Tagebucheintrag vom 11. Oktober 1930⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10013,
Seite 173,174
Samstag,
11.
Oktober.
8.00 Uhr
Firmung
in der
oberen
Hauskapelle:
Fünf vom
Max-Josefstift,
studiosus
Gallenmüller,
ein Schmied,
ein Geselle,
im ganzen
20.
Ich
predige:
Besiegelt
mit dem Heiligen Geist.
Darunter
Frau
Schröder.
Gräfin Lambsdorff vom Max-Josef-Stift. Hat nur eine Stunde geschlafen, viele Sorgen.
Frau Johanna Schröder von Mittenwald, heimgefunden - selig und weltabgeschieden, will ins Kloster - ich rede ihr zu, in Mittenwald ihr Kloster zu bauen und dort eine Vorkammer der Kirche einzurichten. Von hier nach Fürstenried. Schenkt mir ein Bild von Mittenwald - siehe besonderes.
Geistlicher Rat Grassl: Amtsblatt, bisher bei Schrödl gedruckt, fortan bei Val. Höfling, um die Hälfte billiger. Schrödl hat lauter rotorganisierte Arbeiter. Ob nicht zuerst mit Schrödl sprechen? Nein, er will zuerst den Vertrag mit Höfling machen. Der Bankrott der Dominikaner in Speyer, Schäffer hatte einen Wechsel über 1,8 Millionen unterschrieben. Die Gehälter der Lehrerinnen sind verpfändet. Sollen sich jetzt wiedervereinigen.
Prinzessin Pilar: Eine Lithographie von Nymphenburg, von Barcelona und Tarragona: Essen römischer Soldaten in der Karwoche (wahrscheinlich von der Einführung des Christentums). Gibt mit einem Engländer ein Werk über Bayern heraus, mit Auto durch ganz Bayern selber gefahren.
Pater Chrysostomus Baur - ob dem Bund zum Schutz abendländischer Kultur beitreten? Ich habe zu Löwenstein gesagt, Ja. Bischöfe können nicht beitreten, aber es sollen einige von uns mitarbeiten - über seine Vorträge.
Fräulein Ertl von der Congregation. Überarbeitet, namentlich weil ihre Schule zu einer Reichsschule für Mode umgestellt wird. Also statt Ströhl einen S.J. Redet eine dreiviertel Stunde wie ein Gießbach über Ausflüge der Congregation, die auch an den Mittelschulen. Zuletzt eine Bitte: Sie brauche Geld. 50 M. und für die Bibliothek von mir: Zeitfragen, Charakterbilder, Vesperpsalmen, Deutsches Ehrgefühl.
Mater Maria von Nymphenburg: Bekommt seit Jahren Einladung zu den Faschingsfesten, auch zum Maskenball. Was tun? Zu antworten: Da ich als Ordensfrau nicht teilnehmen kann, bitte ich, nicht mehr zu senden und so die Auslagen zu sparen.
Fräulein Nieder - von den Hausangestellten- und Dienstbotenvereinen, redet furchtbar langsam und breit, wie eine alte Frau, stößt bei jedem dritten Wort an, zum Verzweifeln. Hat Fragebogen herumgeschickt, hält viele Vorträge. Von ihrem Bruder.
Gräfin Lambsdorff vom Max-Josef-Stift. Hat nur eine Stunde geschlafen, viele Sorgen.
Frau Johanna Schröder von Mittenwald, heimgefunden - selig und weltabgeschieden, will ins Kloster - ich rede ihr zu, in Mittenwald ihr Kloster zu bauen und dort eine Vorkammer der Kirche einzurichten. Von hier nach Fürstenried. Schenkt mir ein Bild von Mittenwald - siehe besonderes.
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Buchwieser:
Außer
Schwerd
und
Meder
möge auch
Abel
für einen
Ritterorden
vorgeschlagen werden.
Ist viel,
aber muß wohl sein.
Es ist die
Eingabe
noch nicht fort.
Geistlicher Rat Grassl: Amtsblatt, bisher bei Schrödl gedruckt, fortan bei Val. Höfling, um die Hälfte billiger. Schrödl hat lauter rotorganisierte Arbeiter. Ob nicht zuerst mit Schrödl sprechen? Nein, er will zuerst den Vertrag mit Höfling machen. Der Bankrott der Dominikaner in Speyer, Schäffer hatte einen Wechsel über 1,8 Millionen unterschrieben. Die Gehälter der Lehrerinnen sind verpfändet. Sollen sich jetzt wiedervereinigen.
Prinzessin Pilar: Eine Lithographie von Nymphenburg, von Barcelona und Tarragona: Essen römischer Soldaten in der Karwoche (wahrscheinlich von der Einführung des Christentums). Gibt mit einem Engländer ein Werk über Bayern heraus, mit Auto durch ganz Bayern selber gefahren.
Pater Chrysostomus Baur - ob dem Bund zum Schutz abendländischer Kultur beitreten? Ich habe zu Löwenstein gesagt, Ja. Bischöfe können nicht beitreten, aber es sollen einige von uns mitarbeiten - über seine Vorträge.
Fräulein Ertl von der Congregation. Überarbeitet, namentlich weil ihre Schule zu einer Reichsschule für Mode umgestellt wird. Also statt Ströhl einen S.J. Redet eine dreiviertel Stunde wie ein Gießbach über Ausflüge der Congregation, die auch an den Mittelschulen. Zuletzt eine Bitte: Sie brauche Geld. 50 M. und für die Bibliothek von mir: Zeitfragen, Charakterbilder, Vesperpsalmen, Deutsches Ehrgefühl.
Mater Maria von Nymphenburg: Bekommt seit Jahren Einladung zu den Faschingsfesten, auch zum Maskenball. Was tun? Zu antworten: Da ich als Ordensfrau nicht teilnehmen kann, bitte ich, nicht mehr zu senden und so die Auslagen zu sparen.
Fräulein Nieder - von den Hausangestellten- und Dienstbotenvereinen, redet furchtbar langsam und breit, wie eine alte Frau, stößt bei jedem dritten Wort an, zum Verzweifeln. Hat Fragebogen herumgeschickt, hält viele Vorträge. Von ihrem Bruder.
Samstag,
11.
Oktober.
8.00 Uhr
Firmung
in der
oberen
Hauskapelle:
Fünf vom
Max-Josefstift,
studiosus
Gallenmüller,
ein Schmied,
ein Geselle,
im ganzen
20.
Ich
predige:
Besiegelt
mit dem Heiligen Geist.
Darunter
Frau
Schröder.
Gräfin Lambsdorff vom Max-Josef-Stift. Hat nur eine Stunde geschlafen, viele Sorgen.
Frau Johanna Schröder von Mittenwald, heimgefunden - selig und weltabgeschieden, will ins Kloster - ich rede ihr zu, in Mittenwald ihr Kloster zu bauen und dort eine Vorkammer der Kirche einzurichten. Von hier nach Fürstenried. Schenkt mir ein Bild von Mittenwald - siehe besonderes.
Geistlicher Rat Grassl: Amtsblatt, bisher bei Schrödl gedruckt, fortan bei Val. Höfling, um die Hälfte billiger. Schrödl hat lauter rotorganisierte Arbeiter. Ob nicht zuerst mit Schrödl sprechen? Nein, er will zuerst den Vertrag mit Höfling machen. Der Bankrott der Dominikaner in Speyer, Schäffer hatte einen Wechsel über 1,8 Millionen unterschrieben. Die Gehälter der Lehrerinnen sind verpfändet. Sollen sich jetzt wiedervereinigen.
Prinzessin Pilar: Eine Lithographie von Nymphenburg, von Barcelona und Tarragona: Essen römischer Soldaten in der Karwoche (wahrscheinlich von der Einführung des Christentums). Gibt mit einem Engländer ein Werk über Bayern heraus, mit Auto durch ganz Bayern selber gefahren.
Pater Chrysostomus Baur - ob dem Bund zum Schutz abendländischer Kultur beitreten? Ich habe zu Löwenstein gesagt, Ja. Bischöfe können nicht beitreten, aber es sollen einige von uns mitarbeiten - über seine Vorträge.
Fräulein Ertl von der Congregation. Überarbeitet, namentlich weil ihre Schule zu einer Reichsschule für Mode umgestellt wird. Also statt Ströhl einen S.J. Redet eine dreiviertel Stunde wie ein Gießbach über Ausflüge der Congregation, die auch an den Mittelschulen. Zuletzt eine Bitte: Sie brauche Geld. 50 M. und für die Bibliothek von mir: Zeitfragen, Charakterbilder, Vesperpsalmen, Deutsches Ehrgefühl.
Mater Maria von Nymphenburg: Bekommt seit Jahren Einladung zu den Faschingsfesten, auch zum Maskenball. Was tun? Zu antworten: Da ich als Ordensfrau nicht teilnehmen kann, bitte ich, nicht mehr zu senden und so die Auslagen zu sparen.
Fräulein Nieder - von den Hausangestellten- und Dienstbotenvereinen, redet furchtbar langsam und breit, wie eine alte Frau, stößt bei jedem dritten Wort an, zum Verzweifeln. Hat Fragebogen herumgeschickt, hält viele Vorträge. Von ihrem Bruder.
Gräfin Lambsdorff vom Max-Josef-Stift. Hat nur eine Stunde geschlafen, viele Sorgen.
Frau Johanna Schröder von Mittenwald, heimgefunden - selig und weltabgeschieden, will ins Kloster - ich rede ihr zu, in Mittenwald ihr Kloster zu bauen und dort eine Vorkammer der Kirche einzurichten. Von hier nach Fürstenried. Schenkt mir ein Bild von Mittenwald - siehe besonderes.
➥ Seite 174
Buchwieser:
Außer
Schwerd
und
Meder
möge auch
Abel
für einen
Ritterorden
vorgeschlagen werden.
Ist viel,
aber muß wohl sein.
Es ist die
Eingabe
noch nicht fort.
Geistlicher Rat Grassl: Amtsblatt, bisher bei Schrödl gedruckt, fortan bei Val. Höfling, um die Hälfte billiger. Schrödl hat lauter rotorganisierte Arbeiter. Ob nicht zuerst mit Schrödl sprechen? Nein, er will zuerst den Vertrag mit Höfling machen. Der Bankrott der Dominikaner in Speyer, Schäffer hatte einen Wechsel über 1,8 Millionen unterschrieben. Die Gehälter der Lehrerinnen sind verpfändet. Sollen sich jetzt wiedervereinigen.
Prinzessin Pilar: Eine Lithographie von Nymphenburg, von Barcelona und Tarragona: Essen römischer Soldaten in der Karwoche (wahrscheinlich von der Einführung des Christentums). Gibt mit einem Engländer ein Werk über Bayern heraus, mit Auto durch ganz Bayern selber gefahren.
Pater Chrysostomus Baur - ob dem Bund zum Schutz abendländischer Kultur beitreten? Ich habe zu Löwenstein gesagt, Ja. Bischöfe können nicht beitreten, aber es sollen einige von uns mitarbeiten - über seine Vorträge.
Fräulein Ertl von der Congregation. Überarbeitet, namentlich weil ihre Schule zu einer Reichsschule für Mode umgestellt wird. Also statt Ströhl einen S.J. Redet eine dreiviertel Stunde wie ein Gießbach über Ausflüge der Congregation, die auch an den Mittelschulen. Zuletzt eine Bitte: Sie brauche Geld. 50 M. und für die Bibliothek von mir: Zeitfragen, Charakterbilder, Vesperpsalmen, Deutsches Ehrgefühl.
Mater Maria von Nymphenburg: Bekommt seit Jahren Einladung zu den Faschingsfesten, auch zum Maskenball. Was tun? Zu antworten: Da ich als Ordensfrau nicht teilnehmen kann, bitte ich, nicht mehr zu senden und so die Auslagen zu sparen.
Fräulein Nieder - von den Hausangestellten- und Dienstbotenvereinen, redet furchtbar langsam und breit, wie eine alte Frau, stößt bei jedem dritten Wort an, zum Verzweifeln. Hat Fragebogen herumgeschickt, hält viele Vorträge. Von ihrem Bruder.