Tagebucheintrag vom 20. Juni 1945⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 90

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Mittwoch, 20.6.45. Professor Schmaus, Rosenheim: Ich unterbreche seine Vorschläge: Selbstverständlich lebt die hiesige Fakultät wieder auf, wir sind dabei, ein Haus zu schaffen und die Stiftung des Georgianums nachzuprüfen, Raum zu schaffen auch für die Studenten anderer Diözesen. Nichts fest, solange nicht mit dem Unterrichtsminister gesprochen. Vielleicht sogar Vorschlagsrecht der Bischöfe. „Ich habe an ihn gedacht, aber heute eine feste Zusage nicht möglich“. Er empfiehlt Angermair. Es melden sich viele bei mir, noch keine Entscheidung. Sie sollen Theologie in einer Kaserne beginnen und Medizin. Unterbrochen von

Prälat Neuhäusler: Brini, Rom, will besprechen wegen der Stipendien.

Graf Pocci: Im Ammerland eine Glocke weggenommen, klein, etwa 40 Zentimeter - was im ganzen Betrieb. Das war alles?

Stadtpfarrer Bleyer: Die Gründe warum er resigniert hat. Besonders wegen der Kooperatoren, der eine Gefängnisseelsorge, der andere in einer Familie Ärgernis.. Dazu die äußeren Sorgen. Respondeo: Sie haben mit großem Enthusiasmus angefangen. Ich verstehe, daß sie müde wurden, es kam über die Pfarrei. Vielleicht jetzt in den zwei Lehrlingsheimen wieder Erholung und dann wieder in die Seelsorge. Er denkt nicht, zwei Jahre auszusetzen.

Rechtsanwalt Simon war schon einige Male hier. Von Wilhelm keine Nachricht.

Zwei Herren aus Washington, die das Gericht über Rosenberg vorbereiten sollen, ich hatte sie zwei mal abgewiesen: Wollten „über die Verfolgung der Kirche durch die Nazi“ mich sprechen. Ich war müde zum Umfallen, blieb aber doch eine Stunde. - Ihr Englisch war kaum zu verstehen. Siehe besonderes.

Nachmittag noch Neuhäusler - will alle möglichen Unterschriften, aber das doch Grenzen.

Abgelehnt verschiedene: Frau Anselma.

In der Früh Maria Franziska vom Orden Jesu Maria. Sprach auch über Fall Rauscher. Man habe gesagt, diese Empfehlung werde ihm zugute gehen. In Schlesien evacuiert, jetzt in Kühbach. Jetzt in Dresden bei anderem Orden, hat aber nichts zu tun, möchte [ ... ] eine Arbeit. In den Schulen als Studienassesorin. Kann nicht nach Rom. Hat Latein und Englisch auch andere Oberschule für Jungen, auch als Übersetzer. Responsum: Würde sich in anderen Klöstern hier einsam fühlen, soll an Bischof Berning schreiben. Wir haben viele Lehrer, kein neuer Orden. Herr werden. Weint danach.

in den zweiDall' Orto, Rom, Seelsorge für Italiener. Mischehen.

17.00 Cancer.
Mi 20.6.45 Prof. Schmaus Rosenheim: Ich unterbreche seine Vorschläge: Selbstverständlich lebt /
die hiesige Fak. wieder auf, wir sind dabei ein Haus zu schaffen und die Stiftung des Georg. nachzuprüfen, Raum zu schaffen auch /
für die Stud. anderer Fak. Diöz. Nichts fest solange nicht mit dem Unterrichtsminister gesprochen. Vielleicht sogar Vorschlags- /
recht der Bischöfe. „Ich habe an ihn gedacht, aber heute eine feste Zusage nicht möglich“. Er empfiehlt Angermaier. /
Es melden sich viele bei mir, noch keine Entscheidung. * Unterbrochen von [Einfügung (*): Sie sollen Theol in einer Kaserne beginnen und Med]

Prälat Neuh.: Brini Rom will besprechen wegen der Stip.

Graf Pocci: Im Ammerland eine Glocke weggenommen, klein, etwa /
40 Ztr. - was im ganzen Betrieb. Das war alles?

Stadtpfarrer Bleyer: Die Gründe warum er resign. hat. Besonders wegen der Koop., der eine /
Gefängnisseelsorge, der andere in einer Familie Ärgernis.. Dazu die äußeren Sorgen. Resp. Sie haben mit großem En. /
angefangen. Ich verstehe daß sie müde wurden, es kam über die Pfarrei. Vielleicht jetzt
in den zwei
im Lehrlingsheim
wieder Erholung und dann wieder in die /
Seelsorge. Er denkt nicht zwei Jahre auszusetzen

Rechtsanwalt Simon war schon einige Male hier. Von Wilh. keine Nachricht

2 Herren aus Washington die das Gericht über Rosenberg vorbereiten sollen, ich hatte sie /
zwei mal abgewiesen: Wollten „über die Verfolgung der Kirche durch die Nazi“ mich sprechen. Ich war müde /
zum Umfallen, blieb aber doch eine Stunde - Ihr Englisch war kaum zu verstehen. s. besonderes

Nachm. noch Neuhäusler - will alle möglichen Unterschriften aber das doch Grenzen.

Abgelehnt verschiedene: Frau Anselma ,

In der Früh Maria Franziska vom Orden Jesu Maria. In
Sprach auch über Fall Rauscher. Man habe gesagt, diese /
Empfehlung werde ihm zugute <gehen>
Schlesien evac.
jetzt in Kühbach. Jetzt in Dresden bei anderem Orden, hat aber nichts zu tun, möchte [ ... ] eine Arbeit /
In den Schulen als StudienAss. Kann nicht nach Rom. Hat lat. und Englisch auch andere Oberschule für Jungen /
auch als Übersetzer. R Würde sich in anderen Klöstern hier einsam fühlen, soll an Bischof Berning schreiben. /
Wir haben viele Lehrer, kein neuer Orden. Herr werden. Weint danach.

[Im Original am linken Seitenrand eingefügt: Dall' Orto Rom Seelsorge für Italiener. Mischehen

17 h Cancer]