Tagebucheintrag vom 16. Juli 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008,
Seite 48,49
16. Juli.
Von jetzt ab
7.00 Uhr celebriert,
weil
Sekretär
seit Antritt meiner
Amerikareise,
also
3.
April
nicht mehr im Haus ist.
Prereira
von der
Volksküche
in der
Schrammerstraße
erhält für ihre
Armen
eine Million,
für eine
russische
Familie und einen aus dem
Ruhrgebiet
Geflüchteten 250 000, für einen
anderen armen Arbeiter
200 000.
Baronin Moreau
- ihr
Sohn
in
Augsburg
bewußtlos im
Städtischen
Krankenhaus eingeliefert und deshalb in die
Evangelische
Abteilung. Die
Diakonissen
sehr
unfreundlich,
weil die katholische
Oberin
von der anderen Abteilung Blumen und Erdbeeren schickt. Erhält
10
Millionen.
Ihr
Mann
schwer krank in vielen Schmerzen, kann nicht sitzen.
Dr. Freiherr Raitz von Frentz,
Redakteur
der
Kölnischen
Volkszeitung,
von
Hildebrand
empfohlen, hat,
wie scheint,
Auslandsbericht. Wisse nicht recht,
soll man die
Amerikaner
loben oder soll man ihnen derb
sagen,
sie hätten nichts getan.
Kardinal
Schulte
will bei der Katholikenversammlung auch
die
belgische
Frage berühre,
in dem Sinne,
daß es ein Unrecht war. Die ganze
Front
der Franzosen war im
Elsaß. -
Raitz
selber muß heute den Gründern einer Gegenschrift Recht geben. Ich lege lange meinen Standpunkt dar,
siehe separat
unter
Politik.
Dr. Goretzky
:
Ich gebe ihr
Antwort
auf einen Brief nach
Amerika.
Unmöglich,
dort als Lehrerin zu wirken oder in eine private Erzieherinnenstelle zu kommen.
Sie will
hier
Staatsexamen
machen -
ob ich nicht einen Wohltäter wüßte,
der jeden Monat
1-2
Dollar
gibt. Ich gebe ihr
10
Dollar
bar
und dazu:
Wenn es dann nicht reicht und Sie in
Not
sind,
melden Sie sich wieder. Ich kann nicht versprechen,
aber wenn ich etwas habe, werde wieder helfen.
Lotte Seboldt
- auf der
Bank
verweigert man Urlaub, sie wäre so viel krank gewesen, darüber große Aufregung.
vor einer
Filiale
der
Deutschen Bank
- er wartet und grüßt freundlich.

Prereira

Baronin Moreau

Es könnte entweder Friedrich von Moreau
, Ferdinand von Moreau
oder Konrad von Moreau
gemeint sein.






Dr. Freiherr Raitz von Frentz,





Dr. Goretzky

Lotte Seboldt

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Nachmittags
auf dem Spaziergang sehe ich
Stipberger