Tagebucheintrag vom 11. November 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016,
Seite 4
Sonntag, 11. November
Profess
im
Guthirtenkloster
8.00 - 10.30 Uhr.
Vier Einkleidungen, fünf
Ewige
Professen.
Ich
predige
übers
Tagesevangelium
vom
Unkraut. Sehr viele
Gäste
dabei.
Herr Seyfried, von Herr Schilling zu mir gewiesen, früher Landtagsabgeordneter, hatte das Referat Wirtschaft. Ist im Anzeigewesen sehr bewandt, früher Kaufmann, jetzt seine Stelle wie scheint bedroht, weil Aufforderung: Soll nachweisen, welche politische Tätigkeit er früher entfaltet und ob er von früheren nationalsozialistischen Bekannten Empfehlung haben könne. Er wolle zur katholischen Kirche zurückkehren: Altkatholisch getraut, der Sohn jetzt katholisch geworden, die erste Ehe ungültig, die Frau der zweite Ehe wird auch katholisch werden. Er beteuert, daß er keinerlei Nebenabsichten habe, daß er heute zu mir komme, sich nicht wichtig machen wolle. Es sei aber ein großer Kreis im Zusammenhang mit der politischen Wende, der einen religiösen Halt suchte.
Herr Seyfried, von Herr Schilling zu mir gewiesen, früher Landtagsabgeordneter, hatte das Referat Wirtschaft. Ist im Anzeigewesen sehr bewandt, früher Kaufmann, jetzt seine Stelle wie scheint bedroht, weil Aufforderung: Soll nachweisen, welche politische Tätigkeit er früher entfaltet und ob er von früheren nationalsozialistischen Bekannten Empfehlung haben könne. Er wolle zur katholischen Kirche zurückkehren: Altkatholisch getraut, der Sohn jetzt katholisch geworden, die erste Ehe ungültig, die Frau der zweite Ehe wird auch katholisch werden. Er beteuert, daß er keinerlei Nebenabsichten habe, daß er heute zu mir komme, sich nicht wichtig machen wolle. Es sei aber ein großer Kreis im Zusammenhang mit der politischen Wende, der einen religiösen Halt suchte.