Tagebucheintrag vom 27. März 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008,
Seite 35-36
Dienstag,
27. März.
7.45 Uhr, Georgenstraße
8,
Gottesdienst in
der
Hauskapelle
bei
Hölzle
:
Danach Frühstück.
Frau Ministerialrat von Geith
und
Schwester
:
Entwurf ihres
Testaments.
Ich
ändere Eingang und Schluß.
Korbiniansverein
soll
Haupterbe
sein,
Pressverein
ein
Anlehen
von 20 000 geschenkt
bekommen,
Klavier
nach
Sankt
Anna.
Bringt mir von ihrem
Mann
Oberin
vom
Waisenhaus
in
Pirmasens: Will nicht bitten,
will nur sagen,
daß sie von
Preßmüller
500 000
M.
erhalten habe für ihre 168 Kinder. Ich schenke
ihr
200 000 M.
und
die Handtücher,
die ich kurz vorher erhalten habe.
In
Ludwigshafen
habe ein Schwarzer ihr den Koffer weggenommen und sie mußte
mitgehen und weinte,
aber die
Offiziere
beruhigten sie, sie wollten den Deutschen nur Gutes. Auch in
Pirmasens,
wo der Kommandierende
die Kinder
zum Kommunionunterricht schickt,
haben sie einen verschobenen
Waggon
Rüben bald erhalten.
12.30 - 13.00 Uhr besuche ich die Volksküche am Anger: 35 aus dem Mittelstand - Die Woche vom Gebot der Fußwaschung, also vom Gebot der Liebe. Ich bringe ihnen meine Ostereier, 100 000 für Fleischsuppe auf Ostern und jeder einzelnen ein Bild.
15.00 Uhr Sitzung des Nuntiaturbauvereins: Das Haus in der Maria-Theresia-Straße soll nicht verkauft werden, wenn nicht etwas anderes dafür eingetauscht werden kann.
Abends ins Mutterhaus: Von der Impfung sind zwei Stellen „angegangen“ und ziemlich stark.
Auf dem Weg begleitet mich Direktor Eid
von
Speyer,
der auch schwere Herzgeschichte hatte,
von den
Franzosen
gequält wird,
weil der
„Geist“
im Lehrerseminar nicht gut ist.

Frau Ministerialrat von Geith



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drei
Bleistifte mit
und einige Handtücher für das
Seminar.
Oberin


12.30 - 13.00 Uhr besuche ich die Volksküche am Anger: 35 aus dem Mittelstand - Die Woche vom Gebot der Fußwaschung, also vom Gebot der Liebe. Ich bringe ihnen meine Ostereier, 100 000 für Fleischsuppe auf Ostern und jeder einzelnen ein Bild.
15.00 Uhr Sitzung des Nuntiaturbauvereins: Das Haus in der Maria-Theresia-Straße soll nicht verkauft werden, wenn nicht etwas anderes dafür eingetauscht werden kann.
Abends ins Mutterhaus: Von der Impfung sind zwei Stellen „angegangen“ und ziemlich stark.
Auf dem Weg begleitet mich Direktor Eid
