Tagebucheintrag vom 31. August 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008,
Seite 62,63
31.
August.
7.00 Uhr
in der
heiligen
Messe
ministriert
der kleine
Elmar
und erhält „zur Erinnerung an die erste heilige Messe in der Bischofskapelle“
Besuchungen
und Notizbuch.
Nach der Ordinariatssitzung Nuntiaturbausitzung: Das Haus Theresienstraße soll wieder verkauft werden: 20 000 - 25 000 Dollar und Nebenfragen.
- bringt noch einmal
38
Millionen
M.
von verkauften Sachen.
Prälat Hartig
- wegen
Autosteuer
und Kreuzweg für die
Kapelle.
Nachmittags die frühere Oberin
vom
Waisenhaus
Würzburg, jetzt in
Wasserburg.
Bericht über
Hintermeyer
:
Zur Zeit hier, sehr verschlossen, die Kinder von den
Eltern der Schwestern übernommen, will in der
Schweiz
Benediktion,
hätte viel geweint.
Erhält 6 200 000
M.
M. Geith
- bringt das Geld für die verkauften
Dollar.
Zeigt das Meßgewand für die Mission.
Erzbischof Hauck
von
Bamberg: Sehr aufgeregt, weil ihnen die Sitzung des Steuergesamtverbandes abgesagt wurde. Er sei Vorsitzender und sei nicht gefragt worden. Ganz ruhig erkläre ich: Es sei nicht meine Schuld,
daß der Brief ihn nicht erreichte. Wir können nicht
200
Millionen
allein für die Sitzung ausgeben,
nachdem wir noch
nicht so viele Steuern eingenommen.
Allmählich
ruhiger.
Abends 23.30 Uhr kommt Bischof von Speyer und wohnt hier für zwei Tage. Den ganzen Tag Briefe geschrieben, für einige Millionen M. Briefmarken, weil morgen das Porto für Auslandsbriefe von 60.000 auf 200.000 hinaufgeht.
Steuerwirtschaft: Der neue sozialistische Finanzminister
hat eine
Rhein- und Ruhrsteuer
aus der
Pistole
geschossen: Ich soll für mein
Auto
nach den Pferdekräften
2
Milliarden
und
40
Millionen
M.
bezahlen! Ich erkläre, soviel Jahresgehalt habe ich nicht, auch nicht soviel
Credit
-
Hartig
nimmt sich darum an,
daß es ein
Dienstauto
der bischöflichen
Mensa
sei.
Teuerung: Ein Zündholz (nicht eine Schachtel) kostet 500 M., eine Arbeitsstunde 1 Million, die Drucker in der Notendruckerei in Berlin hatten schon vor 14 Tagen 52 Millionen Wochenlohn, 1 Pfund Fleisch 1,5 Millionen, 1 Pfund Brot von heute ab 180 000! Die Leute stehen ohne ein Wort zu sagen 1,5 Stunden vor Eröffnung der Bank vor den Türen an, um gewechseltes Geld zu bekommen. 1 Dollar wird heute gewechselt für 10 Millionen, 11,5 Millionen, 12 Millionen, von Stunde zu Stunde wechselnd.

Nach der Ordinariatssitzung Nuntiaturbausitzung: Das Haus Theresienstraße soll wieder verkauft werden: 20 000 - 25 000 Dollar und Nebenfragen.
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Prinz Clemens
Prälat Hartig

Nachmittags die frühere Oberin


M. Geith

Erzbischof Hauck

Abends 23.30 Uhr kommt Bischof von Speyer und wohnt hier für zwei Tage. Den ganzen Tag Briefe geschrieben, für einige Millionen M. Briefmarken, weil morgen das Porto für Auslandsbriefe von 60.000 auf 200.000 hinaufgeht.
Steuerwirtschaft: Der neue sozialistische Finanzminister


Teuerung: Ein Zündholz (nicht eine Schachtel) kostet 500 M., eine Arbeitsstunde 1 Million, die Drucker in der Notendruckerei in Berlin hatten schon vor 14 Tagen 52 Millionen Wochenlohn, 1 Pfund Fleisch 1,5 Millionen, 1 Pfund Brot von heute ab 180 000! Die Leute stehen ohne ein Wort zu sagen 1,5 Stunden vor Eröffnung der Bank vor den Türen an, um gewechseltes Geld zu bekommen. 1 Dollar wird heute gewechselt für 10 Millionen, 11,5 Millionen, 12 Millionen, von Stunde zu Stunde wechselnd.