Tagebucheintrag vom 11. April 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 117-118
Montag, 11. April.
Dompfarrer
Fischer
und
Professor
Schmuderer
.
Wegen
Domrestauration
mit 125 000 M.
Schmuderer
liest zuerst eine lange Denkschrift vor im Namen des
Landesbauamts. Ich erkläre: Zwei Gründe zwingen
dazu:
1) Die Gefahr, daß das
Geld
sinkt um
fünfzig Prozent. 2) Die Pflicht,
Arbeitsgelegenheit zu schaffen.
Hänggerüst
ist nicht möglich,
Fahrgerüst
auch nicht, aber es sollen die Bänke freibleiben.
Nur das
Raumbild
wiederherstellen, nachdem es
barockisiert
und wieder
regotisiert
worden war. Die
Gemälde können wir nicht aufdecken,
aber vielleicht eine
Probe.
Notwendig die
Fenster
einbeziehen.
Fußboden
schlecht,
wie man bei
Prozessionen
merkt. Blaue
Decke?
In nichts
begründet, weil nicht mehr
Barock,
aber meinetwegen,
wenn nicht schreiend.
Ludwigdenkmal? Er hatte beim Bauamt gefragt. Wir werden versuchen, ob
in ein
Seitenschiff
zu bringen. Gegenüber dem Königshaus übernehme ich die Verantwortung.
Heizung
kann nicht mitgemacht werden.
Drei Männer
Kommission:
Dompfarrer
,
Schmuderer
und
Berlinger
für das Bautechnische.
Die
Kasse
führt die
Administration,
eventuell
Vorschüsse.
Direktor Zinkl
:
Wegen
Rosse-Denkmal.
Es
war eine
sozialpädagogische
Sitzung, zu der
katholische
Schulorganisation
und Elternvereinigung nicht beigezogen waren, sondern neben
14 Künstlern drei Vertreter der Lehrerschaft.
mir Änderung zugesagt, wie
fest beschlossen, und wir deshalb schweigen
wollten,
sollten
wir gegen diese
Gerichtskommission
auftreten, wo
der Angeklagte
(Hendschel
)
der Richter war.
Kommerzienrat Hergt
,
sehr freundlich. Sein
Koch war damals in
Speyer.
Der Anteil
Scharrer
gut untergebracht
(Lebsche
).
Anteil
Haniel
noch nicht gekündigt,
wird aber kommen. Sehr freundlich.
Huber
wegen der Hochzeit am Samstag. Ich gehe nicht in die Pfarrkirche,
eher
in meiner Hauskapelle.
Dann will er doch trotz
Gerüst
in
Maria Eich.
Frau Botschafter Mayer
:
Geht nicht nach
Hall,
weil dort so viele Berge,
jetzt hier im
Stift
Jagdstraße,
später nach
Bruck.
Für die dortige
Theresienkirche
das
Sanctissimum?
Habe schon zweimal abgelehnt. Darüber sehr enttäuscht. Nicht so oft das
Sanctissimum.
Nachmittags Pater Odo
von
Weingarten.
Wollte einladen zum Blutfest
6. Mai
- unmöglich, auf Firmung. Erzählt von seiner Seelsorgereise.
Seine Jugend nicht
politisch.
Die Pfarrer in Württemberg
predigen
von Politik,
dem
Bischof
selber zu viel. Der
Bischof
war krank. Auf
Pater
Odo
wurde geschossen. Der
Kronprinz
hier: Er will als König sterben.
Und jetzt mit dem
Naziputsch
zugleich
monarchistischer
Putsch zu fürchten.
Ich
habe
nichts
davon
gehört. Kaum glaublich.
Direktor Zinkl
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Obwohl
Ministerpräsident
HeldKommerzienrat Hergt
Huber
Frau Botschafter Mayer
Nachmittags Pater Odo