Tagebucheintrag vom 1. Dezember 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016,
Seite 141-142
Sonntag,
1.12.35,
8.00 Uhr,
Pontifikalmesse
für die
Neunervereinigung in
Dreifaltigkeitskirche
mit kurzer Ansprache. Der gute Führer
Jung
hatte angeordnet, ohne Armbinde und
sie brachten sogar
eine weiß blaue
Fahne.
Zwei
Generäle
dabei.
Studentin Russe - für akademische Elisabethenkonferenz 150 M. Erzählt von einigen Fällen, die seit fünf Jahren unterstützt wurden: Sie will Besuch machen, einmal auf der Stiege abgefertigt, einmal „ihr Vetter sei gerade gekommen und habe Leibschmerzen, darum auf den Diwan“. Werden natürlich nicht mehr unterstützt.
Valentine Buczkowska - mehr Sterbekreuze verteilen. Für Luftangriffe, die Schwestern sollten zum Verteilen haben. Die Schwester noch recht krank, jetzt im Sanatorium.
Baronin Meyern: Madeleine sei versetzt worden, weil sie eine Mutter gefragt hatte, ob der Sohn auch in die Kirche ginge. Die Sträuße soll niedergelegt werden, sie möchten dann etwas einrichten zugleich für klösterliche Zwecke. Bei Dr. Egenolf sei eine andere, eine katholische Assistentin verdrängt, ich soll sie kommen lassen - unmöglich.
Bischof Michael Rackl von Eichstätt, mit Prälat Grabmann zu Tisch. Ich erzähle die Vorgeschichte - für die Rede bei der Vereidigung morgen. Beide Herren bleiben zu Tisch.
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Zwei Lehrerinnen,
Schweinberger
und
Paula
- danken im Namen der
Lehrerinnen-congregation.
Einige treten aus,
weil sie auf Diensteid erklären mußten,
daß sie keiner katholischen
Organisation
angehören, andere, weil die Eltern es verlangen - mit Tränen in den Augen. Es geht
nicht anders.
Paula
hat die Schülerinnen
Exercitien
-
auf 1800 es gebracht. Von mir Stiftung in Fürstenried für Arme,
aber
nicht ganz frei.
Studentin Russe - für akademische Elisabethenkonferenz 150 M. Erzählt von einigen Fällen, die seit fünf Jahren unterstützt wurden: Sie will Besuch machen, einmal auf der Stiege abgefertigt, einmal „ihr Vetter sei gerade gekommen und habe Leibschmerzen, darum auf den Diwan“. Werden natürlich nicht mehr unterstützt.
Valentine Buczkowska - mehr Sterbekreuze verteilen. Für Luftangriffe, die Schwestern sollten zum Verteilen haben. Die Schwester noch recht krank, jetzt im Sanatorium.
Baronin Meyern: Madeleine sei versetzt worden, weil sie eine Mutter gefragt hatte, ob der Sohn auch in die Kirche ginge. Die Sträuße soll niedergelegt werden, sie möchten dann etwas einrichten zugleich für klösterliche Zwecke. Bei Dr. Egenolf sei eine andere, eine katholische Assistentin verdrängt, ich soll sie kommen lassen - unmöglich.
Bischof Michael Rackl von Eichstätt, mit Prälat Grabmann zu Tisch. Ich erzähle die Vorgeschichte - für die Rede bei der Vereidigung morgen. Beide Herren bleiben zu Tisch.