Tagebucheintrag vom 1. September 1937⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10018,
Seite 5-6
Mittwoch,
1.
September
37.
Warmuth:
Aschaffenburger
Zeitung
- Termin
zur Klagestellung vergangen. Wegen
Schmidlin
etwas tun, ich werde nach Freiburg schreiben.
Ich sage im Vertrauen, daß gegen mich Klage gestellt wird und daß ich selber verteidigen werde:
Er aber erklärt, man
müsse
einen Verteidiger haben,
und es wäre die größte Enttäuschung seines Lebens,
wenn .. Er würde sich vor seinen Kindern schämen.
Professor Westermair: Sein Schicksal in der Schule. Er wurde gerufen: Entweder kommen Sie um Ihre Pensionierung ein, oder es wird das Verfahren gegen Sie eingeleitet. Damals noch in der Entrüstung über das päpstliche Schreiben. Er ist gedrückt, weil er arbeiten will. Die Höhe der Pension und von wann ab nicht bekannt. Ich: Canoniker in Landshut. Da hat er Arbeit, kann auch für Kirchenzeitung mitarbeiten, wegen Wohnung. Damit aber für die Pension keinen Einfluß, wird in petto behalten, also darüber schweigen. Er hatte erst Bedenken: Ob er gleich Ja sagen muß? Geht schwer von München weg. Wollte sich ein Zimmer nehmen bei Schwestern. Will aber den Wunsch seines Bischofs erfüllen und für Kirche und den Erzbischof arbeiten in Treue - zwei Scheine.
Geistlicher Rat Gruber, Taufkirchen. - Angebot eines Canonicats Landshut, sehr überrascht, als Ersatzmann für Weinsteiger. Er kann sich dort leicht losmachen. Sagt zu.
Carmelitenprovinzial: 1) Dankt für die Kirchensammlung, hat viel, wenn auch nicht das gleiche erbracht wie die persönlichen Sammlungen. Hat Sorge für später? Wir können es mit den allgemeinen Sammlungen zusammenlegen. Sagen wir nur für heute, nicht für morgen. 2) Eine Empfehlung für Milwaukee, um den Geist dort einzuführen - besonders, wenn hier verboten. Allgemeine Empfehlung wird von den Agenten mißbraucht, aber einen Brief an den Erzbischof in Milwaukee. Neuer Band Theresia.
Mater Theodolinde: Wie es mit BdM in Pasing weiterging. - Unerwartete Wendung. Generaloberin liegt immer noch in Sankt Gallen schwer krank, man sagt außer Gefahr, die pflegenden Schwestern sagen es nicht. Kam von Gastein und hatte einen Zusammenbruch. Wegen Steuer, ob gemeinnützig, war sie bei Zinkl gewesen. In Nürnberg wurde sie bereits für „rein gewerblich“ erklärt.
Domkapitular Irschl: Ob er nicht die Kirchengeschichte von Dr. Mohler mir verschaffen könne. - Ja. Mit einem Gutachten? Ist zweifelhaft, weil viele Male Mecker angeführt ist.
15.30 Uhr Schwester Winand - durch lange Nachtwache sehr ermüdet. Jetzt bei den Marienschwestern bei Sankt Anna. Die Schwestern bekommen in der Woche 15 M. und müssen sich dafür die Kleider beschaffen, im übrigen freie Verpflegung. Keine Kapelle, aber gemeinsame Abendgebete im Speisesaal. Hans im Kloster.
16.00 Uhr Dr. Venator - aus dem Urlaub zurück. Sorge wegen der epidemischen Kinderlähmung.
An diesem Morgen Thea, die an der Pforte war, erklärt, sie sei nicht vorgelassen worden.
Professor Westermair: Sein Schicksal in der Schule. Er wurde gerufen: Entweder kommen Sie um Ihre Pensionierung ein, oder es wird das Verfahren gegen Sie eingeleitet. Damals noch in der Entrüstung über das päpstliche Schreiben. Er ist gedrückt, weil er arbeiten will. Die Höhe der Pension und von wann ab nicht bekannt. Ich: Canoniker in Landshut. Da hat er Arbeit, kann auch für Kirchenzeitung mitarbeiten, wegen Wohnung. Damit aber für die Pension keinen Einfluß, wird in petto behalten, also darüber schweigen. Er hatte erst Bedenken: Ob er gleich Ja sagen muß? Geht schwer von München weg. Wollte sich ein Zimmer nehmen bei Schwestern. Will aber den Wunsch seines Bischofs erfüllen und für Kirche und den Erzbischof arbeiten in Treue - zwei Scheine.
Geistlicher Rat Gruber, Taufkirchen. - Angebot eines Canonicats Landshut, sehr überrascht, als Ersatzmann für Weinsteiger. Er kann sich dort leicht losmachen. Sagt zu.
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Monsignore
Lohr:
Für die
Marianische Congregation
den Empfehlungsschrieb auch zum
Abdruck. Arbeitervereine
hier Feier ihrer
40-jährigen
und
50-jährigen
Jubiläen.
Ob am 12.
Oktober
Messe mit Ansprache? Nicht mehr hier. Die Lage der Vereine, die Gegenschrift
„Politischer Katholizismus“,
die Empfehlung von
Fulda.
Die Rede von
Dr.
Ley
gegen die Vereine.
Carmelitenprovinzial: 1) Dankt für die Kirchensammlung, hat viel, wenn auch nicht das gleiche erbracht wie die persönlichen Sammlungen. Hat Sorge für später? Wir können es mit den allgemeinen Sammlungen zusammenlegen. Sagen wir nur für heute, nicht für morgen. 2) Eine Empfehlung für Milwaukee, um den Geist dort einzuführen - besonders, wenn hier verboten. Allgemeine Empfehlung wird von den Agenten mißbraucht, aber einen Brief an den Erzbischof in Milwaukee. Neuer Band Theresia.
Mater Theodolinde: Wie es mit BdM in Pasing weiterging. - Unerwartete Wendung. Generaloberin liegt immer noch in Sankt Gallen schwer krank, man sagt außer Gefahr, die pflegenden Schwestern sagen es nicht. Kam von Gastein und hatte einen Zusammenbruch. Wegen Steuer, ob gemeinnützig, war sie bei Zinkl gewesen. In Nürnberg wurde sie bereits für „rein gewerblich“ erklärt.
Domkapitular Irschl: Ob er nicht die Kirchengeschichte von Dr. Mohler mir verschaffen könne. - Ja. Mit einem Gutachten? Ist zweifelhaft, weil viele Male Mecker angeführt ist.
15.30 Uhr Schwester Winand - durch lange Nachtwache sehr ermüdet. Jetzt bei den Marienschwestern bei Sankt Anna. Die Schwestern bekommen in der Woche 15 M. und müssen sich dafür die Kleider beschaffen, im übrigen freie Verpflegung. Keine Kapelle, aber gemeinsame Abendgebete im Speisesaal. Hans im Kloster.
16.00 Uhr Dr. Venator - aus dem Urlaub zurück. Sorge wegen der epidemischen Kinderlähmung.
An diesem Morgen Thea, die an der Pforte war, erklärt, sie sei nicht vorgelassen worden.