Tagebucheintrag vom 7. Oktober 1933⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 96

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Samstag, 7. Oktober, Lujan – Reisen nach Rom, wohnen Trinità. Mit Elisabeth Großkreuz, wolle nicht durchbrennen, aber überall Kameraden. Gusti verläßt das Haus, wenn sie kommt.

Frau Ammer - in endlosem Redestrom, den ich brechen muß, über ihren Sohn Alfons. Alles ab ovo seit vier Jahren. Er wolle sie nicht mehr als Mutter anerkennen. Die neue Haushälterin Kathi kochte nicht für sie. Will, daß ich ihm Vorhalt mache, er solle ihr Geld ausbezahlen, einmal fünftausend – das sind privatrechtliche Sachen. Wir können uns nur in Sachen des geistlichen Amtes mischen. Geht unbefriedigt weg, mußte auch bekürzt werden; ich hätte immer noch auf ein Verstehen und friedliches Zusammenleben gehofft.

Anna von Bodeck: Bringt Blumen zum Namenstag. Der zweite Mann
Die Scheidung der Ehe mit Eduard Oskar Wilhelm Freiherr von Brück fand am 20.12.1914 statt. Ob Anna von Bodeck, ehemals von Brück, danach noch einmal heiratete ist bisher unbekannt.
lebe doch noch. Ob ein Kissen kaufen soll? Nein. 50 M.

Professor Schmuderer – weiß nicht recht, warum er kommt. Er habe furchtbar gehässige Angriffe erfahren, auch wegen des Doms und habe doch immer ehrenamtlich gearbeitet, weil er einen Gehalt habe. Sein Name aber doch überall mit Ehrfurcht genannt, wie in Trier, sage ich. Das Hoftor dürfe nur hell sein, Schwester Oberin habe anders gewollt.

Pater Moreau mit seinem Nachfolger Pater Koch, während er selber nach Pullach kommt. Pater Koch: Ob ich die Kommunionmesse für Lehrerinnenkongregation halten wolle oder eine andere Feier? Ist nicht die Stunde, sie zu loben, ich kann jetzt nicht sprechen. Er war bisher bei den Stimmen: Schade, daß deren Bezieherzahl zurückgeht. Über Rechtsphilosophie.

Pater Maier von den Salesianern zusammen mit seinem Nachfolger Dr. Leinfelder. Er selber kommt ins Noviziat Ob sie selber einen Bruder als Führer einer Hitlergruppe aufstellen könne? Ja, ist das Richtige.

Monsignore Neuhäusler: Übergibt Fahrkarte und Pass mit Sichtvermerk für meine Reise. Das Haus in der Königinstraße sei nun doch zu haben. In die Aktion Brunner, aber nicht Schöpl und nicht Himmelreich.

Tisch im Zimmer, weil Secretär in diesen Wochen nicht hier ist. Aber Kathrina schreibt viel fleißiger und genauer als Sekretär. Nachmittag aufs Gerüst im Hof hinaus.

17.00 Uhr Maria Fitz: Füssen unmöglich. Elmar in Innsbruck zu teuer, wenn kein Stipendium. Fürs letzte Semester 200 M.
Sa 7. Okt. Lujan – Reisen n. Rom, wohnen Trinità. Mit /
Elis. Großkreuz, wolle nicht durchbrennen aber überall <Kameraden>. Gusti verläßt das Haus wenn sie kommt.

Frau Ammer - in endlosem Redestrom, den ich brechen muß, über ihren Sohn Al- /
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. Alles ab ovo seit vier Jahren. Er wolle sie nicht mehr als Mutter anerkennen. Die neue Haushälterin /
Kathi kochte nicht für sie. Will daß ich ihm Vorhalt mache er solle ihr Geld ausbezahlen einmal 5000 – das sind privatrechtliche /
Sachen Wir können uns nur in Sachen des geistlichen Amtes mischen. Geht unbefriedigt weiter weg, mußte auch bekürzt werden; ich hätte immer noch auf ein /
Verstehen und friedliches Zusammenleben gehofft.

A. v. Bodeck: Bringt Blumen zum Namenstag. Der zweite Mann lebe doch noch. /
Ob ein Kissen kaufen soll? Nein. 50 M.

Prof. Schmuderer – weiß nicht recht warum er kommt. Er habe furchtbar gehässige /
Angriffe erfahren, auch wegen des Doms und habe doch immer ehrenamtlich gearbeitet weil er einen Gehalt habe. Sein Name aber doch /
überall mit Ehrfurcht genannt wie in Trier, sage ich. Das Hoftor dürfe nur hell sein, Schwester Oberin habe anders gewollt.

P. Moreau mit seinem Nachfolger P. Koch, während er selber nach Pullach /
kommt. P. Koch: Ob ich die Kommunionmesse für Lehrerinnenkongr. halten wolle oder eine andere Feier? Ist nicht die Stunde /
sie zu loben, ich kann jetzt nicht sprechen. Er war bisher bei den Stimmen: Schade daß deren Bezieherzahl zurückgeht. Über Rechtsphil.

P. Maier von den Sales. zusammen mit seinem Nachfolger Dr Leinfelder /
Er selber kommt ins Noviz. Ob sie selber einen Bruder als Führer einer Hitlergruppe aufstellen könne? Ja /
ist das Richtige.

Mons. Neuhäusler: Übergibt Fahrkarte und Pass mit Sichtvermerk für /
meine Reise. Das Haus in der Königin str sei nun doch zu haben. In die Aktion Brunner /
aber nicht Schöpl und nicht Himmelreich.

Tisch im Zimmer weil Secr. in diesen Wochen nicht hier ist. Aber Kathr. schreibt /
viel fleißiger und genauer als Sekr. Nachmittag aufs Gerüst im Hof hinaus.

17h M. Fitz: Füssen unmöglich. Elm. in Innsbruck zu teuer, /
wenn kein Stip. Fürs letzte Semester 200 M