Tagebucheintrag vom 2. Februar 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016,
Seite 163
Sonntag,
2.2.36.
7.30 Uhr
in der oberen
Kapelle
49 von der
Laienhilfe
für
Seelsorge, bei der Frauenschule des Frauenbundes
Dr.
Ammann.
Kommunionmesse
mit
Ansprache:
Benedicite lux et tenebrae Domino! Heute Lichtmeß. Beim Weggehen
jeder ein
Buch Charakterbilder.
9.00 Uhr im Dom Kerzenweihe, dann assistiert dem Hochamt von Pfarrer Fischer.
Michaela Pfaffinger
Gräfin Elisabeth Moy - über die Kinder, besonders Redwitz, den edlen Menschen. Der Schutz über ihm und jetzt über Irmgard auf der Fahrt ins Krankenhaus. Wilhelm ist Bataillonskommandant bei vier Stürmen, nicht mehr Parteigenosse. Zuletzt wird sie weich. Schimpft über die Bewegung und Partei: Kein Elternrecht mehr, wie sie lügen - so daß ich bremsen muß.
Professor Blessing - sehr aufgeregt. Seine Akten zehn Monate in Berlin. Sein Anwalt sehr optimistisch. Entweder 100 000 Entschädigung oder wieder angestellt. Hackersburg habe in Berlin gefragt, aber kein Mensch wußte von seinen Akten. Ich rate ab, hierher zu kommen, weil in Heidelberg doch ein Stamm von Kundschaft, aber hier... Er aber immer wieder: Er will sich noch einmal überlegen. Wenn aber hierher, dann meine Hilfe? Meine Empfehlung hat keinen Wert, eher das Gegenteil, confer Clemens Paul. Er gratuliert.
9.00 Uhr im Dom Kerzenweihe, dann assistiert dem Hochamt von Pfarrer Fischer.
Michaela Pfaffinger
Gemeint ist vermutlich Raimunda Pfaffinger.
-
sehr
klar
geworden. Bringt zum
Jubiläum
eine prächtige
Madonna
aus Elfenbein und eine silberne
Schale,
erhält Charakterbilder und
Silvesterpredigt.
Hat ihr
Oblatensterbekleid
erhalten von
Pater
Ludger.
Gräfin Elisabeth Moy - über die Kinder, besonders Redwitz, den edlen Menschen. Der Schutz über ihm und jetzt über Irmgard auf der Fahrt ins Krankenhaus. Wilhelm ist Bataillonskommandant bei vier Stürmen, nicht mehr Parteigenosse. Zuletzt wird sie weich. Schimpft über die Bewegung und Partei: Kein Elternrecht mehr, wie sie lügen - so daß ich bremsen muß.
Professor Blessing - sehr aufgeregt. Seine Akten zehn Monate in Berlin. Sein Anwalt sehr optimistisch. Entweder 100 000 Entschädigung oder wieder angestellt. Hackersburg habe in Berlin gefragt, aber kein Mensch wußte von seinen Akten. Ich rate ab, hierher zu kommen, weil in Heidelberg doch ein Stamm von Kundschaft, aber hier... Er aber immer wieder: Er will sich noch einmal überlegen. Wenn aber hierher, dann meine Hilfe? Meine Empfehlung hat keinen Wert, eher das Gegenteil, confer Clemens Paul. Er gratuliert.