Tagebucheintrag vom 17. Januar 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 136-137
Mittwoch, 17. Januar,
Pater
Esch:
Wieder über die Predigten,
für die man sehr dankbar sei. Die Stimmung in der Jugend,
auch hier:
wir halten durch. In
Stuttgart
sage man in den Geschäften: Wir nehmen nur von den
kirchlich
Organisierten,
die anderen haben fortwährend Übungen, jeden Tag
andere. Am
Rhein
wären sie voll Vertrauen.
Respondeo:
In diesen Tagen Verhandlung. Ob Entscheidung,
werden wir sehen. Die sicheren
Auffassungen im
Episkopat.
Überrascht war er,
daß jetzt schon Vereinfachung möglich war
nach
Säulen,
weil die
Größe der Liste erschreckt.
Nuntius
sei
drei Stunden hier gewesen. Aber
der Regierung gegenüber nicht stark.
Ob er sagen dürfe, die Bischöfe wollten:
Treu bleiben und ich den hiesigen?
Ja,
bis die Entscheidung falle
jetzt nicht mehr zu Bischof und
Reichsregierung.
Auf die Dauer können
wir die Verantwortung nicht übernehmen. Ich verweise auf
Dompropst
Simon
in
Paderborn,
der für
die Selbstständigkeit
eintritt. Jetzt wegen der
evangelischen
erst recht.
Vier
Säulen,
aber natürlich
die Vereine,
die in der Liste sind,
bleiben alle.
Professor Petraschek: Sehr langsam, obwohl viele im Vorzimmer. Er habe keine Schwierigkeiten. Er bespreche auch actuelles. Und frage, ob damit einverstanden. Kein Widerspruch. Auch nicht im Seminar. Ich: Aber die Definition von Recht und Sitte. Er schüttelt den Kopf. Ist sehr pessimistisch für die Zukunft, überhaupt in Vereinskreisen. Die Juden-Frage sei eine sehr unglückliche Sache gewesen. .
Oberstudienrat Dr. Foohs, bisher Würzburg. Ist hierher gezogen, weil zu viel Arbeit nach dem Tod von Hemmerich. Ist sehr zurückhaltend, auffallend.
Birner, Domprediger von Augsburg, und Schwarz, Kaplan von Günzburg, Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille. Übers Leohaus. Es stünde gut, wenn wir bis 1. März 90000 aufbringen, sollten herumfahren – sonst auch die 400000 in den Concurs. Ergreifend, wie treu die Arbeiter sind – wenn man hinaus kommt, dann weinen sie. Der Arbeiter wirft alle Viertel Jahre 15000 M. ab. Diese treuen Menschen, der Verband müßte also bleiben. Ich möchte doch für Artikel 31 eintreten, sie haben keine andere Bitte.
Huber: Elternversammlung zur Einschreibung, was tun? Durch Hausbesuche, persönliche Arbeit, wenn nicht Versammlungen. Ob eine Canisiuspredigt? Ich tue euch keinen Gefallen, wenn ich hervortrete. Ob ein Kanzelwort? Zu überlegen. Das Buch wird bald fertig.
16.00 Uhr Dr. Venator – Mutter immer noch verzweifelt. Ist nicht zu helfen.
Professor Petraschek: Sehr langsam, obwohl viele im Vorzimmer. Er habe keine Schwierigkeiten. Er bespreche auch actuelles. Und frage, ob damit einverstanden. Kein Widerspruch. Auch nicht im Seminar. Ich: Aber die Definition von Recht und Sitte. Er schüttelt den Kopf. Ist sehr pessimistisch für die Zukunft, überhaupt in Vereinskreisen. Die Juden-Frage sei eine sehr unglückliche Sache gewesen. .
Oberstudienrat Dr. Foohs, bisher Würzburg. Ist hierher gezogen, weil zu viel Arbeit nach dem Tod von Hemmerich. Ist sehr zurückhaltend, auffallend.
Birner, Domprediger von Augsburg, und Schwarz, Kaplan von Günzburg, Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille. Übers Leohaus. Es stünde gut, wenn wir bis 1. März 90000 aufbringen, sollten herumfahren – sonst auch die 400000 in den Concurs. Ergreifend, wie treu die Arbeiter sind – wenn man hinaus kommt, dann weinen sie. Der Arbeiter wirft alle Viertel Jahre 15000 M. ab. Diese treuen Menschen, der Verband müßte also bleiben. Ich möchte doch für Artikel 31 eintreten, sie haben keine andere Bitte.
Huber: Elternversammlung zur Einschreibung, was tun? Durch Hausbesuche, persönliche Arbeit, wenn nicht Versammlungen. Ob eine Canisiuspredigt? Ich tue euch keinen Gefallen, wenn ich hervortrete. Ob ein Kanzelwort? Zu überlegen. Das Buch wird bald fertig.
➥ Seite 137
Mister
Jordan:
Von
Baronin
Meyern
angemeldet, sei auch bei
Keller
Schmidt-Pauli
dabei gewesen. Erst lange Einleitung: Meine Predigt hätte im Ausland ganz starken Widerhall gefunden. Auch in Rom. Überall wird man angesprochen.
Die Katholiken in
Amerika
verstünden nicht und nennen dabei meinen Namen:
Warum die Kirche so schweigsam sei, alles sich gefallen lasse –
Sterilisierung,
Jugendverein, Geistlichenverhaftung,
man meint doch
lieber
Martyrium.
Respondeo:
Das Große im Auge behalten,
tatsächlich gegen
Bolschewismus,
die öffentliche Sittlichkeit
ist besser, besonders
Concordat,
die katholische Schule verbürgt. Die Unterführer
viel reden,
vielfach
Geistliche
verhaftet,
aber das ist die Unterströmung.
An
Sterilisierung
möglichst lange verhandeln. Mir persönlich nichts geschehen.
Noch zwei Fragen: 1)
Konnersreuth
– der
Vater
hat
schroff
abgelehnt. Wir tragen die
Verantwortung
vor der Zukunft,
also müßten
wir
verlangen.
Seitdem
gesperrt und es wird ganz ruhig um uns her. 2)
Eingangs
war Zweck
des
Concordats,
die Geistlichen aus der Politik herauszubringen.
Er erklärte feierlich, daß kein
Interview,
sondern zu sehr persönlich. Er spricht sehr energisch: Das sei doch
Heidentum,
was sich
in der
HJ
geltend mache. Ich: Wir müssen wünschen,
daß die Regierung Bestand habe. Denn nachher
kommt der
Bolschewismus.
16.00 Uhr Dr. Venator – Mutter immer noch verzweifelt. Ist nicht zu helfen.
Mi 17. Jan.
P.
Esch:
Wieder über die Predigten
für die man sehr dankbar sei. Die Stimmung in der Jugend
auch hier
/
wir halten durch. In Stuttg sage man in den Geschäften: Wir nehmen nur von den kirchlich org., die anderen haben fortwährend Übungen, jeden Tag /
andere. Am Rhein wären sie voll Vertrauen. Resp. In diesen Tagen Verhandlung. Ob Entscheidung werden wir sehen. Die sicheren Auffassungen im Ep. /
Überrascht war er daß jetzt schon Vereinfachung möglich war nach Säulen weil die Größe der Liste erschreckt. Nunt. sei drei Stunden hier gewesen. Aber /
der Regierung gegenüber nicht stark. Ob er sagen dürfe, die Bischöfe wollten: Treu bleiben und ich den hiesigen? Ja, bis die Entscheidung falle /
jetzt nicht mehr zu Bischof und Reichsregierung. Auf die Dauer können wir die Verantwortung nicht übernehmen. Ich verweise auf Dompropst /
Simon in Paderborn, der für die Selbstständigkeit eintritt. Jetzt wegen der evang. erst recht /
Vier Säulen aber natürlich die Vereine die in der Liste sind bleiben alle.
Prof. Petraschek: Sehr langsam obwohl viele im Vorzimmer. /
Er habe keine Schwierigkeiten. Er bespreche auch actuelles. Und frage ob damit einverstanden. Kein Widerspruch. Auch nicht /
im Seminar. Ich: Aber die Defin. von Recht und Sitte. Er schüttelt den Kopf. Ist sehr pessim. für die Zukunft, überhaupt in /
Vereinskreisen. Die Juden-Frage sei eine sehr unglückliche Sache gewesen. .
Oberstudienrat Dr. Foohs, bisher Würzbg. Ist hierher gezogen weil zu viel Arbeit nach dem Tod /
von Hemmerich Ist sehr zurückhaltend, auffallend.
Birner Dompred. von Augsburg und Schwartz Kaplan von Günzbg /
Inhaber der goldenen Tapferkeitsmed. Übers Leohaus. Es stünde gut wenn wir wir bis 1. März /
90000 aufbringen, sollten herumfahren – sonst auch die 400000 in den Concurs. Ergreifend wie treu die Arbeiter /
sind – wenn man hinaus kommt dann weinen sie. Der Arbeiter wirft alle Viertel Jahre 15000 M ab Diese treuen Menschen, der Verband /
müßte also bleiben. Ich möchte doch für Art 31 eintreten, sie haben keine andere Bitte.
/
Huber: Elternversammlung zur Einschreibung was tun? Durch Hausbesuche persönliche Arbeit wenn nicht Versammlungen. Ob eine Canis.? Ich tue euch keinen Gefallen, wenn ich hervortrete. Ob ein Kanzelwort? Zu überlegen. Das Buch /
wird bald fertig.
dabei gewesen. Erst lange Einleitung: Meine Predigt hätte im Ausland ganz starken Widerhall gefunden. Auch in Rom. Überall wird man angesprochen. /
Die Katholiken in Amer. verstünden nicht und nennen dabei meinen Namen: Warum die Kirche so schweigsam sei, alles sich gefallen lasse – /
Steril., Jugendverein, Geistlichenverhaftung, man meint doch lieber Mart. Resp. Das Große im Auge behalten, /
tatsächlich gegen Bolsch., die öffentliche Sittlichkeit ist besser, besonders Conc. die katholische Schule verbürgt. Die Unterführer viel reden, /
<vielfach> Geistliche verhaftet aber das ist die Unterströmung. An Steril. möglichst lange verhandeln. Mir persönlich nichts geschehen. /
Noch zwei Fragen: 1) Konnersreuth – der Vater hat schroff abgelehnt. Wir tragen die <Verantwortung> vor der Zukunft also müßten /
wir verlangen. Seitdem gesperrt und es wird ganz ruhig um uns her. 2) /
Eingangs war Zweck des Conc. die Geistlichen aus der Politik herauszubringen. /
Er erklärte feierlich, daß kein Interview, sondern zu sehr persönlich. Er spricht sehr energisch: Das sei doch /
Heidentum was sich in der HJ geltend mache. Ich: Wir müssen wünschen daß die Regierung Bestand habe. Denn nachher kommt der Bolsch.
16 h Dr Venator – Mutter immer noch verzweifelt. Ist nicht zu helfen.
wir halten durch. In Stuttg sage man in den Geschäften: Wir nehmen nur von den kirchlich org., die anderen haben fortwährend Übungen, jeden Tag /
andere. Am Rhein wären sie voll Vertrauen. Resp. In diesen Tagen Verhandlung. Ob Entscheidung werden wir sehen. Die sicheren Auffassungen im Ep. /
Überrascht war er daß jetzt schon Vereinfachung möglich war nach Säulen weil die Größe der Liste erschreckt. Nunt. sei drei Stunden hier gewesen. Aber /
der Regierung gegenüber nicht stark. Ob er sagen dürfe, die Bischöfe wollten: Treu bleiben und ich den hiesigen? Ja, bis die Entscheidung falle /
jetzt nicht mehr zu Bischof und Reichsregierung. Auf die Dauer können wir die Verantwortung nicht übernehmen. Ich verweise auf Dompropst /
Simon in Paderborn, der für die Selbstständigkeit eintritt. Jetzt wegen der evang. erst recht /
Vier Säulen aber natürlich die Vereine die in der Liste sind bleiben alle.
Prof. Petraschek: Sehr langsam obwohl viele im Vorzimmer. /
Er habe keine Schwierigkeiten. Er bespreche auch actuelles. Und frage ob damit einverstanden. Kein Widerspruch. Auch nicht /
im Seminar. Ich: Aber die Defin. von Recht und Sitte. Er schüttelt den Kopf. Ist sehr pessim. für die Zukunft, überhaupt in /
Vereinskreisen. Die Juden-Frage sei eine sehr unglückliche Sache gewesen. .
Oberstudienrat Dr. Foohs, bisher Würzbg. Ist hierher gezogen weil zu viel Arbeit nach dem Tod /
von Hemmerich Ist sehr zurückhaltend, auffallend.
Birner Dompred. von Augsburg und Schwartz Kaplan von Günzbg /
Inhaber der goldenen Tapferkeitsmed. Übers Leohaus. Es stünde gut wenn wir wir bis 1. März /
90000 aufbringen, sollten herumfahren – sonst auch die 400000 in den Concurs. Ergreifend wie treu die Arbeiter /
sind – wenn man hinaus kommt dann weinen sie. Der Arbeiter wirft alle Viertel Jahre 15000 M ab Diese treuen Menschen, der Verband /
müßte also bleiben. Ich möchte doch für Art 31 eintreten, sie haben keine andere Bitte.
/
Huber: Elternversammlung zur Einschreibung was tun? Durch Hausbesuche persönliche Arbeit wenn nicht Versammlungen. Ob eine Canis.? Ich tue euch keinen Gefallen, wenn ich hervortrete. Ob ein Kanzelwort? Zu überlegen. Das Buch /
wird bald fertig.
➥ Seite 137
Mr
Jordan:
Von
Bar
Meyern
angemeldet, sei auch bei
Keller
Schmidt Pauli
/dabei gewesen. Erst lange Einleitung: Meine Predigt hätte im Ausland ganz starken Widerhall gefunden. Auch in Rom. Überall wird man angesprochen. /
Die Katholiken in Amer. verstünden nicht und nennen dabei meinen Namen: Warum die Kirche so schweigsam sei, alles sich gefallen lasse – /
Steril., Jugendverein, Geistlichenverhaftung, man meint doch lieber Mart. Resp. Das Große im Auge behalten, /
tatsächlich gegen Bolsch., die öffentliche Sittlichkeit ist besser, besonders Conc. die katholische Schule verbürgt. Die Unterführer viel reden, /
<vielfach> Geistliche verhaftet aber das ist die Unterströmung. An Steril. möglichst lange verhandeln. Mir persönlich nichts geschehen. /
Noch zwei Fragen: 1) Konnersreuth – der Vater hat schroff abgelehnt. Wir tragen die <Verantwortung> vor der Zukunft also müßten /
wir verlangen. Seitdem gesperrt und es wird ganz ruhig um uns her. 2) /
Eingangs war Zweck des Conc. die Geistlichen aus der Politik herauszubringen. /
Er erklärte feierlich, daß kein Interview, sondern zu sehr persönlich. Er spricht sehr energisch: Das sei doch /
Heidentum was sich in der HJ geltend mache. Ich: Wir müssen wünschen daß die Regierung Bestand habe. Denn nachher kommt der Bolsch.
16 h Dr Venator – Mutter immer noch verzweifelt. Ist nicht zu helfen.