Tagebucheintrag vom 17. Februar 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008,
Seite 17,18
17.
Februar.
8.30 Uhr Kommunionmesse für
Hadwig
zum
zehnjährigen
Stiftungsfest.
Alle
gehen zur heiligen
Kommunion. Ich
predige
über
Königin
von
Saba.
Marie Fitz
ad
confessionem
.
Paz
:
Sehr traurig mit dem
Brief
über
Louis
,
er soll kommen,
auch wenn er krank ist,
solange sein
Bruder
noch hier ist.
Elisabeth Syffert
hat neulich während der Krankheit Blumen geschickt. Scheint es in aller Welt zu verkünden,
wenn
sie hierher geht, wenigstens bringt sie 1) von
Victoria Müller
,
Scheyern,
einen Brief,
2)
vom
Koadjutor
den Wunsch versetzt zu werden,
3) von der Oberin
im Krankenhaus Gruß.
Sie will nicht heiraten,
erklärt,
und die
Mutter
sei bereits damit vertraut,
daß sie ins Kloster gehe - nicht überstürzen.
Pfarrer Becker
.
Sankt
Peter: Prozeß
über
Alhambra
gewonnen, aber die
Mietleute
nicht hinauszubringen. Nächsten Sonntag
15.00 Uhr
eine Art Grundsteinlegung -
Ja.
In der Wirtschaft soll eine
Volksküche
eingerichtet werden. Die Leute dort sind sehr religiös und treu, das wird wohl die beste Pfarrei werden.
Erhält
50
00
Dollar
für die Kosten der Inneneinrichtung.
,
Arztwitwe,
Hebamme
Leonrodstraße
47
2,
ihr
Sohn
vermißt, ihre
Schwestern
(Heyeck)
ausgewandert, jetzt frei,
um ein
soziales
Werk der Mütterpflege zu schaffen.
Bittet zuerst um den Segen. Will zur Familienpflege und Familienweihe,
die „Töchter der mütterlichen
Liebe
des Herzens Jesu“ gründen.
Drei Monate Probezeit, dann ein Jahr
Anleitung
zur Kreuzesliebe, bis 45 Jahre in der Pflege, danach in der Weihe tätig. Vieles nach der Schrift von
Martiny
als Opferseele! Deren Werk will sie fortführen. Sie denke an die frommen Mütter,
die ihre Pflicht erfüllen, an die unschuldigen Kinder,
die mit einem Gebet begrüßt werden sollen,
an die gefallenen Mädchen,
denen Jesu erbarmende Liebe entgegenkommen soll.
Respondeo
:
Der Gedanke der Mütterpflege gut. Ein Heim zu wünschen,
aber
nicht eine neue Gründung,
sondern mit dem alten.
Fürstin Starhemberg
mit ihren drei
Söhnen
und einer
Tochter
,
die still verlobt ist. Eineinhalb Stunden sprechen
wir über
Ruhr
und politische Lage, ich sehr
pessimistisch,
über
Österreich,
das erhalten werden muß,
siehe besonderes
.
15.30 Uhr Prinzessin Hildegard
ad
confessionem
.
Ich lehne ab,
das
Buch
zum Herrn
Nuntius
zu schicken
und ihre Zeichnungen anzuschauen. Soll nicht bekannt machen,
daß ich sie in die Malerschule geschickt habe - war Beichtsache.
Marie Fitz


Paz

Es dürfte
Prinz Ludwig Ferdinand
gemeint sein.



Elisabeth Syffert



Pfarrer Becker

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Frau
Grommes

Die Schwestern von Maria Gommes konnten bis jetzt nicht ermittelt werden.




Fürstin Starhemberg




15.30 Uhr Prinzessin Hildegard


