Tagebucheintrag vom 6. Januar 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 131-132
Samstag, 6. Januar, Dreikönig.
Schnee und
Tauwetter.
9.00 Uhr Pontifikalamt im Dom. Nicht so stark besucht wie auf Weihnachten.
Damascena
, zur
Visitation
hier, mit vielen
Sorgen
um die Schule. Über
Adventspredigten;
am Rhein hatten
tatsächlich Klosterfrauen
den biblischen Unterricht
aus dem
Alten Testament
nicht mehr gegeben. Seligsprechung für
Mary Ward
,
die
littera postulatoria
der Bischöfe.
Als
Vorlage gebe ich
Albertus Magnus
.
Ich gebe
cento
rein persönlich.
... kommt von Mailand.
Josefine Wenzer
– hatte
100 M.
für Traunsteiner
Seminar
geschickt.
Voll Feuer,
Märtyrer zu werden. Ich mahne wiederholt:
Schweigen können
und an ihre Zukunft
denken. Darüber aufgebracht:
Ja, wenn alles schweigt,
wohin kommen
wir
dann.
Ich betone wiederholt: Der
Reichskanzler
will
Christentum, man kann nicht sagen,
er will Heidentum.
Große Nachfrage nach den
Adventspredigten. Auch Nichtkatholiken voller Begeisterung. Selten,
daß einer sagt:
So etwas kauft man nicht. Sie wollen alles dem Herrgott überlassen.
Herr von Zwehl
– 88 Jahre.
„Ja
gibts das auch?“ fragt einer auf dem
Kirchensteueramt.
Die
Bailli
sind
Exzellenzen.
Also
Confratres
des
Duce
.
Er ist
nicht in
unserer
Sorge um die
Malteser
in Deutschland.
Landesfinanzamtspräsident Prugger
und
Frau
:
Von
Becker
,
Missionsärztliches
Institut
Würzburg empfohlen. Als
Präsident
in Würzburg abgesetzt, ist aber hier sehr glücklich.
Kommt gleich ins
Politische:
Die
Bischöfe
hätten keine Autorität mehr, man wende sich direkt
nach Rom. Ich:
Warum einheitliche Kundgebung für die Wahl nicht zustande kam.
Die
Bayern
waren einig, dann verboten.
15.00 Uhr Vesper, danach Sankt Peter, Prozession.
16.30 Uhr Bruder von Confluentia
: War in
Berlin
und Augsburg
wegen
der Wunder
für
Bruder Konrad
.
Die deutschen Ärzte haben nicht anerkannt, dagegen die römischen. Nun fürchtet der
Heilige Vater
, das könnte
Aufregung geben.
Respondeo
:
Bei uns fragt kein Mensch nach den Ärzten. Ich glaube nicht, daß der
Ärzteverband verboten hat, ein Gutachten
über Wunder abzugeben. Dagegen ein öffentlicher Druck auf den Ärzten, nur wirtschaftlich Unabhängige wie
Amon
können sprechen. Er:
Martini
sei stark gegen
Konnersreuth.
Ich erkläre wie es war, auffallend,
daß er wieder darauf zurückkommt.
Persönlich habe er
am Rhein
von einem sehr gut eingeweihten
Herrn
einen
Zettel
bekommen
und
darauf:
Cardinal Faulhaber
wird
genau
wie
Dessauer
als Landesverräter angeklagt wegen der
ersten Amerikanischen
Reise.
Respondeo
:
Wir haben
hier den
vollendeten Kulturkampf
(während dieses Gesprächs am
Telefon,
der
Pfarrer von Traunstein
sei verhaftet worden). Zu beklagen
alles tun,
um in Frieden zu bleiben. Meine
Adventspredigten.
Er wird morgen Brief von mir mitnehmen ..
In die Nacht hinein bis 0.30 Uhr auf Dreikönig vorbereitet, was am anderen Tag nach Rom zu berichten.
9.00 Uhr Pontifikalamt im Dom. Nicht so stark besucht wie auf Weihnachten.
Damascena
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Lateinisch „
Antragsschreiben
“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Italienisch „hundert“](resources/images/dokument/i-icon.png)
Josefine Wenzer
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Herr von Zwehl
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Landesfinanzamtspräsident Prugger
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
15.00 Uhr Vesper, danach Sankt Peter, Prozession.
16.30 Uhr Bruder von Confluentia
![Lateinisch „Koblenz“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Lateinisch „Ich antworte“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Möglicherweise ist der Arzt Paul Martini
gemeint.
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kontextkommentar: Möglicherweise ist der Arzt Paul Martini gemeint.](resources/images/dokument/i-icon-blue.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Lateinisch „Ich antworte“](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
➥ Seite 132
1) Daß
Nuntiatur
hier in den Händen der Regierung ist.
Beispiel der Aufruf
zur Wahl. 2) Daß die Bischöfe zu viel
nach
Rom
sich wenden, statt selber zu handeln. Er meint auch darüber dort Klagen,
sie sollen es selber machen.
Als Beispiel gebe ich die Verhandlungen
über
Sterilisierungsgesetz.
Auch Presse sei rein deutsche Sache.
Der verschiedene Standpunkt ist erklärlich:
Die
wollen![Unsichere Lesart. Weitere Lesart: sollen](resources/images/dokument/t-icon.png)
In die Nacht hinein bis 0.30 Uhr auf Dreikönig vorbereitet, was am anderen Tag nach Rom zu berichten.
![Digitalisat Faulhaber-Edition](/digitalisate/10015/00132.jpg)