Tagebucheintrag vom 23. Dezember 1947⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10026, Seite 155

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TUESDAY - DEC. 23

Tauwetter. Das Licht wird also wieder besser werden.

Nach der Sitzung Mensamire nach langer Zeit. Muß wieder ins Krankenhaus. Hat ständig Magenschmerzen. Mußte eine Stunde warten. Er
Es könnte der Ehemann von Emma Tafelmeier gemeint sein.
sprach vom Sterben und wohl nicht ohne Grund. Nach dem Tod heilige Messen. Eine warme Wolldecke und ein Paar Schuhe, auch Vesperpsalmen auf Bitten. Im Krankenhaus frei, 200.

Inge von Kunitzky, von Oberin Nazarethheim empfohlen, ihr Vater Volljude, französischer Offizier, in einem Lager in Schlesien ermordet, auch andere Verwandte an verschiedenen Orten ermordet als Nichtarier. Sie selber im Studium unterbrochen, viel gehungert und gefroren, soll die Erbschaft der Großmutter antreten und darum nach Wiesbaden, hat mit der Oberin ausgerechnet, braucht 70 M. für die Erbschaft von etwa 20 000. Muß nicht zurückgeben, aber eventuell einer armen Studentin. Macht den Eindruck einer nicht ganz Normalen, aber die Oberin! Vor Jahren convertiert, erhält jetzt als Verfolgte im Monat 200. Auf Empfehlung der Oberin 700 M. Für Reise Tafel Schokolade. Hat meine Adventspredigten besucht, Zögling von Schauer.

Nach Tisch Malch. Fritz
Es dürfte sich um einen Familienangehörigen der Familie von Hans Fritz handeln.
, Tölz, zum Gratulieren. Mit Blumenkorb. Erhält Kaffee und Zucker, zwei Flaschen Wein.

Frau Staatssekretär Fischer: Abgehetzt von den Bescherungen, besonders Neubiberg. Plötzlich sehr ernst. - Mutter kommt hierher, evangelisch, aber bona fide, hat dem protestantischen Pfarrer geantwortet, sie bleibt bei ihren katholischen Verwandten. Was tun? Zureden? Ja, wenn sie fragt oder unruhig wird. 85 Jahre, jetzt schwer krank.

17.00 Uhr Generalconsul Schweiz, Dr. Regli und Gemahlin - gute Festwünsche. Ist bereit zu helfen, nur nicht telephonieren.
TUESDAY - DEC. 23

Thauwetter. Das Licht wird also wieder besser werden.

Nach der Sitzg Mensamire nach langer Zeit. Muß wieder ins Krankenhaus. /
Hat ständig Magenschmerzen. Mußte eine Stunde warten. Er sprach vom Sterben und wohl nicht ohne Grund. Nach dem Tod heilige Messen. /
Eine warme Wolldecke und ein Paar Schuhe, auch Vesperpss auf Bitten. Im Krankenhaus frei, für 200.

Inge v. Kunitzky, von Oberin Naz.heim empfohlen, ihr Vater Volljude, frz Offizier, in einem Lager /
in Schlesien ermordet, auch andere Verwandte an verschiedenen Orten ermordet als Nichtarier. Sie selber im Studium unterbrochen, viel gehungert /
und gefroren, soll die Erbschaft der Großmutter antreten und darum nach Wiesb., hat mit der Oberin ausgerechnet, braucht 70 M für die Erbschaft von etwa 20 000. /
Muß nicht zurückgeben aber ev. einer armen Studentin. Macht den Eindruck einer nicht ganz Normalen, aber die Oberin! Vor Jahren convert., erhält jetzt als /
Verfolgte im Monat 200. Auf Empfehlung der Oberin 700 <M> Für Reise Tafel Schok. Hat meine Adv. besucht, Zögling von Schauer.

Nach Tisch Malch. Fritz Tölz zum Grat. Mit Blumenkorb. Erhält Kaffee und Zucker, 2 Fl. Wein.

Frau Staatssekretär Fischer: Abgehetzt von den Bescherungen, besonders Neubiberg. Plötzlich sehr ernst - Mutter kommt hierher, /
evang. aber bona fide, hat dem prot. Pfarrer geantwortet sie bleibt bei ihren katholischen Verwandten. Was tun? Zureden? /
Ja wenn sie fragt oder unruhig wird. 85 Jahre jetzt schwer krank.

17 h Gen. Cons. Schweiz Dr Redy und Gemahlin - gute Festwünsche. Ist bereit zu helfen, nur nicht tel.