Tagebucheintrag vom 19. August 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 215
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Sonntag,
19.
August.
7.00 Uhr
im
Hause
celebriert.
Frau Walburga
Keller
,
Witwe des
Malers
,
verstorben
1932, früher im
Postamt.
Hatte geschrieben: Will ein
Tagesheim bauen für fünf Kinder,
die alle brav und die Freude der Mutter sind, vom Staat Zuschuss 2300,
braucht noch 2500. Brief war vom 18.
Mai.
Kein Kind in Stellung, nur an der
technischen
Hochschule,
Arnulf
bei der Sturmschar,
Ruth
in der
6.
Klasse.
Ich gebe das Geld
bar,
nicht auf
Hypothek,
vorerst ohne
Zins.
Jetzt bleibt noch die
Strasse
zu
regulieren.
Mit den Nachbarn sprechen, dann die staatliche
Baunothilfe,
die versprochen ist, dann bald anfangen und mir Nachricht geben. Sehr einfach und
vertrauenerweckend. Schreibt Quittung
(siehe
Caritas)
im großen Esszimmer,
während ich weitere Besuche empfange.
Prälat Hartig
bringt die Abrechnung über
Ciccioli
;
über
Struppe
habe er wenig. Nur noch über die im
Stift
gestorbenen
Elsäßerinnen.
Ich übergebe einige Bilder zur Begutachtung von
Nürnberg,
er kommt von einer Kunstreise mit 16 Personen, drei Wochen, von
Frankfurt
aus mit neuem
Autobus
die alten Klöster
und Heiligtümer besucht.
Dr. Werner
und
Frau
:
Erzählt von der Gerichtsverhandlung beim
Ehrengerichte
der Presse. Die Mindeststrafe eine
Verwarnung.
War in
Altötting
und jetzt glücklich. Die
Frau
,
von mir in
Landau
gefirmt
(Hauck),
versteht ihn ganz. Ich mahne,
auf die Familien
Rücksicht zu nehmen;
confer
Paul
Hesslein
, wie schwer es sei,
eine
andere Stelle zu finden, - es ist ein herrlicher Apostelberuf, aber jetzt äußerst schwierig.
12.15 Uhr gehen wir zum Wählen. Ob Hitler
recht tat, die Ämter des
Reichspräsidenten
und des Reichskanzlers zu vereinigen.
Aimé Leroy
gibt Karte ab
pour prendre congé
und ich schicke eine Karte zurück.
Dr. Reck-Maleczewen
- ich sagte
Bottlenberg
,
ich hätte ihn nicht gesehen,
aber nach seiner Firmung war er mit dem
Paten Dr.
Stefl
bei mir kurz im Sprechzimmer -
nun auch eine
Hypothek,
wie meine Empfehlung für
Dr.
Stefl
im
Braunen
Haus bekannt wurde.
Schmidt-Pauli
lässt vor
Dr.
Reck
warnen, er sei als
Monarchist
in
Dachau
gewesen und auffallend schnell frei geworden.
In der Nacht noch Wahlresultate bis 23.30 Uhr. Überall ziemlich gleich: Gegen 90 % Ja-Stimmen, 10,1 % Nein-Stimmen.
Frau Walburga
![Unsichere Lesart einer Abkürzung](resources/images/dokument/t-icon.png)
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Möglicherweise handelt es sich um Wilhelm Keller
.
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![Kontextkommentar:
Möglicherweise handelt es sich um Wilhelm Keller.](resources/images/dokument/i-icon.png)
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Prälat Hartig
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![Kontextkommentar: Vermutlich ist hier der Nachlass des bereits 1926 verstorbenen Franz Ciccioli gemeint.](resources/images/dokument/i-icon.png)
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Dr. Werner
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![Lateinisch „
vergleiche
“](resources/images/dokument/i-icon.png)
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12.15 Uhr gehen wir zum Wählen. Ob Hitler
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Aimé Leroy
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![Französisch „um Abschied zu nehmen“](resources/images/dokument/i-icon.png)
Dr. Reck-Maleczewen
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![Kontextkommentar: Gemeint ist entweder Beatrice oder Maria von dem Bottlenberg.](resources/images/dokument/i-icon.png)
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In der Nacht noch Wahlresultate bis 23.30 Uhr. Überall ziemlich gleich: Gegen 90 % Ja-Stimmen, 10,1 % Nein-Stimmen.