Tagebucheintrag vom 6. Januar 1935⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 34

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Sonntag, 6. Januar, Dreikönig bringt nassen Schnee.

Nach dem Hochamt, Professor Martini: Sein Vater hier krank. Ob die Regierung gegen die Kirche auftreten wird. Sie hat soviel Dummheit gemacht, daß darauf nicht mehr ankommt. Der Sohn, Gruppenführer vom Jungvolk, von den Neudeutschen übergetreten. Einmal durchgebrannt, um nach Brasilien zu gehen, dann in ein Jesuiteninternat, wo er wieder eine Gruppe gründete, dann ausgetreten. Untersucht: Das Herz ist gut.

Comte Christian de Vaux Saint Cyr, Generalkonsul hier und spricht deutsch. War vier Jahre in Berlin. Wünscht Frieden zwischen den beiden Ländern. Ob hier ein Kulturkampf? Es wird viel davon gesprochen, aber wir hoffen, daß Concordat zustandekommt.

Graf Oberndorff mit Tochter – der zum letzten Male nach Riedenburg reist. Jetzt in Luxemburg. Nicht viel von Politik besprochen.

15.00 Uhr zweite Vesper, danach Sankt Peter Prozession.
So 6. Jan. Dreikönig bringt Nassen Schnee.

Nach dem Hochamt Prof. Martini: Sein Vater hier krank. Ob die Regierung gegen /
die Kirche auftreten wird. Sie hat soviel Dummheit gemacht daß darauf nicht mehr ankommt. Der Sohn, Gruppenführer vom Jungvolk, von den Neudeutschen /
übergetreten. Einmal durchgebrannt um nach Brasilien zu gehen, dann in ein SJ Internat wo er wieder eine /
Gruppe gründete, dann ausgetreten. Untersucht: Das Herz ist gut.

Comte Chr. de Vaux St. Cyr Gen. Kon /
hier und spricht deutsch. War vier Jahre in Berlin. Wünscht Frieden zwischen den beiden Ländern. Ob hier ein Kulturkampf? /
Es wird viel davon gesprochen aber wir hoffen daß Conc. zustandekommt.

Graf Oberndorf mit Tochter – der zum letzten Male nach /
Riedenburg. reist. Jetzt in Luxemburg. Nicht viel von Polit. besprochen.

15h 2. Vesper, danach St Peter Proz.
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