Tagebucheintrag vom 1. Januar 1933⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 3-4
bis 7.
November
1934
Neujahr 1933. Jubiläumsjahr, Anno santo.
In morte Ipsius baptizati sumus.
1. Januar, 7.00 Uhr, Primizmesse im Dom an dem Altar, an dem 29. April 1782 Papst Pius VI. celebrierte. Auf dem Weg dem Straßenkehrer 3 (4) M. Viele Kommunikanten. Auffallend viele Männer. Nach der Messe begrüßen die Brüder von Haidhausen und Raimunda Pfaffinger.
Dr. Wolfrats über Pater Coelestin in Altoetting. Nicht gesund.
Wenzel, Oberbauinspektor, mit seiner Tochter Anna (Maria muß in der Staatsbank arbeiten). Bringen viel zu viele Blumen. Vater 70 M. im Buch „Zeitrufe“, dafür die Kinder Gebäcktüten.
Marquis d'Ormesson. Die Frau sehr viel in Paris wegen Henri auf der Schule. Ich danke für Besuch und Ansprache im Friedensbund, spreche auch von der Friedensmesse. Er erklärt: Mit Katholiken leichter, weil die Kirche über der Nation. Ob ich jemals Verdier gesehen.
Zahner mit Familie. Gerda und Paula. Eine ist zu Hause. Wohnen jetzt draußen bei Hartmannshofen, wo die Kirchweihe war. „Grün braucht jedermann“. Hätten einen sehr schönen Garten. Frage nach Katharina. Will sie abholen. Gebäck und Zeitrufe.
Dr. Velics, Legationsrat, ungarisch, redet sehr lang. Der Herr, der wegen Begräbnisverein hier war, inzwischen gestorben. Buch Unterrichtsminister Klemberg
Polnischer Gesandter Adam Lisiewicz: Schlimm, weil die Landwirte nichts verkaufen, also auch nichts kaufen können. War in Mauh.: Dort von 45 Polen 43 ohne Arbeit. Aber zufrieden, wenn die Kinder ein Buch bekommen.
Monsignore Gerg: Gratuliert. 5.30 Uhr, Schluss der Anbetung im Dom und Schlußprozession. Officieller Decan.
Neujahr 1933. Jubiläumsjahr, Anno santo.
In morte Ipsius baptizati sumus.
1. Januar, 7.00 Uhr, Primizmesse im Dom an dem Altar, an dem 29. April 1782 Papst Pius VI. celebrierte. Auf dem Weg dem Straßenkehrer 3 (4) M. Viele Kommunikanten. Auffallend viele Männer. Nach der Messe begrüßen die Brüder von Haidhausen und Raimunda Pfaffinger.
Dr. Wolfrats über Pater Coelestin in Altoetting. Nicht gesund.
Wenzel, Oberbauinspektor, mit seiner Tochter Anna (Maria muß in der Staatsbank arbeiten). Bringen viel zu viele Blumen. Vater 70 M. im Buch „Zeitrufe“, dafür die Kinder Gebäcktüten.
Marquis d'Ormesson. Die Frau sehr viel in Paris wegen Henri auf der Schule. Ich danke für Besuch und Ansprache im Friedensbund, spreche auch von der Friedensmesse. Er erklärt: Mit Katholiken leichter, weil die Kirche über der Nation. Ob ich jemals Verdier gesehen.
Zahner mit Familie. Gerda und Paula. Eine ist zu Hause. Wohnen jetzt draußen bei Hartmannshofen, wo die Kirchweihe war. „Grün braucht jedermann“. Hätten einen sehr schönen Garten. Frage nach Katharina. Will sie abholen. Gebäck und Zeitrufe.
Dr. Velics, Legationsrat, ungarisch, redet sehr lang. Der Herr, der wegen Begräbnisverein hier war, inzwischen gestorben. Buch Unterrichtsminister Klemberg
Möglicherweise ist Cuno Graf von Klebelsberg gemeint.
?
Er findet es unglaublich.
Ministerpräsident
jetzt ein
Protestant
und
Antilegitimist.
Und doch wohnt bei
Mikes.
Sei aber kluger Mann
(Gömbös).
Die große
Not
dort.
➥ Seite 4
Dr.
Freiherr
von
Engerth,
österreichischer
Generalconsul
(Exzellenz?).
Hier zwanzigtausend
Österreicher
zu betreuen. Nur
im Notfall etwas von Wohlfahrtsamt. In die Heimatgemeinde
wollen sie nicht, zu einfache Behandlung,
wenn man in der Stadt war.
Polnischer Gesandter Adam Lisiewicz: Schlimm, weil die Landwirte nichts verkaufen, also auch nichts kaufen können. War in Mauh.: Dort von 45 Polen 43 ohne Arbeit. Aber zufrieden, wenn die Kinder ein Buch bekommen.
Monsignore Gerg: Gratuliert. 5.30 Uhr, Schluss der Anbetung im Dom und Schlußprozession. Officieller Decan.