Tagebucheintrag vom 24. März 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 160
Samstag,
24.
März,
10.00 Uhr
Cramer
-Klett
:
Bevor er in die Schweiz reist. Ob er sein Haus,
das für
Nuntius
gedacht (aber zu teuer),
für mich
reservieren
dürfe – ich habe schon vorgesorgt
und werde nicht so bald kommen. Dann,
ob er es einem Schweizer
verkaufen und mit
Hypothek
belasten soll
– verstehe ich zu wenig,
ob nicht auch gegen Ausland Eigentum. Er spricht von der außenpolitischen Lage, meist
durch die Juden hervorgerufen. Habe in Berlin mit
Neurath
gesprochen: Man will die französische
Gesandtschaft
weg haben, darum auch
Nuntiatur.
Wegen
Concordat
meint
Neurath
würde sich eine Formel finden.
Stadtdekan Böhmer
:
Ich überreiche
das
Breve
für
Prälaten
und dabei Dank und Vertrauen ausspreche.
Pfarrer Stelzle
:
Sehr ausführlich. Hier in unfreiwilligem Urlaub.
Ein Dekan habe dem Kommissar gesagt: 50 %
der Geistlichen seien gegen die Regierung und daran seien die Oberführer schuld. Im Gefängnis haben ihn auch
Protestanten
unter Tränen
und
offiziell
besucht. Er hat sich ausgesprochen mit dem
Dr.,
der
temperamentvoll
eine Rede hielt. Vom Predigen wird er sich
zurückhalten.
Abt Maurus
von der
Dormitio.
Dankt für besondere Hilfe.
Baruch
sei wieder in
Jerusalem.
Meine
Predigten seien im
Refectorium
vorgelesen worden. Wir sprachen über die Lage: Gegen die Aktion,
das Volk zu ängstlich
wirtschaftlich abhängig.
Pater Utto
,
Sankt
Bonifaz:
Die Kirchenzeitung. Von
Aktion
im Augenblick nicht zu viel
bringen.
Sechs
kleine Artikel. Auch die Geschichtlein am Schluss. Von
Pater
Sigisbert
die „Hinrichtung mit dem
Galgenpater.“
Er scheint schon etwas erschüttert in seinem
Optimismus:
Bekomme viele
anonyme
Zuschriften. Meinen Segen.
Bürgermeister
von Oberammergau und
Pfarrer
Bogenrieder
.
Bürger wollen einladen und beteuert,
die
Gemeinde betrachte es als ideelle
Aufgabe.
Respondeo
:
Ich freue mich,
diese Erklärung zu haben,
daß es die Einlösung eines Gelübdes also eine religiöse Sendung
der Gemeinde sein soll.
Er bittet nicht,
ob nicht für die Einladung von 60 –
80 Bischöfe des Auslands
ich eine Empfehlung beilege?
Ja,
darin werde ich sagen: Die Gemeinde faßt es
nicht als ein rein wirtschaftliches Unternehmen
auf (das hatte er wiederholt betont, um 50 % billiger,
Reichsbahn 60 % Ermäßigung),
das von
Filmen
keine Rede sei,
die als eine religiöse Mission.
Er gibt mir Zeitungszettel,
worin ein
Rabbiner
in
Wise
dagegen schreibt.
Er: Die Fremden sollen sehen,
daß bei uns keine
Greuel.
Ich:
Ja,
aber wir wollen hoffen,
daß bis dorthin
unsere katholischen Vereine frei sind und
mit ihren Wimpeln kommen können.
Er meint aus
Amerika
wird der Besuch nachlassen.
Frau Präsidentin Kaess
und Frau
Dr.
Weber
? Mädchenschutzverein. Das Haus wird zu klein,
Bahnhofsmission nicht ehrenamtlich. Mussten abbauen. Danken für Kirchensammlungen. Von mir
50 M.
Nachmittags die zwei Schwestern Bottlenberg - reisen nach Rom, war Empfang für die zwei deutschen Rektoren. Sollen vor Trinità spielen. Schmidt-Pauli
in
Meran.
17.00 Uhr
Seinsheim
.
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Stadtdekan Böhmer
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Pfarrer Stelzle
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Abt Maurus
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Pater Utto
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Bürgermeister
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Lateinisch „Ich antworte“](resources/images/dokument/i-icon.png)
Frau Präsidentin Kaess
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Nachmittags die zwei Schwestern Bottlenberg - reisen nach Rom, war Empfang für die zwei deutschen Rektoren. Sollen vor Trinità spielen. Schmidt-Pauli
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Digitalisat Faulhaber-Edition](/db/apps/digitalisate/10015/00160.jpg)