Tagebucheintrag vom 20. März 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 21-22
Freitag,
20.3.36.
Keine Sitzung.
Martha Wanner und Schwester Maria: Über das Studium der drei. 200.
Prälat Schütz: Früher Gefängnispfarrer, jetzt Pax. Wir sollen die Instruktionen für Seelsorge annehmen und nicht auf Neuordnung der Gefängnisse warten. Er spricht sehr langsam.
Die zwei Schwestern Bottlenberg
Frau Walter, Stuttgart: Hätte gehört, daß ich eine Frau nach Weingarten mitgenommen. Ihr Mann bloß 30 M. und 85 Miete sollen sie zahlen. Sehr in Schulden und einen Pack Pfandhausscheine, daß sie verzweifeln wolle - weiß nicht, ob noch einmal heimgehen. Hier bei der Knappschaftsdirektion. Versteht, sehr theatralisch zu tun. Könne nicht so und so wählen. - Da breche ich ab. Das höchste 120 M., damit sie fahren kann und nicht Auto abwarten.
Auf dem Weg von Sankt Anna zurück spricht mich Herr Brütting an, rechte Hand verkrüppelt seit Geburt, schimpfte über Wohlfahrt. Er wird von 1. April nichts mehr bekommen. Heute habe er gebeichtet, soeben (?) und Brot geholt, am Montag wird wieder etwas verteilt, wahrscheinlich Speck. Im Hofgarten 5 M. Er habe keinen zweiten Anzug, Scharnagl sei sein einziger Wohltäter im Kapitel, ein anderer gleichen Namens sei ein Lump, Adalbert Mayer - alle kennt er.
Martha Wanner und Schwester Maria: Über das Studium der drei. 200.
Prälat Schütz: Früher Gefängnispfarrer, jetzt Pax. Wir sollen die Instruktionen für Seelsorge annehmen und nicht auf Neuordnung der Gefängnisse warten. Er spricht sehr langsam.
Die zwei Schwestern Bottlenberg
Es handelt sich um
Beatrice
und
Maria von dem Bottlenberg.
: Ihr
Vater,
mein
Adjutant
in
Mazedonien,
am Schluß des Krieges an Lungenentzündung gestorben -
Im
Buch
von
Buchberger
mehrfach Bericht. Ich schenke noch an Büchern: Besuch auf den Wolken.
Empfehlung an
Pater
Esch,
den sie in
Cöln
besuchen sollen,
über den
Vater
fragen. Sie waren beide erst sechs und sieben Jahre
alt.
Für die Reise
100 M.
Frau Walter, Stuttgart: Hätte gehört, daß ich eine Frau nach Weingarten mitgenommen. Ihr Mann bloß 30 M. und 85 Miete sollen sie zahlen. Sehr in Schulden und einen Pack Pfandhausscheine, daß sie verzweifeln wolle - weiß nicht, ob noch einmal heimgehen. Hier bei der Knappschaftsdirektion. Versteht, sehr theatralisch zu tun. Könne nicht so und so wählen. - Da breche ich ab. Das höchste 120 M., damit sie fahren kann und nicht Auto abwarten.
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Heute wieder ein ganzer
Tag
mit
Telegrammen
und
Eilbriefen
wegen der Erklärung
zur Abstimmung.
Auf dem Weg von Sankt Anna zurück spricht mich Herr Brütting an, rechte Hand verkrüppelt seit Geburt, schimpfte über Wohlfahrt. Er wird von 1. April nichts mehr bekommen. Heute habe er gebeichtet, soeben (?) und Brot geholt, am Montag wird wieder etwas verteilt, wahrscheinlich Speck. Im Hofgarten 5 M. Er habe keinen zweiten Anzug, Scharnagl sei sein einziger Wohltäter im Kapitel, ein anderer gleichen Namens sei ein Lump, Adalbert Mayer - alle kennt er.