Franz von Epp⇦ Einzelansicht
Gesprächsprotokoll,
27.–29. April 1933
Reichsstatthalter
von
Epp
Donnerstag, 27. April 33. 11.00 Uhr - 11.40 Uhr
:
Hinwärts
präsentiert
der Posten, nicht rauswärts.
Stengel
hier
und
Graf Spreti
.
Wollte mir vorher einen Besuch machen mit Staatskommissar
Röhm
,
war bereits angemeldet - ich
ließ ihm sagen: Ich bitte,
morgen vor dem
Gottesdienst am Freitag
kommen zu dürfen.
Vassallo
hatte
Paul
Stengel
erklärt: Dem
Kardinal
müsse zuerst der
Statthalter
Besuch machen. Darum sagte ich beim Besuch: Ich bin hier nicht Kardinal,
sondern Bischof.
Ich komme,
Ihnen die
Hand
zu reichen,
wie Sie das ganze Volk aufgerufen haben,
also zuerst der Bischof.
Auch die anderen Bischöfe haben sich diesen Ruf zueigen gemacht. Wir wünschen und
beten,
daß die Regierung ihr Ziel erreiche. Was sonst käme,
wäre
Chaos.
Er stimmt zu.
Dank
für Hilfe in der
Schutzhaft,
Gefangenen seelsorge:
Bereits durchgeführt, in den
Gefängnissen, in der Pfalz im
Werden
(er wusste,
daß
Himmler
Schüler von
Gartmeier
war), in
Dachau
im Lager
Pfanzelt
.
Taktvoll, nichts als seelsorgliche Fragen zulassen. Weniger
Katholiken,
als wir glaubten.
Das Volk hat Vertrauen und das ist viel. Innenpolitisch-wirtschaftliche Aufgaben leichter, als außenpolitische. Geistig mehr geschlossen. Außenpolitisch zwei Gefahren, sage ich: Finanzwirtschaftlich. Heilige Vater
sagt
unerträglich,
daß
internationale Börse
über Krieg und Frieden entscheidet,
und drohender
Krieg.
Da nimmt er lebhaft das Wort:
Polen
so gespannt und Frankreich wird dann auch angreifen
.
Deshalb müssen wir stark sein,
um den anderen Respekt einzuflößen (darüber schweige
ich).
Er ist natürlich bei seinem
Thema.
Er fragt, ob nicht am 1. Mai wie in Berlin Gottesdienst sein könne. Respondeo
:
Im nächsten
Jahr auch kirchlicher Feiertag.
Wir wollen,
daß die Leute auch in die Kirche gehen,
wenn schon Feiertag. Also nicht wie früher der
11. August
.
In diesem Jahr Arbeitergottesdienst,
und in den anderen Kirchen wenigstens Spätmesse.
Ich frage wegen der christlich gewordenen Juden. Er gebraucht den Ausdruck „Ungerechtigkeit“ wiederholt, besonders am Anfang. Eine Zahl angeben - Ja. Man könne dann etwas machen. Grund naturrechtlich für Vaterlandsliebe hier geboren. Er meint, die Juden hätten doch die erste Revolution gemacht. Ich erzähle, wie Erich Mühsam
hier aufgefordert,
den
Erzbischof
am Glockenseil aufzuhängen, zwei alte Juden: Der
Kini
kommt nimmer.
Am Schluß stehend: Persönliche Erinnerung an Wittelsbacherplatz ihm nicht mehr erinnerlich, aber La Rosée
hat hier auch bestätigt. Er hörte,
der Vater
Moy
sei gestorben.
Eisele
erzählt:
Epp
wolle von ihm wissen,
wenn etwas gegen die Religion.
verte
zusammen mit
Staatscommissar
Roehm
,
der dabei bleibt
.
Der
Gottesdienst
gestern war feierlich und stark besucht.
(Er:
Beinahe zu spät gekommen,
weil Umweg gefahren).
SA
-Truppe gute Haltung
(Roehm
:
Auch viel
exerziert).
Für
1. Mai
Gottesdienst angesetzt, schönes Thema für christliche Predigt über
Arbeit,
bis nächstes Jahr auch kirchlicher Feiertag.
Die Landtagseröffnung von 1919: Erschießung von
Eisner
,
unter meinem Fenster:
„Da stecken die Schwarzen dahinter“. Man meinte, der
König
sei bei mir versteckt.
Flugzeuge
in Italien: Notwendig wegen der
Küstenwache,
einmal
Parade dort
,
auch für
Strassenbau
viel geschehen,
einmal
München
Unterbahn,
wenn
Autoverkehr
dreifach
[ ... ]
!
Die Frauen vom
Land, in
Amerika
lauter Städter.
Unglück,
daß
Zeitungen
früher alles vorher berichteten und
unsere Abgeordneten dann
nie
soviel erreicht hatten,
als die Zeitungen vorher schon meldeten, jetzt
Selbstdisziplin,
auch
Privatbesetzung?
Wenn
man nirgends
unterkam, wurde man
Journalist
(Unser Tag der Arbeit soll ein Tag der
Ernte
haben). Er wußte nicht,
daß für die
SA
ein Militärgericht eingesetzt war.
Dieses
Tempo
- unserer
Autorität
und
Disziplin. Tempo
- so geht es nicht auf die Dauer.
Die
Tram
in
New Jork.
Stehend
noch sprechen wir über
Neuner-Denkmal
in Würzburg, er ist 87/88
dort eingetreten,
Abreise,
wenn
der
Prozeß
,
wenn die Geistlichen nicht gedient haben.
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Donnerstag, 27. April 33. 11.00 Uhr - 11.40 Uhr
![Vergleiche Tagebuch NL F 10015, Eintrag vom 27.04.1933](resources/images/dokument/entry-icon.png)
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Das Volk hat Vertrauen und das ist viel. Innenpolitisch-wirtschaftliche Aufgaben leichter, als außenpolitische. Geistig mehr geschlossen. Außenpolitisch zwei Gefahren, sage ich: Finanzwirtschaftlich. Heilige Vater
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Er fragt, ob nicht am 1. Mai wie in Berlin Gottesdienst sein könne. Respondeo
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Ich frage wegen der christlich gewordenen Juden. Er gebraucht den Ausdruck „Ungerechtigkeit“ wiederholt, besonders am Anfang. Eine Zahl angeben - Ja. Man könne dann etwas machen. Grund naturrechtlich für Vaterlandsliebe hier geboren. Er meint, die Juden hätten doch die erste Revolution gemacht. Ich erzähle, wie Erich Mühsam
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Am Schluß stehend: Persönliche Erinnerung an Wittelsbacherplatz ihm nicht mehr erinnerlich, aber La Rosée
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Eisele
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verte
➥ Seite 31
Samstag,
29.4.33,
12.30 Uhr
-
13.15 Uhr,
Gegenbesuch
von
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