Alois Muench, Ivo Zeiger⇦ Einzelansicht
Gesprächsprotokoll,
03.12.1946/28.04.1947
Bischof Alois Muench
,
Bischof
von
Fargo,
Apostolischer
Visitator.
Zum zweiten Mal in München, Dienstag, 3.12.46, 18.00 Uhr bis Freitag, 6.12.,
bis
9.00 Uhr.
Er war schon einmal hier 15. - 18.10.46.
- Ich war in der Schweiz
und konnte nicht warten,
weil
Pass
abgelaufen wäre.
Beim ersten Besuch konnte ich nicht hier sein,
weil mein
Reisepass
in die Schweiz dringend
war.
Begleitet von
Pater
Zeiger
S. J.,
spricht vollendet Deutsch, Großeltern waren aus der Oberpfalz ausgewandert, jetzt
muß er für Verwandte eintreten,
die belästigt werden,
obwohl immer gegen die Partei.
Ein schriftlicher Bericht schon vorher nach Kronberg, Taunus geschickt. Ein zweiter Bericht in München abgegeben mit Nachtrag. Das erste Mal wohnte er in Fürstenried, das zweite Mal hier im Hause. Pater Zeiger
bei Verwandten mit dem
Chauffeur
,
der ein Spruchbeutel ist.
Besprechung im Hause: 4. Dezember, 10.00 - 13.00 Uhr
.
5.
Dezember,
9.00 - 11.00 Uhr
und abends nach Tisch.
Raucht nur auf dem Zimmer. Empfängt Besuche, macht selber Besuche in der Tegernseer Landstraße, auch bei General Muller
,
ein Besuch
bei den Schulschwestern,
deren Haus er in
Milwaukee
kennt.
Ist auf
Barbara
hier
(Barbarazweig
„ist eine Braut im Hause“) und auf
Nikolaus
waren
Bilder, die
er mitnimmt. Zuhause seine 78jährige
Mutter
.
Ich übergebe ihm: unsere beiden Concordate, Verzeichnis der Candidaten, Schematismus, die letzten Amtsblätter mit den Eheinstruktionen, zweimal große Bilder vom Dom, verwüstet, und Sankt Michael, verwüstet - einmal für den Heiligen Vater
und zwei Kleinausgaben. Von mir Zeitfragen und Zeitaufgaben, Rufende
Stimmen.
Die drei
Briefe
von
Frank
,
persönlich. Er wird nicht aus der Hand geben,
bis er von mir Erlaubnis bekommt.
Er übergibt mir: Beim Kommen sechs Päckchen Zigaretten à 20. - In der Küche Conserven. 10 000 RM bar für Caritas. Beim Gehen: zehn große Zigarren, zwei Päckchen Gilette blau, zwei Stück Soap
,
Rasier
Cream
,
Tooth Paste
.
Bei der Besprechung über Presse, seinen Hauptpunkt, waren Irschl
und
Neuhäusler
dabei. Wir übergeben die Berichte
über Papierzuweisung, in Bayern ungenügend, über
Verlage,
katholisch. Er besuchte
McMahon
und die zwei anderen und drei kommen am anderen Tag:
Nicht viel erreicht, „die katholischen seien sogar günstiger bedacht“, er nimmt aber
einige Fälle und Berichte mit.
Tischgespräch: Über Konnersreuth, meine Aussprache mit Hitler
zum Teil,
aber
Protokoll
nicht mitgegeben;
Frank
,
Wunder
bei seinem
Kind
und andere Wunder der Gnade
. Kurz:
Bekenntnisschule,
Cherubsender.
Ihm noch zu geben: Unser Firmbild, Zeitrufe.
An den Heiligen Vater
:
Meinen
Weihnachtsbrief
mit Bericht
(siehe
im
Akt
Papa
).
Die Briefe an römische
Kardinäle,
ebenso nach Spanien und
Südamerika,
die er in
Paris
aufgeben wird.
Abschrift der drei Briefe von
Frank
,
dann Schreiben von
Schwarzwälder
, Bitte um
Assumpta,
Bitte um
zweiten
Auxiliaris
,
Brief an
Mutter
Pascalina
.
„Erzbischof“, in Gänsefüßchen, Nikolaj Avtonomov
,
war
Donnerstag,
5.12.46,
12.00 Uhr
gerufen, stehend empfangen. Von
Muench
die
„Weisung“
des
Heiligen Vaters
mitgeteilt, er
soll
sich von jeder äußeren Tätigkeit zurückziehen und in ein Kloster sich zurückziehen.
Er denkt an
Benediktbeuern.
- Aber hier „seine“
Kirche und seine Wohnung?
Nein.
Es wäre
„in seinem eigenen Interesse, wenn er Deutschland verlassen würde!“
Sofort bereit,
aber man soll ihm helfen -
wenigstens sagen,
warum verlassen (er hatte früher von
Südamerika
gesprochen). Darüber
Protokoll
aufgenommen. Als Zeugen
Pater
Zeiger
,
Neuhäusler
und ich. Es ging ruhiger,
als wir erwartet.
Alles
stehend,
beim Weggehen hatte er Tränen im Auge.
Nuntiatur: Ich erkläre auf Anfrage: Ein Nuntius sollte wieder kommen, aber nur bei der centralen Reichsbehörde (irgendeine Form von Zentralregierung wird ja kommen), nicht bei Bayern allein (würde zuviel Schwierigkeiten geben und Mißtrauen), es kann aber nicht Colli
sein.
28.4.47. Secretum
.
Dank für den Besuch der
Bischofskonferenz
in
Freising.
Wird im
Protokoll
dem
Heiligen Vater
geschickt werden. Gruß an die
Mutter
.
Die beiliegenden Predigten (Brief des
Heiligen Vaters
an die deutschen Bischöfe,
Seite
7)
zum Teil von anderen für sie angeregt (Weltgericht, Barmherziger
Samariter,
Papstpredigt, Die Güte des Heiligen Vaters fürs deutsche Volk,
an die Schwestern in
Berg
am Laim...).
Ihre klassisch kurze Predigt im Freisinger Dom hat gewaltig gewirkt.
Um Antwort sich nicht bemühen.
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Zum zweiten Mal in München, Dienstag, 3.12.46, 18.00 Uhr bis Freitag, 6.12.,
![Vergleiche Tagebuch NL F 10025, Eintrag vom 06.12.1946](resources/images/dokument/entry-icon.png)
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Ein schriftlicher Bericht schon vorher nach Kronberg, Taunus geschickt. Ein zweiter Bericht in München abgegeben mit Nachtrag. Das erste Mal wohnte er in Fürstenried, das zweite Mal hier im Hause. Pater Zeiger
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
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Besprechung im Hause: 4. Dezember, 10.00 - 13.00 Uhr
![Vergleiche Tagebuch NL F 10025, Eintrag vom 04.12.1946](resources/images/dokument/entry-icon.png)
![Vergleiche Tagebuch NL F 10025, Eintrag vom 05.12.1946](resources/images/dokument/entry-icon.png)
Raucht nur auf dem Zimmer. Empfängt Besuche, macht selber Besuche in der Tegernseer Landstraße, auch bei General Muller
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Ich übergebe ihm: unsere beiden Concordate, Verzeichnis der Candidaten, Schematismus, die letzten Amtsblätter mit den Eheinstruktionen, zweimal große Bilder vom Dom, verwüstet, und Sankt Michael, verwüstet - einmal für den Heiligen Vater
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Er übergibt mir: Beim Kommen sechs Päckchen Zigaretten à 20. - In der Küche Conserven. 10 000 RM bar für Caritas. Beim Gehen: zehn große Zigarren, zwei Päckchen Gilette blau, zwei Stück Soap
![Englisch „Seife“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Englisch „Creme“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Englisch „Zahnpasta“](resources/images/dokument/i-icon.png)
Bei der Besprechung über Presse, seinen Hauptpunkt, waren Irschl
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Tischgespräch: Über Konnersreuth, meine Aussprache mit Hitler
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
In einem auf den 17.10.1946 datierten maschinenschriftlichen Schreiben,
legt Faulhaber dar, warum er sich veranlasst gesehen habe, „für Dr. Hans Frank ein gutes Wort einzulegen“.
Darin berichtet er, dass Franks evangelisch getaufte Tochter Brigitte der religiösen „Kälte“, die im Hause Frank
geherrscht habe, zum Trotz, im Jahr „1943 oder 1944“ den Wunsch geäußert habe, am katholischen Religionsunterricht
teilzunehmen. Nach der Zustimmung der Mutter habe diese auch die anderen Geschwister in den Religionsunterricht
gebracht. Schließlich seien drei noch ungetaufte Kinder der Familie Frank getauft worden.
Vgl. Aufzeichnung Faulhabers, in: Heinz Hürten (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers. Bd. III: 1945-1952.
Paderborn u.a. 2002, Nr. 114, S. 215-218, hier: S. 216. Vgl. auch das Beiblatt zum Gespräch mit Kaplan Anton Haas zu 15.12.1946
.
![Vergleiche Beiblatt NL F 08504, Folio 0186r](resources/images/dokument/supp-icon.png)
![Kontextkommentar:
In einem auf den 17.10.1946 datierten maschinenschriftlichen Schreiben,
legt Faulhaber dar, warum er sich veranlasst gesehen habe, „für Dr. Hans Frank ein gutes Wort einzulegen“.
Darin berichtet er, dass Franks evangelisch getaufte Tochter Brigitte der religiösen „Kälte“, die im Hause Frank
geherrscht habe, zum Trotz, im Jahr „1943 oder 1944“ den Wunsch geäußert habe, am katholischen Religionsunterricht
teilzunehmen. Nach der Zustimmung der Mutter habe diese auch die anderen Geschwister in den Religionsunterricht
gebracht. Schließlich seien drei noch ungetaufte Kinder der Familie Frank getauft worden.
Vgl. Aufzeichnung Faulhabers, in: Heinz Hürten (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers. Bd. III: 1945-1952.
Paderborn u.a. 2002, Nr. 114, S. 215-218, hier: S. 216. Vgl. auch das Beiblatt zum Gespräch mit Kaplan Anton Haas zu 15.12.1946.](resources/images/dokument/i-icon.png)
Ihm noch zu geben: Unser Firmbild, Zeitrufe.
➥ Seite 372
Wir gehen durch das Haus -
Stiege
noch in
Reparatur.
Also Aufgang
Hintertreppe.
Auf dem Dachgarten Blick in das Ruinenfeld,
auch im Schutzkeller,
wo die Helme noch an der Wand hängen.
An den Heiligen Vater
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Lateinisch „Papst“](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Lateinisch „Weihbischof“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
„Erzbischof“, in Gänsefüßchen, Nikolaj Avtonomov
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![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Nuntiatur: Ich erkläre auf Anfrage: Ein Nuntius sollte wieder kommen, aber nur bei der centralen Reichsbehörde (irgendeine Form von Zentralregierung wird ja kommen), nicht bei Bayern allein (würde zuviel Schwierigkeiten geben und Mißtrauen), es kann aber nicht Colli
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
28.4.47. Secretum
![Lateinisch „Heimlich“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Digitalisat Faulhaber-Edition](/db/apps/digitalisate/09265/BB_09265_0371r/BB_09265_0371r.jpg)