Tagebucheintrag vom 15. Januar 1931⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 8,9
Do 15. Jan. Schwerer Katarrh
der
Beten
und Arbeiten fast unmöglich macht.
Frau Kessler v. Brannenburg mit ihrem Schwiegersohn: Die beiden Söhne Franz /
und Ludwig wurden nach Stuttgart bestellt, aber enttäuscht. Es wurde gar Unterschrift gefordert, daß ihnen ein /
Visum nicht in Aussicht gestellt wird. Das ist die Arbeitslosigkeit drüben. In Canada und Süd amer. /
auch nichts. Einer ging über Elsass (Rob. Liebel). Sie wollte zur Landespolizei und Reichswehr - /
ich will dem Oberpfarrer schreiben, ob vielleicht zu empfehlen. Allerdings deutet an daß ein Fall von freiwilligem Ableben und ein kleiner Bruch.
P. Noppel über das Elis. jubil. Ein Programm darüber. /
Ich soll ein Gebet machen.
pred. eine Morgenfeier mit Vortrag und da soll ich sprechen. Bin am 22. Febr. wohl nicht hier, der Ka- /
tarh nimmt mir die Stimme.
Oberregierungsrat Meder: Theatergemeinde lädt noch einmal zum Sursum corda /
ein - fällt mir sehr schwer. Die Einschreibung für Schulen jetzt vorbereitet, es geht hoffentlich gut. Decan /
Scharnagl sehr tätig. Überall in Industrie und Landwirtschaft droht Bankrott - bis Ostern fürchtet man alles. /
….
4 h Bruder Vigilius St Anna.
5 h Stadtrat Fuchs - bringt den Gruss von einem Toten (Mons. Wid- /
mann). Seine Vertraute besonders im Arbeitsamt, denn er war ganz einsam, auch seinen Kaplänen gegenüber und fühlte sich /
zurückgesetzt. Anderntags Veilchen.
7 h Schackstr 1. Einladung. Den Kindern Chokol. Dem Pförtner 5 M. Part. /
Dann zuerst Besuch im 3. und 4. Stock Einladung zu Baerwald. Besuche auch das /
Evang. Waisenhaus. Bei Tisch Leberwurst, danach im Salon: Christus sei eine /
Kampfnatur gewesen (<Heiwitler>) - dann hätte er den Teufel mit einem Fußtritt abgeschoben und die Juden <nieder> verhauen oder das /
himmlische Überfallkommando antelef., sagt das Evang. sec. Ludwig Ferd.
Frau Kessler v. Brannenburg mit ihrem Schwiegersohn: Die beiden Söhne Franz /
und Ludwig wurden nach Stuttgart bestellt, aber enttäuscht. Es wurde gar Unterschrift gefordert, daß ihnen ein /
Visum nicht in Aussicht gestellt wird. Das ist die Arbeitslosigkeit drüben. In Canada und Süd amer. /
auch nichts. Einer ging über Elsass (Rob. Liebel). Sie wollte zur Landespolizei und Reichswehr - /
ich will dem Oberpfarrer schreiben, ob vielleicht zu empfehlen. Allerdings deutet an daß ein Fall von freiwilligem Ableben und ein kleiner Bruch.
P. Noppel über das Elis. jubil. Ein Programm darüber. /
Ich soll ein Gebet machen.
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Präs.
Stang
- statt
des
Balles
in diesem Winter im Sinne der
Card.
/pred. eine Morgenfeier mit Vortrag und da soll ich sprechen. Bin am 22. Febr. wohl nicht hier, der Ka- /
tarh nimmt mir die Stimme.
Oberregierungsrat Meder: Theatergemeinde lädt noch einmal zum Sursum corda /
ein - fällt mir sehr schwer. Die Einschreibung für Schulen jetzt vorbereitet, es geht hoffentlich gut. Decan /
Scharnagl sehr tätig. Überall in Industrie und Landwirtschaft droht Bankrott - bis Ostern fürchtet man alles. /
….
4 h Bruder Vigilius St Anna.
5 h Stadtrat Fuchs - bringt den Gruss von einem Toten (Mons. Wid- /
mann). Seine Vertraute besonders im Arbeitsamt, denn er war ganz einsam, auch seinen Kaplänen gegenüber und fühlte sich /
zurückgesetzt. Anderntags Veilchen.
7 h Schackstr 1. Einladung. Den Kindern Chokol. Dem Pförtner 5 M. Part. /
Dann zuerst Besuch im 3. und 4. Stock Einladung zu Baerwald. Besuche auch das /
Evang. Waisenhaus. Bei Tisch Leberwurst, danach im Salon: Christus sei eine /
Kampfnatur gewesen (<Heiwitler>) - dann hätte er den Teufel mit einem Fußtritt abgeschoben und die Juden <nieder> verhauen oder das /
himmlische Überfallkommando antelef., sagt das Evang. sec. Ludwig Ferd.
Donnerstag, 15. Januar. Schwerer Katarrh,
der
Beten
und Arbeiten fast unmöglich macht.
Frau Kessler
von
Brannenburg
mit ihrem Schwiegersohn
: Die beiden Söhne
Franz
und
Ludwig
wurden nach
Stuttgart
bestellt, aber enttäuscht. Es wurde gar Unterschrift gefordert, daß ihnen ein
Visum nicht in Aussicht gestellt wird. Das ist die Arbeitslosigkeit drüben.
In
Canada
und
Südamerika
auch nichts. Einer ging über
Elsass (Robert
Liebel
). Sie wollte zur Landespolizei und Reichswehr - ich will dem Oberpfarrer schreiben, ob vielleicht zu empfehlen. Allerdings deutet an,
daß ein Fall von freiwilligem Ableben und ein kleiner
Bruch.
Pater Noppel
über das
Elisabethjubiläum.
Ein
Programm
darüber.
Ich soll ein
Gebet
machen.
- statt
des
Balles
in diesem Winter im Sinne der
Cardinalspredigt
eine Morgenfeier mit
Vortrag
und da soll ich sprechen. Bin am
22.
Februar
wohl nicht hier, der
Katarrh
nimmt mir die Stimme.
Oberregierungsrat Meder
: Theatergemeinde lädt noch einmal zum
Sursum corda
ein - fällt mir sehr schwer. Die Einschreibung für
Schulen
jetzt vorbereitet, es geht hoffentlich gut.
Decan Scharnagl
sehr tätig. Überall in Industrie und Landwirtschaft droht
Bankrott
- bis Ostern fürchtet man alles.
….
16.00 Uhr Bruder Vigilius
,
Sankt
Anna.
17.00 Uhr Stadtrat Fuchs
- bringt den
Gruss
von einem
Toten (Monsignore
Widmann
). Seine Vertraute besonders im Arbeitsamt, denn er war ganz einsam, auch seinen Kaplänen gegenüber und fühlte sich
zurückgesetzt. Anderntags
Veilchen.
19.00 Uhr Schackstraße 1. Einladung. Den Kindern Chokolade. Dem Pförtner 5 M. Parterre. Dann zuerst Besuch im 3. und 4. Stock. Einladung zu Baerwald
. Besuche auch das
Evangelische
Waisenhaus. Bei Tisch Leberwurst, danach im
Salon: Christus sei eine
Kampfnatur
gewesen
(Heiwitler
)
- dann hätte er
den Teufel mit einem Fußtritt abgeschoben und die Juden
nieder
verhauen oder das
himmlische
Überfallkommando
antelefoniert, sagt das
Evangelium secundum
Ludwig
Ferdinand
.
Frau Kessler
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Pater Noppel
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Präsident
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Oberregierungsrat Meder
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16.00 Uhr Bruder Vigilius
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17.00 Uhr Stadtrat Fuchs
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19.00 Uhr Schackstraße 1. Einladung. Den Kindern Chokolade. Dem Pförtner 5 M. Parterre. Dann zuerst Besuch im 3. und 4. Stock. Einladung zu Baerwald
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