Tagebucheintrag vom 2. Dezember 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 76,77

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Mittwoch, 2. Dezember. Baron Ritter: Von der Krankheit ziemlich genesen, nur noch geschwollene Füße. Stoeckle habe sich gut eingelebt, etwas langsam. Ehrle sei tatsächlich alt und will die zwei Institute verschmelzen. Hensler habe in der ersten Sitzung Garage und Chauffeur für sein Auto verlangt und dann habe er sich gestoßen und dann habe er ihn auf 1. August gekündigt. Halb wieder zurückgenommen, aber Hensler habe ungehörig geantwortet und sei 4. Juli abgereist. Erstaunt, daß Ehrle nicht mit den einstigen Bischöfen verhandelte.

Stadtkommandanten von Kiefer und Meyer: Den Schluß der Reichswehrexercitien circa 92 in Fürstenried? Ja. Über die Sammlung für die Not in der Stadt.

Pater Chrysostomus Baur: Bringt einige Drucksachen von sich und erhält meine „Stimmen“. Er hat schon wieder 6 000 M. für Catholica Unio zusammen.

Kunstmaler Canstetter: War im Allgäu, wo er offenbar sich oft auf mich berief und übergibt einen Brief der Schwester des Pfarrers von Immenstadt - ein Chordirigent in Dachau soll abgebaut werden und darüber Entrüstung. Spricht sehr unklar. Will nicht genannt sein.

Zwei Hadwig: Marlene Dölling und Irma Willibald. Der Zugang sei schwach. Eine furchtbare Gleichgültigkeit überall. Bei den Hildegardisschwestern nicht gemütlich. Die Nationalsozialisten sehr unfreundlich gegen die studierenden Frauen. In diesem Jahr vielleicht wieder chargieren, aber kein Stiftungsfest wegen der Not.

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Hacker: Sehr krank. Schlaflos. Kann kaum in die Kirche gehen. Dabei sehr arm. 20 M.

17.30 Uhr beim Zahnarzt.