Tagebucheintrag vom 5. November 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 164,165

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Samstag, 5. November. 9.00 Uhr Seelenamt für Katholischen Begräbnisverein in Sankt Michael (Dom noch gesperrt). Domchor und große Assistenz.

Englische Fräulein: Die Erbschaft aus Amerika ist gekommen: 67 000 Dollar liegen in Fribourg, 34 000 sollen in Amerika bleiben. (Sie hatten 300 000 M. erwartet, jetzt mehr). Veit hat es gemeldet, steuerfrei, aber jetzt Devisenamt, soll damit Bauschulden abtragen. Generaloberin in Rom schwer erkrankt. Reisen Dienstag nach Rom.

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Archivrat Dr. Held: Wegen Decker. Sein Vater hat es auch schon beim Ministerpräsidenten versucht. Darüber Generaldirektor Riedner nicht erbaut. Zweimal im juristischen Staatsexamen durchgefallen. Man soll sehr vorsichtig sein! Ich werde nichts mehr tun, er soll aber dem jungen Mann schreiben. Eventuell einige Wochen im Ordinariatsarchiv mitarbeiten lassen.

Pfarrer Pfanzelt, Dachau: Übergibt vom Jubiläum Bild und Buch. Morgen Grundstein für die Unterkirche gelegt. Dann für Augustenfeld einpacken. Die Sacristei auf die Südseite verlegen?

Stadtpfarrer Straßer, Landshut: Kauth ist freundlich gegen ihn. Versammelt die Capläne einmal in der Woche im Pfarrhof. Er ist gerne dort und eingewöhnt. Solanusschwestern.

Dr. Ernst Stahl überreicht das Buch Hindringer, Roßweihe, hat selber mitgearbeitet. Dafür Dank. Drei Operationen bei Lebsche.

Nachmittag 15.00 Uhr Besuch - Mater Victoria im Krankenhaus. Halsoperation. Im Gang Samstagnachmittag der Blechsarg. Von dort auf den Südfriedhof. Gräber besuchen. Auf den Straßen sehr lebhaft, weil Wahlversammlungen, auch Kaas spricht im Zirkus.