Tagebucheintrag vom 29. April 1946⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10024,
Seite 105
Montag,
29.4.46.
Heute in der Früh wieder blauer Himmel wie schon lange,
aber Nachmittag Gewitter und Regen.
Eugenie Zwisler
,
Gotzingerstraße
42,
Kinderpflegerin,
von
Pecht
angemeldet,
1) Im Namen der Eltern Dank,
daß der Junge
in
Ettal
aufgenommen wurde in die vierte Klasse. Große
musische
Anlagen, spielt die
Orgel.
2) Ihr
Bruder
Stadtschulrat in
Augsburg,
seit einem Jahr verhaftet. Bischof
,
Klosterlehrerin
und Kollegen
haben viele Eingaben geschrieben. Man muß die Überprüfung abwarten, aber hat seine Verteidigung schriftlich zur Hand.
Dr. Wilmsen
:
Professor Philosophie,
Freising,
will nur berichten,
daß er am
7. Mai
beginnt, im Sommersemester kaum durch
Metaphysik
durchkommt.
Bittet um Segen kniend
und
Missio.
Dr. Kuhaupt
in der
Klinik
Hubertusstraße
1,
fährt auf drei Wochen
nach
Westfalen,
seine
Schwester
zu trauen. Ist sehr glücklich, hat wenigstens zwanzig in der Klinik versehen,
die
ohne Hausgeistlichen nicht mehr versehen worden wären,
hat auch Verbindung mit den Geistlichen. In seinen Studien glücklich. Eine stille
Frage,
nicht
Klage
und nicht Bitte: Das Zimmer ist ihm zu klein, er könne keine Bücher ausbreiten, daneben die
Röntgenabteilung
deren
Apparate
brummen. Die Schwestern, denen drei Zimmer weggenommen wurden, hätten ein Zimmer,
aber Frau
Geheimrat
lehnt es ab. Ich soll nicht davon sprechen. Wirtschaftlich nicht tragend?
Erster
Assistenzarzt
Rippel
sehr wenig angenommen.
Mater Provinzoberin
Nymphenburg.
1) Sie wollen
die sechs letzten Schwestern aus dem
Städtischen
Waisenhaus zurücknehmen. Sie hätte nicht mehr die Verwaltung. Der
Direktor
zwar katholisch,
aber ...
2) Spannung mit
Zinkl
.
Er verhandelt mit der
örtlichen
Oberin
,
nicht mit
Provinzoberin.
In
Haag
sollen sie den
Altbau
an
Hennerfeind
für Flüchtlinge abgeben,
im Neubau bringen sie viele unter.
Ich nehme nicht Stellung,
Hennerfeind
würde sofort kommen.
Ich verstehe,
wenn sie
selber den Altbau überlassen, weil sonst private Familien ausgeräumt würden. Ich gebe keine Entscheidung. Über
Rom.
15.00 Uhr Comtesse Keglevich
,
Ungarn.
Dort alles verloren. Die
Söhne in
Belgien,
Gabor
aus russischer Gefangenschaft zurück, Dank der Muttergottes, der Jüngste
...
Ob wirtschaftliche Sorgen? Würde sich melden. Wird von
Prinz
Albrecht
abgeholt.
Eugenie Zwisler
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Dr. Wilmsen
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Dr. Kuhaupt
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Mater Provinzoberin
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Es konnte nicht herausgefunden werden, welche Oberin gemeint ist.
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15.00 Uhr Comtesse Keglevich
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Mo
29.4.46
Heute in der Früh wieder blauer Himmel wie schon lange
aber Nachmittag Gewitter und Regen.
Eug. Zwisler Gotzingerstr. 42 Kinderpflegerin, von Pecht angemeldet, /
1) Im Namen der Eltern Dank daß der Junge in Ettal aufgenommen wurde in die vierte Klasse. Große mus. /
Anlagen, spielt die Orgel. /
2) Ihr Bruder Stadtschulrat in Augsbg seit einem Jahr verhaftet. Bischof, Klosterlehrerin und Kollegen /
haben viele Eingaben geschrieben. Man muß die Überprüfung abwarten, aber hat seine Verteidigung schriftlich zur Hand.
Dr Wilmsen: Prof. Philos. Freising will nur berichten /
daß er am 7. Mai beginnt, im Sommersemester kaum durch Metaphys. durchkommt. /
Bittet um Segen kniend und missio.
Dr. Kuhaupt in der Klinik Hubertusstr 1, fährt auf drei Wochen /
nach Westfalen, seine Schwester zu trauen. Ist sehr glücklich, hat wenigstens zwanzig in der Klinik versehen die /
ohne Hausgeistlichen nicht mehr versehen worden wären, hat auch Verbindung mit den Geistlichen. In seinen Studien glücklich. Eine stille Frage, /
nicht Klage und nicht Bitte: Das Zimmer ist ihm zu klein, er könne keine Bücher ausbreiten, daneben die /
Röntgenabteilung deren Appar. brummen. Die Schwestern, denen drei Zimmer weggenommen wurden, hätten ein Zimmer /
aber Frau Geheimrat lehnt es ab. Ich soll nicht davon sprechen. Wirtschaftlich nicht tragend? 1. Ass.arzt Rippel /
sehr wenig angenommen.
Mater Provinzoberin Nymphenb. 1) Sie wollen die sechs letzten Schwestern aus dem Städt /
Waisenhaus zurücknehmen. Sie hätte nicht mehr die Verwaltung. Der Direktor zwar katholisch aber ... /
2) Spannung mit Zinkl. Er verhandelt mit der örtl Oberin nicht mit Provinz. /
In Haag sollen sie den Altbau an Hennefeind für Flüchtlinge abgeben, /
im Neubau bringen sie viele unter. Ich nehme nicht Stellung, Hennef. würde sofort kommen. Ich verstehe wenn sie /
selber den Altbau überlassen, weil sonst private Familien ausgeräumt würden. Ich gebe keine Entscheidung. Über Rom.
15 h Comtesse Keglevich Ungarn. Dort alles verloren. Die /
Söhne in Belgien, Gabor aus russischer Gefangenschaft zurück, Dank der Muttergottes, der Jüngste... /
Ob wirtschaftliche Sorgen? Würde sich melden. Wird von Prinz Albrecht abgeholt.
Eug. Zwisler Gotzingerstr. 42 Kinderpflegerin, von Pecht angemeldet, /
1) Im Namen der Eltern Dank daß der Junge in Ettal aufgenommen wurde in die vierte Klasse. Große mus. /
Anlagen, spielt die Orgel. /
2) Ihr Bruder Stadtschulrat in Augsbg seit einem Jahr verhaftet. Bischof, Klosterlehrerin und Kollegen /
haben viele Eingaben geschrieben. Man muß die Überprüfung abwarten, aber hat seine Verteidigung schriftlich zur Hand.
Dr Wilmsen: Prof. Philos. Freising will nur berichten /
daß er am 7. Mai beginnt, im Sommersemester kaum durch Metaphys. durchkommt. /
Bittet um Segen kniend und missio.
Dr. Kuhaupt in der Klinik Hubertusstr 1, fährt auf drei Wochen /
nach Westfalen, seine Schwester zu trauen. Ist sehr glücklich, hat wenigstens zwanzig in der Klinik versehen die /
ohne Hausgeistlichen nicht mehr versehen worden wären, hat auch Verbindung mit den Geistlichen. In seinen Studien glücklich. Eine stille Frage, /
nicht Klage und nicht Bitte: Das Zimmer ist ihm zu klein, er könne keine Bücher ausbreiten, daneben die /
Röntgenabteilung deren Appar. brummen. Die Schwestern, denen drei Zimmer weggenommen wurden, hätten ein Zimmer /
aber Frau Geheimrat lehnt es ab. Ich soll nicht davon sprechen. Wirtschaftlich nicht tragend? 1. Ass.arzt Rippel /
sehr wenig angenommen.
Mater Provinzoberin Nymphenb. 1) Sie wollen die sechs letzten Schwestern aus dem Städt /
Waisenhaus zurücknehmen. Sie hätte nicht mehr die Verwaltung. Der Direktor zwar katholisch aber ... /
2) Spannung mit Zinkl. Er verhandelt mit der örtl Oberin nicht mit Provinz. /
In Haag sollen sie den Altbau an Hennefeind für Flüchtlinge abgeben, /
im Neubau bringen sie viele unter. Ich nehme nicht Stellung, Hennef. würde sofort kommen. Ich verstehe wenn sie /
selber den Altbau überlassen, weil sonst private Familien ausgeräumt würden. Ich gebe keine Entscheidung. Über Rom.
15 h Comtesse Keglevich Ungarn. Dort alles verloren. Die /
Söhne in Belgien, Gabor aus russischer Gefangenschaft zurück, Dank der Muttergottes, der Jüngste... /
Ob wirtschaftliche Sorgen? Würde sich melden. Wird von Prinz Albrecht abgeholt.