Tagebucheintrag vom 11. Dezember 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 119-120
Montag,
11.
Dezember.
Es ist alles soviel leichter, selbst nach schlafloser Nacht,
wenn man seit Wochen die
heiligen
Messen
nach eigener Meinung liest.
Vormittags
Hals über Kopf mit beiden
Maschinenmanuskripten
der Predigten für den Druck und
Auszug für die
Presse.
Kaplan Hilmer: War krank, Kopfnerven, bleibt zu Tisch.
Direktor Fritz: Die Caritasangestellten, 20.000 sollen in der Arbeitsfront eingeschaltet werden. Sie sträuben sich, aber man wird immer tyrannisiert. Nun kommt er gedrückt von Freiburg. Ich und Bertram sollen gefragt werden. Respondeo: Ich muß die Entscheidung Breslau überlassen. Die Entwicklung wird aber gar keine andere Wahl lassen. Er will einen neuen Versuch für Gerlich machen. Er hält sicher sein Ehrenwort, nicht ins Ausland zu gehen und nicht mit den Feinden in Verbindung zu treten. Für Aretin sei nichts zu machen, seine Gegner in den Münchner Neuesten Nachrichten seien Haupthindernis.
Baron Pastor
Nuntius sitzend wie immer. 1) Nuntiatur. Ringsum neu gebaut, drei Monate. Bei mir war Simon. Die Entscheidung bei Pacelli. Soll man bleiben? Das Volk wird den Wegzug als Niederlage nehmen. Wir können nur unter den gleichen Bedingungen, nicht eine Summe herausfordern. Die Regierung müßte eine Erklärung abgeben. Andererseits, wenn sie eine neue Wohnung einrichtet, spricht sie aus, die Nuntiatur soll bleiben. Er sagt: Siebert habe ihm vor kurzer Zeit amtlich erklären lassen, er wünsche keine Änderung in der Nuntiatur, er halte es für wichtig, daß sie bleibe. Er sieht einem amtlichen Änderungsvorschlag der Regierung entgegen.
Zwei Herren von Karolingia. Einladung zum Weihnachtsfest. Unmöglich.
Bischof Klemann von Südwest. Bleibt zu Tisch. Nachher 200 M. 12.00 Uhr wurden die Auszüge für die Augsburger Postzeitung und Kurier, 19.00 Uhr das Manuskript für den Gesamtdruck abgeholt. – Das gab dem ganzen Tag ein starkes Tempo.
Kaplan Hilmer: War krank, Kopfnerven, bleibt zu Tisch.
Direktor Fritz: Die Caritasangestellten, 20.000 sollen in der Arbeitsfront eingeschaltet werden. Sie sträuben sich, aber man wird immer tyrannisiert. Nun kommt er gedrückt von Freiburg. Ich und Bertram sollen gefragt werden. Respondeo: Ich muß die Entscheidung Breslau überlassen. Die Entwicklung wird aber gar keine andere Wahl lassen. Er will einen neuen Versuch für Gerlich machen. Er hält sicher sein Ehrenwort, nicht ins Ausland zu gehen und nicht mit den Feinden in Verbindung zu treten. Für Aretin sei nichts zu machen, seine Gegner in den Münchner Neuesten Nachrichten seien Haupthindernis.
Baron Pastor
Es handelt sich um einen der beiden Söhne Ludwigs von Pastor:
Ludwig oder Franz von Pastor.
ganz kurz, nur um sich als
Komtur
des
Silvesterordens
vorzustellen.
Die Bilder im
Osservatore Romano
zeigt er natürlich überall herum. Ein Apfel,
der weit vom Stamm gefallen. Ein großer
Theaterspieler.
Ganz kurz, weil andere warten.
Nuntius sitzend wie immer. 1) Nuntiatur. Ringsum neu gebaut, drei Monate. Bei mir war Simon. Die Entscheidung bei Pacelli. Soll man bleiben? Das Volk wird den Wegzug als Niederlage nehmen. Wir können nur unter den gleichen Bedingungen, nicht eine Summe herausfordern. Die Regierung müßte eine Erklärung abgeben. Andererseits, wenn sie eine neue Wohnung einrichtet, spricht sie aus, die Nuntiatur soll bleiben. Er sagt: Siebert habe ihm vor kurzer Zeit amtlich erklären lassen, er wünsche keine Änderung in der Nuntiatur, er halte es für wichtig, daß sie bleibe. Er sieht einem amtlichen Änderungsvorschlag der Regierung entgegen.
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2)
Bischof
Augsburg wegen
Professor
Mayer
von
Paderborn
von
Sanctum Officium.
Hier handelt es sich um ein früheres Buch. Er erklärte,
er habe nur
historischen
Berichten nicht zugestimmt. In einem späteren Buch
correkt.
Bischof
Paderborn
wüßte genaueres. Jedenfalls
in
dieser Frage
Sterilisierung
hat
der Bischof zuerst
zu sprechen, also soll er sein Gutachten dorthin richten. 3)
Monitum
wegen des Gerichtshof.
4)
Eggersdorfer
Prälat?
Un
po‘ aspettare.
Zwei Herren von Karolingia. Einladung zum Weihnachtsfest. Unmöglich.
Bischof Klemann von Südwest. Bleibt zu Tisch. Nachher 200 M. 12.00 Uhr wurden die Auszüge für die Augsburger Postzeitung und Kurier, 19.00 Uhr das Manuskript für den Gesamtdruck abgeholt. – Das gab dem ganzen Tag ein starkes Tempo.