Tagebucheintrag vom 16. Dezember 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 81-82

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Mittwoch, 16. Dezember, Dr. Gerlich mit zwei Fragen : 1) Pater Erhard habe seinem Verlagsdirektor erklärt, er sei bei den Sektierern von Konnersreuth, Cocaist (nahm niemals Cocain, nur Pillen gegen Bronchitis), sie hätten 35 000 Abonnenten. Kommen aber nicht darüber hinaus und brauchen noch einmal so viele. Respondeo: Hier spielt die Feindschaft mit den Neuesten Nachrichten, nämlich mit Cossmann mit. Er soll mir das schriftlich geben, dann würde ich ihn zur Rechenschaft ziehen. 2) Er habe gehört, neue katholische Zeitung, ich soll an ihn denken. Bis Mitte Januar sei er am Ende seiner Finanzen. Er arbeite ehrenamtlich. Held 4 000 M., um die Nummer zu verbieten: Hitler die Hoffnung Frankreichs. An alle Vereine und Corporationen geschickt. Respondeo: Er weiß also, was wir gesprochen haben. Der Plan noch nicht über den allerersten Anfang hinaus. Erst die Finanzen des Pressvereins klarstellen. Ich achte ihn als hochbegabten Journalisten. Er meint, den Kurier lassen und ihn neu aufziehen.

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Heute an den heiligen Vater und Pacelli geschrieben und Rufende Stimmen geschickt.

16.00 Uhr: Dr. Venator.

Abends: Mit Domkapitular Fischer auf Karolingia-Abend. Hingefahren, weil vorher Monteur Simon und Pater Raphael im Hause arbeiten am Apparat. Weihnachten. Studienrat Niedermayer mit dem großen Bart. Hält die Rede über den Tannenbaum und Krippe.