Tagebucheintrag vom 10. Januar 1946⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10024,
Seite 15
Donnerstag,
10.1.46.
Josefine Lutz,
bei
Murnau:
Aus dem Dienst entlassen,
aber hoffentlich wieder angestellt.
Mutter
fragt, ob das Jugendheim in
Hausham
nicht erworben werden könnte. –
Ist bereits im Gang. Weil ohne Gehalt,
500 und Tafel
Chokolade.
Besucht
Lotte
hier im
Nymphenburger
Krankenhaus.
Weihbischof Bernard James Sheil, Chicago, Illinois. 12.00 - 15.00 Uhr. Zuerst mit ihm und Pater Roos alone. Er sei von Präsident Truman geschickt für die Jugendfrage. Ich leite über auf konfessionelle Schule und Concordat. Papier, um religiöse Bücher zu drucken. Caritas erlaubt nicht cariative Hilfe zu leisten, soll aber wenigstens andere Länder wie die Schweiz caritativ arbeiten lassen. Die Gefangenen sollten wenigstens eine Postkarte erhalten. Die UNRRA und Wohnungspolitik. Siehe Liste.
12.45 Uhr wurde die Begleitung hereingerufen: Mister Kaelin, Oberleutnant Kenner aus Frankfurt, Mister Ward Thomas aus Frankfurt, Secretär Joyce Eduard. 13.15 zu Tisch im kleinen Eßzimmer, sehr angeregt, dann im Stiegenhaus die Ruinen vom Fenster aus und im Schutzkeller.
Vorher Monsignore Oesch mit Generalkonsul von Schweiz (letzterer bringt Kaffee ein Pfund und eine Büchse, regelmäßig in Zürich. Oesch ist sehr müde, offenbar abgearbeitet – Fragt nach dem Bruder der Schwester Lehnert im Vatikan. Wie die UNRRA die Leute aus den Wohnungen wirft, große Verbitterung im Volk – sollten Baracken bauen. Im einzelnen: 1) Bücher sind gekommen. Können Teil der Bücher von Innsbruck hierher bringen. – Unmöglich 2) In USA sammeln für Deutschland und Österreich? Aussichtslos.
Oesch weiß aus dem Mund des Heiligen Vaters: Dem Heiligen Vater ist unter Drohungen verboten, nach Deutschland Hilfe zu senden. Er leide sehr darunter, es wäre alles bereit sofort eine Hilfe zu senden, wenn es erlaubt wird. So auch die Schweiz.
Weihbischof Bernard James Sheil, Chicago, Illinois. 12.00 - 15.00 Uhr. Zuerst mit ihm und Pater Roos alone. Er sei von Präsident Truman geschickt für die Jugendfrage. Ich leite über auf konfessionelle Schule und Concordat. Papier, um religiöse Bücher zu drucken. Caritas erlaubt nicht cariative Hilfe zu leisten, soll aber wenigstens andere Länder wie die Schweiz caritativ arbeiten lassen. Die Gefangenen sollten wenigstens eine Postkarte erhalten. Die UNRRA und Wohnungspolitik. Siehe Liste.
12.45 Uhr wurde die Begleitung hereingerufen: Mister Kaelin, Oberleutnant Kenner aus Frankfurt, Mister Ward Thomas aus Frankfurt, Secretär Joyce Eduard. 13.15 zu Tisch im kleinen Eßzimmer, sehr angeregt, dann im Stiegenhaus die Ruinen vom Fenster aus und im Schutzkeller.
Vorher Monsignore Oesch mit Generalkonsul von Schweiz (letzterer bringt Kaffee ein Pfund und eine Büchse, regelmäßig in Zürich. Oesch ist sehr müde, offenbar abgearbeitet – Fragt nach dem Bruder der Schwester Lehnert im Vatikan. Wie die UNRRA die Leute aus den Wohnungen wirft, große Verbitterung im Volk – sollten Baracken bauen. Im einzelnen: 1) Bücher sind gekommen. Können Teil der Bücher von Innsbruck hierher bringen. – Unmöglich 2) In USA sammeln für Deutschland und Österreich? Aussichtslos.
Oesch weiß aus dem Mund des Heiligen Vaters: Dem Heiligen Vater ist unter Drohungen verboten, nach Deutschland Hilfe zu senden. Er leide sehr darunter, es wäre alles bereit sofort eine Hilfe zu senden, wenn es erlaubt wird. So auch die Schweiz.
Donnerstag,
10.1.46.
Josefine Lutz
,
bei
Murnau:
Aus dem Dienst entlassen,
aber hoffentlich wieder angestellt.
Mutter
fragt, ob das Jugendheim in
Hausham
nicht erworben werden könnte. –
Ist bereits im Gang. Weil ohne Gehalt,
500 und Tafel
Chokolade.
Besucht
Lotte
hier im
Nymphenburger
Krankenhaus.
Weihbischof Bernard James Sheil
,
Chicago,
Illinois.
12.00 - 15.00 Uhr.
Zuerst mit ihm und
Pater Roos
alone
.
Er sei von
Präsident
Truman
geschickt für die Jugendfrage. Ich leite über auf
konfessionelle
Schule und
Concordat.
Papier, um religiöse Bücher zu drucken.
Caritas
erlaubt nicht
cariative
Hilfe zu leisten, soll aber wenigstens andere
Länder wie die Schweiz
caritativ
arbeiten lassen. Die Gefangenen sollten wenigstens eine Postkarte erhalten. Die
UNRRA
und
Wohnungspolitik.
Siehe
Liste.
12.45 Uhr wurde die Begleitung hereingerufen: Mister Kaelin
, Oberleutnant Kenner
aus Frankfurt,
Mister
Ward Thomas
aus Frankfurt,
Secretär Joyce Eduard
.
13.15 zu Tisch im kleinen Eßzimmer, sehr angeregt, dann im Stiegenhaus die
Ruinen
vom
Fenster aus und im
Schutzkeller.
Vorher Monsignore Oesch
mit
Generalkonsul
von
Schweiz
(letzterer bringt Kaffee ein Pfund und eine
Büchse,
regelmäßig in
Zürich. Oesch
ist sehr müde, offenbar abgearbeitet –
Fragt nach dem
Bruder
der
Schwester
Lehnert
im
Vatikan.
Wie die
UNRRA
die Leute aus den
Wohnungen wirft, große Verbitterung im Volk – sollten
Baracken
bauen.
Im einzelnen: 1) Bücher sind gekommen. Können
Teil der Bücher von
Innsbruck
hierher bringen. – Unmöglich 2) In
USA
sammeln für Deutschland
und
Österreich? Aussichtslos.
Oesch
weiß aus dem Mund des Heiligen Vaters
:
Dem Heiligen Vater
ist unter Drohungen verboten,
nach Deutschland Hilfe zu senden. Er leide sehr
darunter, es wäre alles bereit sofort eine Hilfe zu senden,
wenn es erlaubt
wird.
So auch die Schweiz.
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Weihbischof Bernard James Sheil
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Protokoll Roos', 10.1.1946, in: Heinz Hürten (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers. Bd. III: 1945-1952. Paderborn u.a. 2002, Nr. 53, S. 88-90.
![Kontextkommentar:
Protokoll Roos', 10.1.1946, in: Heinz Hürten (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers. Bd. III: 1945-1952. Paderborn u.a. 2002, Nr. 53, S. 88-90.](resources/images/dokument/i-icon.png)
12.45 Uhr wurde die Begleitung hereingerufen: Mister Kaelin
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Vorher Monsignore Oesch
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Oesch
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