Tagebucheintrag vom 18. Juli 1945⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 09265,
Seite 106,109
Mittwoch,
18.7.45.
Gegenbesuch bei
Landesbischof
Meiser,
9.15 Uhr,
Himmelreichstraße
3. In seinem Arbeitszimmer.
Ob nicht die
Russen
zu uns kommen - weil alles
stockt.
Andere Herren stellen das in Abrede.
Ob gemeinsame Eingabe an
Eisenhower
für die Industriellen - ich ergänze: Dann auch gleich für die einfachen
Parteigenossen,
für die
Waffen-SS
damit
zusammen. Was die
Bischofskonferenz
über Schule beschlossen hat - er wird seinen
Referenten
zu
Zinkl
schicken. Das Haus gut erhalten.
Auf der Rückfahrt in die
Rochusstraße
zu
Neuhäusler,
dann zu
Zinkl.
Zsolt Aradi, Salzburg, Augustinerstraße 19. Ungar, wie es scheint in Verbindung mit dem Hauptquartier. Was unsere größte Sorge? Nicht mehr Plünderung, nicht sowohl Volksernährung (wir kommen über den Winter weg) - größte Sorge: Ob die Russen kommen? Er sagt Nein, das wäre Kriegsanlaß. Die Adressen unserer Gefangenen in Rußland - durch Murphy? Er: Durch die UNRRA, die auch in Deutschland sei, aber nicht für Deutschland und Oesterreich arbeiten darf.
Generalstaatsanwalt Sotier - seit acht Jahren in Pension. 1) Er habe auf meine Bitten vermittelt, daß Pater Rupert Mayer durch ihn einen Feldaltar erhalten habe - ob er sich auf mich berufen dürfe? Ja. 2) Alpenverein, wo auch Geistliche dabei sind - soll jetzt wieder in eine deutsche und eine oesterreichische Abteilung geteilt werden? Mich aus dem Spiele lassen, weil der Anlaß die politische Eingliederung und Ausgliederung war. Ich halte große Stücke auf die Bergwacht. War drei Jahre hinter mir im Kilianeum. Schriftlich hat er nicht verlangt.
Captain Baron Reinach? mit einem französischen kleinen Geistlichen. Reist in der Welt herum, jetzt aus Tirol. Verwandt mit Hubert Andlau. Über Bulach. Ich zeige ihnen auf Anfrage das Stephanusmuseum. War von Aretin empfohlen.
16.00 Uhr Venator. Murphy kommt hierher. Nicht die Russen.
Septemberkind nach langer Zeit hier. Will hierher kommen, Fingerle besuchen. Über den Überfall in Weildorf.
Zsolt Aradi, Salzburg, Augustinerstraße 19. Ungar, wie es scheint in Verbindung mit dem Hauptquartier. Was unsere größte Sorge? Nicht mehr Plünderung, nicht sowohl Volksernährung (wir kommen über den Winter weg) - größte Sorge: Ob die Russen kommen? Er sagt Nein, das wäre Kriegsanlaß. Die Adressen unserer Gefangenen in Rußland - durch Murphy? Er: Durch die UNRRA, die auch in Deutschland sei, aber nicht für Deutschland und Oesterreich arbeiten darf.
Generalstaatsanwalt Sotier - seit acht Jahren in Pension. 1) Er habe auf meine Bitten vermittelt, daß Pater Rupert Mayer durch ihn einen Feldaltar erhalten habe - ob er sich auf mich berufen dürfe? Ja. 2) Alpenverein, wo auch Geistliche dabei sind - soll jetzt wieder in eine deutsche und eine oesterreichische Abteilung geteilt werden? Mich aus dem Spiele lassen, weil der Anlaß die politische Eingliederung und Ausgliederung war. Ich halte große Stücke auf die Bergwacht. War drei Jahre hinter mir im Kilianeum. Schriftlich hat er nicht verlangt.
➥ Seite 109
Frau
Kunkel,
Ohlstadt:
Vor einigen Jahren
ihren Sohn
gefirmt in der
unteren Kapelle
allein,
jetzt in
amerikanischer
Gefangenschaft. Von
Ettal
an mich verwiesen.
Sie hat ihr Haus in
Ohlstadt
von einem alten Juden gekauft, ehrlich gut bezahlt. Der Jude ist fort, sein
Sohn
in England,
wenn
er das Haus
zurückverlange. Ich schreibe eine Empfehlung.
Captain Baron Reinach? mit einem französischen kleinen Geistlichen. Reist in der Welt herum, jetzt aus Tirol. Verwandt mit Hubert Andlau. Über Bulach. Ich zeige ihnen auf Anfrage das Stephanusmuseum. War von Aretin empfohlen.
16.00 Uhr Venator. Murphy kommt hierher. Nicht die Russen.
Septemberkind nach langer Zeit hier. Will hierher kommen, Fingerle besuchen. Über den Überfall in Weildorf.
Mittwoch,
18.7.45.
Gegenbesuch bei
Landesbischof
Meiser,
9.15 Uhr,
Himmelreichstraße
3. In seinem Arbeitszimmer.
Ob nicht die
Russen
zu uns kommen - weil alles
stockt.
Andere Herren stellen das in Abrede.
Ob gemeinsame Eingabe an
Eisenhower
für die Industriellen - ich ergänze: Dann auch gleich für die einfachen
Parteigenossen,
für die
Waffen-SS
damit
zusammen. Was die
Bischofskonferenz
über Schule beschlossen hat - er wird seinen
Referenten
zu
Zinkl
schicken. Das Haus gut erhalten.
Auf der Rückfahrt in die
Rochusstraße
zu
Neuhäusler,
dann zu
Zinkl.
Zsolt Aradi, Salzburg, Augustinerstraße 19. Ungar, wie es scheint in Verbindung mit dem Hauptquartier. Was unsere größte Sorge? Nicht mehr Plünderung, nicht sowohl Volksernährung (wir kommen über den Winter weg) - größte Sorge: Ob die Russen kommen? Er sagt Nein, das wäre Kriegsanlaß. Die Adressen unserer Gefangenen in Rußland - durch Murphy? Er: Durch die UNRRA, die auch in Deutschland sei, aber nicht für Deutschland und Oesterreich arbeiten darf.
Generalstaatsanwalt Sotier - seit acht Jahren in Pension. 1) Er habe auf meine Bitten vermittelt, daß Pater Rupert Mayer durch ihn einen Feldaltar erhalten habe - ob er sich auf mich berufen dürfe? Ja. 2) Alpenverein, wo auch Geistliche dabei sind - soll jetzt wieder in eine deutsche und eine oesterreichische Abteilung geteilt werden? Mich aus dem Spiele lassen, weil der Anlaß die politische Eingliederung und Ausgliederung war. Ich halte große Stücke auf die Bergwacht. War drei Jahre hinter mir im Kilianeum. Schriftlich hat er nicht verlangt.
Captain Baron Reinach? mit einem französischen kleinen Geistlichen. Reist in der Welt herum, jetzt aus Tirol. Verwandt mit Hubert Andlau. Über Bulach. Ich zeige ihnen auf Anfrage das Stephanusmuseum. War von Aretin empfohlen.
16.00 Uhr Venator. Murphy kommt hierher. Nicht die Russen.
Septemberkind nach langer Zeit hier. Will hierher kommen, Fingerle besuchen. Über den Überfall in Weildorf.
Zsolt Aradi, Salzburg, Augustinerstraße 19. Ungar, wie es scheint in Verbindung mit dem Hauptquartier. Was unsere größte Sorge? Nicht mehr Plünderung, nicht sowohl Volksernährung (wir kommen über den Winter weg) - größte Sorge: Ob die Russen kommen? Er sagt Nein, das wäre Kriegsanlaß. Die Adressen unserer Gefangenen in Rußland - durch Murphy? Er: Durch die UNRRA, die auch in Deutschland sei, aber nicht für Deutschland und Oesterreich arbeiten darf.
Generalstaatsanwalt Sotier - seit acht Jahren in Pension. 1) Er habe auf meine Bitten vermittelt, daß Pater Rupert Mayer durch ihn einen Feldaltar erhalten habe - ob er sich auf mich berufen dürfe? Ja. 2) Alpenverein, wo auch Geistliche dabei sind - soll jetzt wieder in eine deutsche und eine oesterreichische Abteilung geteilt werden? Mich aus dem Spiele lassen, weil der Anlaß die politische Eingliederung und Ausgliederung war. Ich halte große Stücke auf die Bergwacht. War drei Jahre hinter mir im Kilianeum. Schriftlich hat er nicht verlangt.
➥ Seite 109
Frau
Kunkel,
Ohlstadt:
Vor einigen Jahren
ihren Sohn
gefirmt in der
unteren Kapelle
allein,
jetzt in
amerikanischer
Gefangenschaft. Von
Ettal
an mich verwiesen.
Sie hat ihr Haus in
Ohlstadt
von einem alten Juden gekauft, ehrlich gut bezahlt. Der Jude ist fort, sein
Sohn
in England,
wenn
er das Haus
zurückverlange. Ich schreibe eine Empfehlung.
Captain Baron Reinach? mit einem französischen kleinen Geistlichen. Reist in der Welt herum, jetzt aus Tirol. Verwandt mit Hubert Andlau. Über Bulach. Ich zeige ihnen auf Anfrage das Stephanusmuseum. War von Aretin empfohlen.
16.00 Uhr Venator. Murphy kommt hierher. Nicht die Russen.
Septemberkind nach langer Zeit hier. Will hierher kommen, Fingerle besuchen. Über den Überfall in Weildorf.