Tagebucheintrag vom 25. Mai 1936⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 44-45
Montag,
25.5.36.
Firmung,
Dom I,
Gymnasium
bloß 270.
Haltung
gut.
Viele
unheilige
Namen.
Graf Droste zu Vischering, Erbdroste - war gestern schon hier mit seinem Sohn Georg, der Krankenkur hat, heute allein: Die Signale der Zeit Gotteslästerung und Lüge. Einzelfall, Freiheit der Theologen vom Arbeitsdienst. Gut, daß Malteser die Schwestern im Kriegsfall übernehmen. Die alten Malteser dürfen Uniform und Orden tragen, die jungen nicht mehr. Sehr treuherzig. War abgereist, als Secretär Geräte in den Bayerischen Hof bringen wollte.
Direktor Dr. Roßmann und Frau - wegen der Ehescheidung. Die Frau hat seit Jahren geklagt, der Mann zu kalt, alles sei nicht recht, besonders auch die Mutter, die schreckliche Briefe schreibe, die Herta sei nichts und könne nichts. Dr. Roßmann: Die Frau hat Gegenklage gestellt wegen Untreue, besonders eine Floristin und eine Tänzerin,
Pater Heribert, der neue Provinzial der Carmeliter, Regensburg, bisher Reisach, will sich vorstellen. Ich bin dankbar für Sankt Theresia. Er: In Reisach seien zwei Zimmer schön gerichtet, vielleicht einmal Firmung. Wegen der Kollekte: Zwei Pfarrer hätten in der Kirche Eier und Schmalz gesammelt. Wegen des Nachbarschlosses - die Mallersdorfer oder die SA?
Maria Gebsattel: Übergibt ein Marienbüchlein. Spricht von den Eingebungen, hat ein krankes Kind aufgenommen, hält jeden 13. die Fatima-Andacht. Marianische Eucharistie. Beiträge für eine Zeitschrift, sehr frommselig seit dem Tod der Mutter. Ich erkläre: Wir brauchen nichts als katholisch sein. Nicht für jede Andacht und jede Tugend einen Verein oder eine Gruppe, katholisch sein und die Katholische Aktion betätigen, das ist alles.
Hartig: Ordnung für Fronleichnamsprozession soll ich durchschauen. Die Vereine nicht mehr aufzählen, auch nicht mehr die Kolpings-Familie. Wenn wir nur überhaupt ausziehen dürfen.
Siebengartner: Lädt ein für Tagung der Religionslehrer 20. Juli - Ich kann heute noch nicht versprechen.
Grassl: Wegen des Briefes von Helene Huber, Brüssel. Er wird sich erkundigen.
Nachmittags der Protest wegen Abbau der klösterlichen Lehrerinnen.
Graf Droste zu Vischering, Erbdroste - war gestern schon hier mit seinem Sohn Georg, der Krankenkur hat, heute allein: Die Signale der Zeit Gotteslästerung und Lüge. Einzelfall, Freiheit der Theologen vom Arbeitsdienst. Gut, daß Malteser die Schwestern im Kriegsfall übernehmen. Die alten Malteser dürfen Uniform und Orden tragen, die jungen nicht mehr. Sehr treuherzig. War abgereist, als Secretär Geräte in den Bayerischen Hof bringen wollte.
Direktor Dr. Roßmann und Frau - wegen der Ehescheidung. Die Frau hat seit Jahren geklagt, der Mann zu kalt, alles sei nicht recht, besonders auch die Mutter, die schreckliche Briefe schreibe, die Herta sei nichts und könne nichts. Dr. Roßmann: Die Frau hat Gegenklage gestellt wegen Untreue, besonders eine Floristin und eine Tänzerin,
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die
Frau
verlangt die
Kinder
oder sie wird sich etwas antun.
Meine Vorschläge an ihn, aber es scheint, sie will nicht zurück.
Pater Heribert, der neue Provinzial der Carmeliter, Regensburg, bisher Reisach, will sich vorstellen. Ich bin dankbar für Sankt Theresia. Er: In Reisach seien zwei Zimmer schön gerichtet, vielleicht einmal Firmung. Wegen der Kollekte: Zwei Pfarrer hätten in der Kirche Eier und Schmalz gesammelt. Wegen des Nachbarschlosses - die Mallersdorfer oder die SA?
Maria Gebsattel: Übergibt ein Marienbüchlein. Spricht von den Eingebungen, hat ein krankes Kind aufgenommen, hält jeden 13. die Fatima-Andacht. Marianische Eucharistie. Beiträge für eine Zeitschrift, sehr frommselig seit dem Tod der Mutter. Ich erkläre: Wir brauchen nichts als katholisch sein. Nicht für jede Andacht und jede Tugend einen Verein oder eine Gruppe, katholisch sein und die Katholische Aktion betätigen, das ist alles.
Hartig: Ordnung für Fronleichnamsprozession soll ich durchschauen. Die Vereine nicht mehr aufzählen, auch nicht mehr die Kolpings-Familie. Wenn wir nur überhaupt ausziehen dürfen.
Siebengartner: Lädt ein für Tagung der Religionslehrer 20. Juli - Ich kann heute noch nicht versprechen.
Grassl: Wegen des Briefes von Helene Huber, Brüssel. Er wird sich erkundigen.
Nachmittags der Protest wegen Abbau der klösterlichen Lehrerinnen.
Montag,
25.5.36.
Firmung,
Dom I,
Gymnasium
bloß 270.
Haltung
gut.
Viele
unheilige
Namen.
Graf Droste zu Vischering
,
Erbdroste
-
war gestern
schon hier mit seinem Sohn
Georg
,
der Krankenkur hat,
heute allein:
Die
Signale
der Zeit
Gotteslästerung
und Lüge.
Einzelfall,
Freiheit der Theologen
vom Arbeitsdienst.
Gut,
daß
Malteser
die
Schwestern im Kriegsfall übernehmen.
Die alten
Malteser
dürfen
Uniform
und Orden tragen,
die jungen nicht mehr.
Sehr treuherzig.
War abgereist, als
Secretär
Geräte
in den
Bayerischen
Hof
bringen wollte.
Direktor Dr. Roßmann
und
Frau
-
wegen der Ehescheidung.
Die
Frau
hat seit Jahren geklagt,
der
Mann
zu kalt, alles sei nicht recht,
besonders auch die
Mutter
,
die schreckliche Briefe schreibe,
die
Herta
sei nichts und könne
nichts.
Dr.
Roßmann
:
Die
Frau
hat Gegenklage gestellt wegen Untreue,
besonders
eine Floristin
und eine
Tänzerin,
verlangt die
Kinder
oder sie wird sich etwas antun.
Meine Vorschläge an ihn, aber es scheint, sie will nicht zurück.
Pater Heribert
,
der neue
Provinzial
der
Carmeliter,
Regensburg,
bisher
Reisach,
will sich vorstellen.
Ich bin dankbar
für
Sankt Theresia.
Er: In
Reisach
seien zwei Zimmer schön gerichtet,
vielleicht einmal
Firmung.
Wegen der
Kollekte:
Zwei Pfarrer hätten in der Kirche
Eier und Schmalz gesammelt.
Wegen des Nachbarschlosses
- die
Mallersdorfer
oder die
SA?
Maria Gebsattel
:
Übergibt ein Marienbüchlein.
Spricht von den Eingebungen,
hat ein krankes
Kind aufgenommen,
hält jeden 13. die
Fatima-Andacht.
Marianische Eucharistie.
Beiträge
für eine Zeitschrift,
sehr frommselig seit dem Tod der
Mutter
.
Ich erkläre:
Wir brauchen nichts als katholisch sein.
Nicht für jede Andacht und jede Tugend
einen Verein oder eine Gruppe,
katholisch sein und die
Katholische
Aktion
betätigen,
das ist alles.
Hartig
:
Ordnung für
Fronleichnamsprozession
soll ich durchschauen.
Die Vereine nicht mehr aufzählen,
auch nicht mehr die
Kolpings-Familie.
Wenn wir nur
überhaupt
ausziehen
dürfen.
Siebengartner
:
Lädt ein für
Tagung
der Religionslehrer
20. Juli
-
Ich kann heute noch nicht versprechen.
Grassl
:
Wegen des Briefes von
Helene
Huber
,
Brüssel.
Er wird sich erkundigen.
Nachmittags der Protest wegen Abbau der klösterlichen Lehrerinnen.
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