Tagebucheintrag vom 20. Oktober 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 158

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Donnerstag, 20. Oktober 32. Baron Ritter, alt geworden: Deus scientiarum Dominus interessiert ihn sehr. Ich übergebe unsere Denkschrift von Freising und sage: Daß vorher fragen müssen also jetzt öffentlich, und wird Schwierigkeiten geben. Unglücklich, daß alles vorher auf päpstliche Universität zugeschnitten wurde. Die Instruktion ist nicht an die bayerischen Bischöfe ergangen. Jetzt noch Berichte. Die Prüfungsordnung für Oberrealschule ist ausgezeichnet. Hindringers Tod. Preysing Bischof. Wieder ganz gesund sei er.

Der neue Quardian von Sankt Josef, Pater Walther, kommt von Karlstadt. Erschüttert, weil den ganzen Tag Besuch, während in Karlstadt sehr ruhig. Pessimistisch über das Zurückgehen des religiösen Lebens auch bei Frauen.

Dr. Stonner: Nicht, deutsches Bibelinstitut, weil das die Universität bezeichnet. Nicht katholische Bibelgesellschaft, weil damit die Andersgläubigen abgeschreckt werden. Warum nicht Hieronymusgesellschaft wie in Italien, Vereinsvorsitz annehmen? Wie mit den Bischöfen: Durch gute Ausgabe, Geschenkwerke der Volksbücher, die unter dem Selbstkostenpreis verkauft werden - wie in Württemberg bei der allgemeinen Bibelgesellschaft. Übergibt sein Buch: Bibellesung mit der katholischen Jugend.

Präses Westner: Im nächsten Jahr Gesellentag in München. Der Neubau und Kapelle. Sonntag ist nicht frei zu weihen, aber Samstag, 19. November Weihe und Messe.

Generalvicar: Wende in Konnersreuth? Soll immer erklären, dafür ist Regensburg zuständig. Seine Vollmachten erneuert. Huber von Sankt Peter gibt Au zurück.

Dr. Schneider, Oberpfarrer: Für Ehen bei der Polizei noch eigene Standesethik? Hatte ein Kind, der Frau Kommunion - Ja, hier streng sein. Zivilgeistlichen nicht dreinreden. Die Osterkommunion, Messe in Fürstenfeldbruck? Ja. Über meine Friedensrede viel gesprochen. Der vaterländische Gedanke ist für unsere Jugenderziehung sehr wertvoll. Die katholische Jugend soll sich vom Geländesport nicht ausschließen. Ob er Unrecht hatte sich für den Feldpropst zu interessieren? Nein, ich habe schriftlich sogar in einem neuen Brief auf ihn hingewiesen.