Tagebucheintrag vom 15. September 1932⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 152,153

Text+KommentierungNur Text
Donnerstag, 15. September. Geistlicher Rat Siebengartner von Bernau: Über das Lehrbuch im Auftrag der Bischofskonferenz und meinen Brief. Er kann nicht einen Teil selber bearbeiten wegen schwacher Augen, will aber die Hauptredaktion übernehmen. Siehe besonderes.

Frau Staatsanwalt Hindringer: Rudolf war außerordentlich beliebt, überall Teilnahme und viele Gebete.

Gartmeier - über einige Sachen des Generalvicars.

Nachmittag besuche ich Dunstmair. Über den neuen Generalvicar, aber ohne Liste entschieden. Abends 18.00 Uhr kommt Buchwieser, der neue Generalvicar. Er ist zuerst sehr befremdet. Er müsse offen seine Bedenken vorbringen. Ein Generalvicar muß einen weiten Blick haben... (überlassen Sie das Urteil ihrem Bischof), theologisch und canonistisch geschult (im Codex heißt vel saltem peritus), große persönliche Kenntnis, besonders beim jungen Klerus (wird den Prüfungen beiwohnen, dazu die Akten), seine Gesundheit: Galle sehr bedenklich (wenn Sie Büro leisten können, dann auch Generalvicar). Es wiederholt sich ja viel, wenn einmal klar über Taufe, Begräbnis, Nazibegräbnis. Bisher die Kapläne vielleicht etwas viel gefragt, ob Sie wollen - in der Form immer höflich, aber der Regierung und auch den Geistlichen gegenüber

➥ Seite 153

auch einmal energisch. Nein könne er schon sagen. Schulreferat beibehalten, eventuell in Einzelfällen Vertretung. Dann erklärt er sich im Gehorsam bereit. Er habe es nicht gesucht.
Do 15. Sept. g. R. Siebengartner von Bernau: /
Über das Lehrbuch im Auftrag der Bischofskonf. und meinen Brief. Er kann nicht einen Teil selber bearbeiten wegen schwacher /
Augen, will aber die Hauptred. übernehmen. s. besonderes.

Frau Staatsanwalt Hindringer: Rud. war außerordentlich beliebt, überall Teilnahme /
und viele Gebete.

Gartmeier - über einige Sachen des Gen.vicars.

Nachm besuche ich Dunstmair. Über den neuen Gen.vicar aber ohne Liste /
entschieden. Abds 6h kommt Buchwieser der neue Gen.vicar. /
Er ist zuerst sehr befremdet. Er müsse offen seine Bedenken vorbringen. Ein Gen. muß einen weiten Blick haben... (überlassen Sie das Urteil /
ihrem Bischof), theol. und can. geschult (im Cod heißt vel saltem peritus), /
große persönliche Kenntnis besonders beim jungen Klerus (wird den Prüfungen beiwohnen ) , dazu die Akten), seine Gesundheit Galle sehr bedenklich /
(wenn Sie Büro leisten können dann auch Gen Vic.). Es wiederholt sich ja viel wenn einmal klar über Taufe, Begräbnis, Nazi /
begräbnis. Bisher die Kapläne vielleicht etwas viel gefragt ob Sie wollen - in der Form immer höflich, aber der Regierung und auch den Geistlichen gegenüber

➥ Seite 153

auch einmal energ. Nein könne er schon sagen. Schulref. beibehalten, ev. in Einzelfällen Vertretung. Dann erklärt /
er sich im Gehorsam bereit. Er habe es nicht gesucht.