schicke um Kartoffeln. Ich befürworte das Gesuch von Frings und sie bringt es auf die Behörde, es sei ihr zugesagt. Ich schicke sie auch zu Jandl, der Kartoffeln aufgekauft hat.
Nachmittag 17.00 Uhr besuche ich Schwestern in Schwabing: Begrüßen schon auf der Strasse, Frau Oberin Heraklia. Zuerst bei den Schwestern im Speisesaal. Dann bei Frau Oberin Aussprache. Der jetzige Chef nicht katholisch, lobt die Schwestern, hat aber seine Launen und kann sehr schroff sein. Die Häuser ringsum beschlagnahmt, Pfarrer Fischer auch ausquartiert, muß die Möbel zurücklassen, im Speicher steht ein Bücherschrank, Oberin bittet darum, Antwort schroff Nein. Die Ärzte sind freundlich. 700 Arbeiter. Die frühere Oberin zu viel fern geblieben. Dann spreche ich drei Nurses, den Captain , einen Major, einen Colonel, englisch. Kleines Bildchen von mir. Schwestern sehr kindlich.
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Früh
noch: Die
zwei Professoren
neu von
Münster
angekommen,
Pascher
und
Mörsdorf.
Mußten
warten. Willkommen.
Missio
bereits gegeben.
Zinkl: Er soll Visitation in Percha halten. Ob man Karl Hofmann von Dillingen nach Tübingen?
Donnerstag,
2.5.46
Jandl:
Mir wurde amtlich erklärt,
daß
Caritas
die Auffangstelle
ist für
Gaben
des
Heiligen Vaters
und für
die aus
Amerika.
Muller
hat Vertrauen zur katholischen Kirche.
Fünfzig Prozent
nach Bayern.
Acht haben,
daß
in
Bremen
nicht gelagert
werde.
Fritz
ist eingeweiht. Gegen
Ministerpräsident
sind sie mißtrauisch,
noch mehr gegen die
Bauern,
die nicht
abliefern.
Die Kirche müsse sich an die
Bäuerinnen
wenden. Der
General
sei nicht zum
Controllieren
da,
sondern zum Helfen.
Zweiter Vorsitzender
Stadler
bleibt,
Aretin
Stellvertreter des
Ersten Vorsitzenden?
Kaplan
Berchtold,
Lagergebetbuch.
Monsignore Fässler, Tölz – bringt einen Brief von dem Maler, der eine religiöse Zusammenfassung der Künstler will. Soll ihm sagen, es besteht bereits die Lukas-Gilde, als Künstler-Innung. Bestand schon früher, aber dann das Concordat. Für Kleinkunst leider nicht sofort Aufträge.
Lagergeistlicher Ketz aus Livorno, Diözese Berlin. Hier in der Schmitterschen Anstalt untergebracht. 600 ohne Rückgabe. Will in seine Heimatdiözese, direkt schwer möglich – leichter von hier nach Mainz überweisen und dort nach Kronberg. Trifft Ursulinenoberin im Vorzimmer, die ihm gleich [ ... ] und zusagt.
Schwester Oberin Ursulinen, Landshut – mit Spenden. Hat die Schulen in Seligenthal abgegeben, jetzt Mittelschule. Sehr aufgeschlossen und lebendig. Die Niederlassung in der Mandlstraße sollen sie behalten.
Schwester Materna von Cöln – ich hätte sie in Speyer gefirmt – mit Brief von Cardinal Frings, schicke um Kartoffeln. Ich befürworte das Gesuch von Frings und sie bringt es auf die Behörde, es sei ihr zugesagt. Ich schicke sie auch zu Jandl, der Kartoffeln aufgekauft hat.
Nachmittag 17.00 Uhr besuche ich Schwestern in Schwabing: Begrüßen schon auf der Strasse, Frau Oberin Heraklia. Zuerst bei den Schwestern im Speisesaal. Dann bei Frau Oberin Aussprache. Der jetzige Chef nicht katholisch, lobt die Schwestern, hat aber seine Launen und kann sehr schroff sein. Die Häuser ringsum beschlagnahmt, Pfarrer Fischer auch ausquartiert, muß die Möbel zurücklassen, im Speicher steht ein Bücherschrank, Oberin bittet darum, Antwort schroff Nein. Die Ärzte sind freundlich. 700 Arbeiter. Die frühere Oberin zu viel fern geblieben. Dann spreche ich drei Nurses, den Captain, einen Major, einen Colonel, englisch. Kleines Bildchen von mir. Schwestern sehr kindlich.
Zinkl: Er soll Visitation in Percha halten. Ob man Karl Hofmann von Dillingen nach Tübingen?
Monsignore Fässler, Tölz – bringt einen Brief von dem Maler, der eine religiöse Zusammenfassung der Künstler will. Soll ihm sagen, es besteht bereits die Lukas-Gilde, als Künstler-Innung. Bestand schon früher, aber dann das Concordat. Für Kleinkunst leider nicht sofort Aufträge.
Lagergeistlicher Ketz aus Livorno, Diözese Berlin. Hier in der Schmitterschen Anstalt untergebracht. 600 ohne Rückgabe. Will in seine Heimatdiözese, direkt schwer möglich – leichter von hier nach Mainz überweisen und dort nach Kronberg. Trifft Ursulinenoberin im Vorzimmer, die ihm gleich [ ... ] und zusagt.
Schwester Oberin Ursulinen, Landshut – mit Spenden. Hat die Schulen in Seligenthal abgegeben, jetzt Mittelschule. Sehr aufgeschlossen und lebendig. Die Niederlassung in der Mandlstraße sollen sie behalten.
Schwester Materna von Cöln – ich hätte sie in Speyer gefirmt – mit Brief von Cardinal Frings, schicke um Kartoffeln. Ich befürworte das Gesuch von Frings und sie bringt es auf die Behörde, es sei ihr zugesagt. Ich schicke sie auch zu Jandl, der Kartoffeln aufgekauft hat.
Nachmittag 17.00 Uhr besuche ich Schwestern in Schwabing: Begrüßen schon auf der Strasse, Frau Oberin Heraklia. Zuerst bei den Schwestern im Speisesaal. Dann bei Frau Oberin Aussprache. Der jetzige Chef nicht katholisch, lobt die Schwestern, hat aber seine Launen und kann sehr schroff sein. Die Häuser ringsum beschlagnahmt, Pfarrer Fischer auch ausquartiert, muß die Möbel zurücklassen, im Speicher steht ein Bücherschrank, Oberin bittet darum, Antwort schroff Nein. Die Ärzte sind freundlich. 700 Arbeiter. Die frühere Oberin zu viel fern geblieben. Dann spreche ich drei Nurses, den Captain, einen Major, einen Colonel, englisch. Kleines Bildchen von mir. Schwestern sehr kindlich.
➥ Seite 113
Früh
noch: Die
zwei Professoren
neu von
Münster
angekommen,
Pascher
und
Mörsdorf.
Mußten
warten. Willkommen.
Missio
bereits gegeben.
Zinkl: Er soll Visitation in Percha halten. Ob man Karl Hofmann von Dillingen nach Tübingen?