Tagebucheintrag vom 22. Februar 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 150

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Donnerstag, 22. Februar. Frau Gräfin Spreti: Wegen des Falles Mühldorf, wo ein Buch beschlagnahmt worden war, mit Rechtsanwalt Nationalsozialist Röhrl, Sendlingerstraße 26, Stadtrat und beim Juristenbund: Auf Kirchenstiftung nichts anlegen, das würde einmal vom Staat übernommen und ausgegeben werden statt admassiert – darüber so erschrocken, daß sie mir melden wollte (gestern am Telefon gefragt). Respondeo: Ist uns bereits bekannt.

Pfarrer Aniser: Bericht. Die Offiziere, auch Protestanten waren über Verurteilung Muhler sehr empört, auch über die Äußerungen von Esser gegen mich. Eine Hilfe jetzt nicht zu erreichen, aber 1. April. Sie hatten eine Konferenz in Berlin. Nichts Neues. Rarkowski wird dort anerkannt. Warum man ihn nicht zum Feldbischof vorschlägt? Weil der protestantische 1. April geht.
Do 22. Febr. Frau Gräfin Spreti: Wegen des Falles Mühldorf wo ein /
Buch beschlagnahmt worden war, mit Rechtsanwalt n.s. Röhrl Sendligerstr. 26 /
Stadtrat und beim Juristenbund: Auf Kirchenstiftung nichts anlegen, das würde einmal vom Staat übernommen und ausgegeben werden statt /
admassiert – darüber so erschrocken, daß sie mir melden wollte (gestern am Telefon gefragt). /
Resp. Ist uns bereits bekannt.

Pfr. Aniser: Bericht. Die Offiziere, auch prot. waren über Verurteilung /
Muhler sehr empört, auch über die Äußerungen von Esser gegen mich. Eine Hilfe jetzt nicht zu erreichen aber 1. April. /
Sie hatten eine Konfer. in Berlin. Nichts Neues. Rakowski wird dort anerkannt. Warum man ihn nicht zum /
Feldbischof vorschlägt? Weil der prot. 1. April geht.