Tagebucheintrag vom 17. Januar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 92

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Sonntag 17. Januar. 7.30 - 10.00 Uhr Exercitienschluss Fürstenried. Schutzpolizei. 172 Teilnehmer. Pater Haups leitete die Exercitien. Oberst Pirner redet sehr schön, Baron von Imhoff, Oberstleutnant Kipfmüller und Hunglinger. Wachtmeister Wack spricht im Namen aller. Meine Ansprache über die Lebenswerte der Religion.

Josefine Wenzer, - Zeitungsfrau. Am zugigen Platz der Hauptpost. Gott wird weiterhelfen. Lebt in Schwabing bei Bekannten. Hat kaum zu leben und den ganzen Tag Dienst. Schimpft über Ludendorff. Ihr Neffe von drei Jahren erhielt ein Segenskreuz, das Kind seitdem immer in die Kirche - „wenn ich nur einmal - so groß wäre, daß ich dem Kardinal auch ein Kreuzlein auf die Stirn machen könnte“. Man spricht überall mit Verehrung vom Bischof - überall??

Josepha Sambeth und Schwester Rosa: Eine längere Denkschrift, die Kinder zur Frühkommunion führen und dann sie sammeln, nicht in der Kongregation, sondern apostolisch. Respondeo: Wieder etwas einführen, die Seelsorge kann es nicht mehr machen. Frühkommunion gewiß zu fördern, aber die Beichte? Wenn schon, dann nur als Kongregation und vor allem zum Pfarrer gehen. Ohne den Pfarrer nichts zu machen.

Dr. Brückner - übermorgen schriftliches Examen, im März mündlich. Bringt Blumen. Klagt schwer über Numberger, sei so hitzig, im Lehrerinnenrat, auch vor den Kindern.