Tagebucheintrag vom 23. Oktober 1933⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 97-98
Montag,
23.
Oktober
Hauptlehrer
Schober
.
Er hatte geschrieben vor vier
Jahren gegen
Nüchtern
einen offenen Brief,
Buttmann
sei sein Regimentskamerad; der
Innenminister
ein Draufgänger,
aber Geistliche sollten nicht sagen, mit dem
Concordat
ist
Hitler
erledigt (in
Weilheim
dafür verhaftet,
Schachleiter
hat ihn freigegeben.
Respondeo
:
Im Gegenteil,
das Ansehen von
Hitler
gewachsen. Die rechtmäßige Regierung
, also Ehrfurcht,
also keine dummen
Scherze verbreiten – ich nehme an, der
Klerus
ist im Reden vorsichtig und übt keine
Opposition
mehr
)
Seine Hauptidee:
Ein Artikel Hakenkreuz und christliches Kreuz
wurde vom Sonntagsblatt abgelehnt.
Respondeo
:
Ich glaube nicht,
daß eine Zeitung ihn aufnimmt. Das Volk
meint,
Hakenkreuz
soll ein
religiöses
Sinnbild sein und in Wirklichkeit rein
decorativ,
der
Führer
kann
ihm eine neue
Bedeutung geben. Die Fahne ist als Reichsfahne in Ehre
zu halten.
Aber die Verbindung Hakenkreuz und Christenkreuz.
Er läßt schon mit sich reden und
geht dann ganz beruhigt weg.
Professor Eggersdorfer
:
Als
Dignitär
von der
Nuntiatur
abgelehnt und jetzt der jüngste
Canonicus.
In den Nerven herunter und einige Male scharf gegen
Nuntius
.
Auch der
kranke
Bischof
hatte die Sache liegen lassen. Auswirkung:
Er will die Arbeitsgemeinschaft
niederlegen.
Respondeo
:
Vielleicht jetzt zunächst, aber wir sollen
sie führen. Vielleicht ist er jetzt freier als früher.
Er wollte nicht nach Rom,
wie ich geraten hatte.
Er wollte auch nicht zu
Nuntius
,
was er hätte tun können. Ich sage ihm: Es ist eine
Übergangszeit. Soll sich jetzt erholen.
Keine plötzlichen Entschlüsse fassen.
Von Savigny
:
Redet sehr lange und nicht immer klar.
Persönlich jedenfalls entschieden katholisch und mit der besten Absicht
katholische Grundsätze zu wahren. Ob
die Jungmänner in
katholischer Fachschaft zusammengefaßt und den staatlichen
Verbänden eingegliedert werden können? Zuerst müssen sie
frei sein,
wie im
Concordat
versprochen. Das sei selbstverständlich. Die
Studenten,
die an den meisten Universitäten,
außer hier, seelsorglich
verlassen seien. –
Jetzt die
Kameradschaftsheime,
in München zwölf,
und deren Führer, aus den katholischen
Corporationen
genommen, müßten außer staatlicher Schulung auch in den
Exercitienhäusern
vier - sechs Wochen geschult werden
- Ja.
Ob die
Bauern
wirklich gerade
seien?
Ja,
weil der Weizen unter
Brüning
12 M
kostete und jetzt 8 oder 9.
,
Freising,
ist Rektor geworden. In der Form wenig guter Eindruck.
Er will
doch
eher
im Haus bleiben, das heißt der Professor – gewiß. Er habe
für
die Studenten nichts zu tun als 1.50
zu erheben.
Responsum
:
Er solle das dem
Westermayr
immer mitteilen,
damit der auf dem Laufenden
bleibt. Dann machte er allerlei Ausreden.
Erzbischof Šarić
von
Sarajewo,
auf der Reise zum Christkönigstag nach
Mainz.
Sie werden in
Bosnien
von den
Schismatikern
sehr unterdrückt. Die
Lotterie
von
Belgrad
sei ganz mißglückt,
weil den Juden übergeben. Erst am Schlusse: Er
habe mich gesprochen in
Rom
bei der Einladung
des
Bischofs von
Chur
und aus den Büchern. Er
komme auch mit einer Bitte:
Er müsse eine Kirche bauen:
Dafür
500 M.
Er wollte eine Empfehlung an den
Bonifatiusverein
– dafür mitgeben.
Wolle sich an den Reichsverband katholischer Ausländer
wenden – dafür werde
ich die Adresse schicken.
Maria Schmitz
und
Sturm
:
Über den Lehrerinnenverein. Die Entwicklung seit der
Bischofskonferenz.
Die
Kongregation
hier müsse Außenarbeiten einschränken,
das heißt an den Verein abgeben.
Der Verein muß bestehen bleiben,
soll die
Statuten
des Deutschen Lehrerinnenvereins übernehmen: Also auch
einzelne Mitgliedschaft
empfehlen. Sonst kein Nachwuchs.
Irgendeine Form von Erziehergemeinschaft muß kommen.
Die katholische Gruppe innerhalb des
Nationalsozialistischen Lehrerbundes
sei Phantasie.
Nachmittags, 15.15 Uhr Georgenstraße 72, die Ausstellung des Vereins für Kinderhorte besucht mit Secretär
.
Die Kinder zeigen mir ihre Arbeiten, wirklich schöne und
reiche
Sachen. Dann in die Wohnung
geführt und natürlich um die
Kapelle
gebettelt in Gegenwart von
Prologdichter
Wagner
,
Kommissar
N.
[ ]![Auslassung im Text](resources/images/dokument/t-icon.png)
.
Pater
Quardian
.
Soll schriftlich machen.
Generalvicar
abends: Die Politische Polizei könne an
Justizministerium
kommen,
wird behauptet.
Über Lehrerinnenverein. Über
Eggersdorfer
.
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Lateinisch „Ich antworte“](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Bibelreferenz (Vgl. Römerbrief 13,1-7).](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Unsichere Lesart](resources/images/dokument/t-icon.png)
![Lateinisch „Ich antworte“](resources/images/dokument/i-icon.png)
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Professor Eggersdorfer
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![Vergleiche Beiblatt NL F 09263, Seite 0156s](resources/images/dokument/supp-icon.png)
Von Savigny
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Professor
Espenberger![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Unsichere Lesart](resources/images/dokument/t-icon.png)
![Lateinisch „Antwort“](resources/images/dokument/i-icon.png)
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Erzbischof Šarić
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![Unsichere Lesart](resources/images/dokument/t-icon.png)
![Kontextkommentar:
Entweder
Georg Schmid von Grüneck
oder sein Nachfolger im Bischofsamt,
Laurenz Matthias Vincenz](resources/images/dokument/i-icon.png)
Maria Schmitz
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Nachmittags, 15.15 Uhr Georgenstraße 72, die Ausstellung des Vereins für Kinderhorte besucht mit Secretär
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Auslassung im Text](resources/images/dokument/t-icon.png)
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![Kontextkommentar: Möglicherweise Walther Emmert.](resources/images/dokument/i-icon.png)
Generalvicar
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Montag,
23.
Oktober
Hauptlehrer
Schober
.
Er hatte geschrieben vor vier
Jahren gegen
Nüchtern
einen offenen Brief,
Buttmann
sei sein Regimentskamerad; der
Innenminister
ein Draufgänger,
aber Geistliche sollten nicht sagen, mit dem
Concordat
ist
Hitler
erledigt (in
Weilheim
dafür verhaftet,
Schachleiter
hat ihn freigegeben.
Respondeo
:
Im Gegenteil,
das Ansehen von
Hitler
gewachsen. Die rechtmäßige Regierung
, also Ehrfurcht,
also keine dummen
Scherze verbreiten – ich nehme an, der
Klerus
ist im Reden vorsichtig und übt keine
Opposition
mehr
)
Seine Hauptidee:
Ein Artikel Hakenkreuz und christliches Kreuz
wurde vom Sonntagsblatt abgelehnt.
Respondeo
:
Ich glaube nicht,
daß eine Zeitung ihn aufnimmt. Das Volk
meint,
Hakenkreuz
soll ein
religiöses
Sinnbild sein und in Wirklichkeit rein
decorativ,
der
Führer
kann
ihm eine neue
Bedeutung geben. Die Fahne ist als Reichsfahne in Ehre
zu halten.
Aber die Verbindung Hakenkreuz und Christenkreuz.
Er läßt schon mit sich reden und
geht dann ganz beruhigt weg.
Professor Eggersdorfer
:
Als
Dignitär
von der
Nuntiatur
abgelehnt und jetzt der jüngste
Canonicus.
In den Nerven herunter und einige Male scharf gegen
Nuntius
.
Auch der
kranke
Bischof
hatte die Sache liegen lassen. Auswirkung:
Er will die Arbeitsgemeinschaft
niederlegen.
Respondeo
:
Vielleicht jetzt zunächst, aber wir sollen
sie führen. Vielleicht ist er jetzt freier als früher.
Er wollte nicht nach Rom,
wie ich geraten hatte.
Er wollte auch nicht zu
Nuntius
,
was er hätte tun können. Ich sage ihm: Es ist eine
Übergangszeit. Soll sich jetzt erholen.
Keine plötzlichen Entschlüsse fassen.
Von Savigny
:
Redet sehr lange und nicht immer klar.
Persönlich jedenfalls entschieden katholisch und mit der besten Absicht
katholische Grundsätze zu wahren. Ob
die Jungmänner in
katholischer Fachschaft zusammengefaßt und den staatlichen
Verbänden eingegliedert werden können? Zuerst müssen sie
frei sein,
wie im
Concordat
versprochen. Das sei selbstverständlich. Die
Studenten,
die an den meisten Universitäten,
außer hier, seelsorglich
verlassen seien. –
Jetzt die
Kameradschaftsheime,
in München zwölf,
und deren Führer, aus den katholischen
Corporationen
genommen, müßten außer staatlicher Schulung auch in den
Exercitienhäusern
vier - sechs Wochen geschult werden
- Ja.
Ob die
Bauern
wirklich gerade
seien?
Ja,
weil der Weizen unter
Brüning
12 M
kostete und jetzt 8 oder 9.
,
Freising,
ist Rektor geworden. In der Form wenig guter Eindruck.
Er will
doch
eher
im Haus bleiben, das heißt der Professor – gewiß. Er habe
für
die Studenten nichts zu tun als 1.50
zu erheben.
Responsum
:
Er solle das dem
Westermayr
immer mitteilen,
damit der auf dem Laufenden
bleibt. Dann machte er allerlei Ausreden.
Erzbischof Šarić
von
Sarajewo,
auf der Reise zum Christkönigstag nach
Mainz.
Sie werden in
Bosnien
von den
Schismatikern
sehr unterdrückt. Die
Lotterie
von
Belgrad
sei ganz mißglückt,
weil den Juden übergeben. Erst am Schlusse: Er
habe mich gesprochen in
Rom
bei der Einladung
des
Bischofs von
Chur
und aus den Büchern. Er
komme auch mit einer Bitte:
Er müsse eine Kirche bauen:
Dafür
500 M.
Er wollte eine Empfehlung an den
Bonifatiusverein
– dafür mitgeben.
Wolle sich an den Reichsverband katholischer Ausländer
wenden – dafür werde
ich die Adresse schicken.
Maria Schmitz
und
Sturm
:
Über den Lehrerinnenverein. Die Entwicklung seit der
Bischofskonferenz.
Die
Kongregation
hier müsse Außenarbeiten einschränken,
das heißt an den Verein abgeben.
Der Verein muß bestehen bleiben,
soll die
Statuten
des Deutschen Lehrerinnenvereins übernehmen: Also auch
einzelne Mitgliedschaft
empfehlen. Sonst kein Nachwuchs.
Irgendeine Form von Erziehergemeinschaft muß kommen.
Die katholische Gruppe innerhalb des
Nationalsozialistischen Lehrerbundes
sei Phantasie.
Nachmittags, 15.15 Uhr Georgenstraße 72, die Ausstellung des Vereins für Kinderhorte besucht mit Secretär
.
Die Kinder zeigen mir ihre Arbeiten, wirklich schöne und
reiche
Sachen. Dann in die Wohnung
geführt und natürlich um die
Kapelle
gebettelt in Gegenwart von
Prologdichter
Wagner
,
Kommissar
N.
[ ]![Auslassung im Text](resources/images/dokument/t-icon.png)
.
Pater
Quardian
.
Soll schriftlich machen.
Generalvicar
abends: Die Politische Polizei könne an
Justizministerium
kommen,
wird behauptet.
Über Lehrerinnenverein. Über
Eggersdorfer
.
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Professor Eggersdorfer
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![Vergleiche Beiblatt NL F 09263, Seite 0156s](resources/images/dokument/supp-icon.png)
Von Savigny
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Professor
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Erzbischof Šarić
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Entweder
Georg Schmid von Grüneck
oder sein Nachfolger im Bischofsamt,
Laurenz Matthias Vincenz](resources/images/dokument/i-icon.png)
Maria Schmitz
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Nachmittags, 15.15 Uhr Georgenstraße 72, die Ausstellung des Vereins für Kinderhorte besucht mit Secretär
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Generalvicar
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