Tagebucheintrag vom 12. Januar 1943Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 121,122

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Dienstag, 12.1.43. Die Kälte hält an, die Fenster besonders im Schlafzimmer und das erste im Arbeitszimmer festgefroren.

Mercator, von den Eltern zurück. Der Bruder an der Ostfront kam doch in Weihnachtsurlaub. Vom Lissabonbrief. Mutter recht krank. Für die Consecration doch lieber den Text vor sich haben. Silvesterpredigt. Mußte inzwischen draußen warten.

Major von Mercator: Hinkt. Eine Bekannte, die Frau des deutschen Consuls in Algier, der nach Gibraltar gebracht wurde, nach England gebracht mit zwei Kindern
Die Kinder konnten bisher nicht identifiziert werden..
, erwartet das dritte. Ob nicht über den Vatikan etwas zu machen. Respondeo: Darum habe ich gebeten, persönlich zu kommen, die Regierung hat das verboten. Höchstens durch das Auswärtige Amt, ob mit Aussicht? Nein, das will er nicht, dann soll Ribbentrop

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als Verwandter über das Schwedische Rote Kreuz etwas tun. War bei Erzbischof Hauck, Regimentskamerad von Würzburg.

Abt Ettal: Eingabe um Rehabilitierung von Rosenberger. La Puma meint, er könne im höchsten Fall, ihn als Oblate irgendwo einweisen, ich soll an den Heiligen Vater eine Bitte richten. Hat gleich die Bittschrift dabei. Respondeo: Der Fall Pretzl. Ich würde raten, übergangsweise als Oblate und nach zwei Jahren Eingabe. Auch jetzt kann ich ihn empfehlen.

Struth mit Gemahlin: Hat zwei große Aufgaben, Literatur aufzukaufen (von Monsignore Büttner unterstützt) und in Cöln Auftrag von seinem alten Pfarrer, für die Jugend kleine Kulturwerte zu sammeln. Ob nach Italien? Spricht viel von beten. Ich über den Lissabonbrief. Bis Donnerstag nach Berlin.

17.00 Uhr Wolfrats. Erzählt von Füssen.