Tagebucheintrag vom 27. Februar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 105
Samstag,
27.
Februar.
Drei
Ungarn: Obergespan
Georg
Szmrecsány,
Direktor
Rainer,
beide von
Budapest
und
Generalconsul
von
Velics
-
wollen daheim nach dem hiesigen katholischen Begräbnisverein etwas Ähnliches errichten und von mir eine Empfehlung an
Serédi
haben.
Ich erkläre, ich sei über den hiesigen Begräbnisverein in zwei Punkten enttäuscht. Ideell habe er die
Propaganda
der Feuerbestattung nicht genügend abgewehrt und
technisch verlange er mehr Einzahlungen als Auszahlungen. Seine Antwort: Das Erste sei in
Ungarn
nicht praktisch,
weil dort nur ein einziges
Crematorien
ohne Betrieb,
für das Zweite
gelte
ihnen das Gesetz, nur
86
Prozent
einzahlen zu lassen. Ich
sage zu, bis abends
18.00 Uhr
ein Schreiben zu geben, worin ich die
soziale
und
caritative
Bedeutung des hiesigen Begräbnisvereins bestätige.
Dr. Weinzierl - etwas sehr geschäftig über seine Studien in Rom. Er habe auf Anraten von Hindringer sowohl an Stoeckle wie an Hudal geschrieben, rechnete auf amerikanische Stipendien (unmöglich), will für Planegg den Schmaus als Nachfolger (darüber mit Hindringer noch sprechen) und eventuell die Kapläne in der Anima über das Jahr. Das kann ich nicht versprechen.
Der neue Pfarrer von Schnaitsee, Bauer, bisher Sankt Achaz, heute installiert. Über den Pfarrhof von dort. Wenn er nur auf seine Kosten eine Wohnung miete? Ja, die Gemeinde will aber keine Ausgaben. Wenn er Berg an die Garser verpachte oder verkaufen läßt? Ja. Trennt sich schwer von hier.
Direktor Roßmann von der Reichsbahn, dessen Tochter hier getraut wurde: Pater Thomas Plersch hat sie nach dem Tod ihres Sohnes besucht, seitdem oft bei ihnen und sie möchten ihm auch dankbar sein: Also Empfehlung für Reichswehrstelle, er sei an erster Stelle vorgeschlagen. Respondeo: Ich schätze ihn sehr hoch, er war bei den Soldaten sehr beliebt, er fand sich zwar schwer wieder im Kloster zurecht, aber die persönliche Frage nicht die erste, zuerst die Rechtsfrage. Auf der Liste sind Herren, die von örtlichen Kommandostellen sehr empfohlen werden. Ich werde mir vormerken, aber noch nicht entschieden und heute keine Zusage.
Marie Seinsheim - wieder ohne Mieter, 20 M.
Dr. Weinzierl - etwas sehr geschäftig über seine Studien in Rom. Er habe auf Anraten von Hindringer sowohl an Stoeckle wie an Hudal geschrieben, rechnete auf amerikanische Stipendien (unmöglich), will für Planegg den Schmaus als Nachfolger (darüber mit Hindringer noch sprechen) und eventuell die Kapläne in der Anima über das Jahr. Das kann ich nicht versprechen.
Der neue Pfarrer von Schnaitsee, Bauer, bisher Sankt Achaz, heute installiert. Über den Pfarrhof von dort. Wenn er nur auf seine Kosten eine Wohnung miete? Ja, die Gemeinde will aber keine Ausgaben. Wenn er Berg an die Garser verpachte oder verkaufen läßt? Ja. Trennt sich schwer von hier.
Direktor Roßmann von der Reichsbahn, dessen Tochter hier getraut wurde: Pater Thomas Plersch hat sie nach dem Tod ihres Sohnes besucht, seitdem oft bei ihnen und sie möchten ihm auch dankbar sein: Also Empfehlung für Reichswehrstelle, er sei an erster Stelle vorgeschlagen. Respondeo: Ich schätze ihn sehr hoch, er war bei den Soldaten sehr beliebt, er fand sich zwar schwer wieder im Kloster zurecht, aber die persönliche Frage nicht die erste, zuerst die Rechtsfrage. Auf der Liste sind Herren, die von örtlichen Kommandostellen sehr empfohlen werden. Ich werde mir vormerken, aber noch nicht entschieden und heute keine Zusage.
Marie Seinsheim - wieder ohne Mieter, 20 M.