Tagebucheintrag vom 9. Dezember 1932⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 180
Freitag,
9.
Dezember.
7.00 - 10.00 Uhr
Exercitienschluß
in
Fürstenried
für 165
Reichswehr.
Ich
predige:
Die Lebenswerte der
Religion.
Nachher
Frühstück, viele
Offiziere
dabei:
Exzellenz
von
Leeb,
Oberstleutnant
Demmler
(Zögling von
Metten),
Hauptmann
Fürst,
der in
Beaurains
dabei war, viele machen ein sehr schönes
Kreuz.
Leeb
hält Ansprache, erklärt,
sie seien sehr zufrieden mit dem neuen
Pfarrer
Aniser.
Auch
photographiert.
10.00 Uhr Ordinariatssitzung.
16.30 - 17.30 Uhr Ministerpräsident Held: 1) Kürzung der Seminarbeiträge. Die finanzielle Lage sei furchtbar, 60 Millionen überschritten. Respondeo: Personal kann man kürzen. Wir sind 45 Prozent gekürzt. Ist eben Concordat, was Museen und Mädchenschulen nicht sind. Dabei das höhere Schulgeld, die Buben kommen aus kinderreichen Familien und weniger guten Volksschulen, müssen also in den ersten Jahren Schulgeld bezahlen. Er erklärt mir, er wird im Ministerrat tun, was er tun kann, um weitere Kürzungen zu vermeiden. 2) Tanzerlaubnis im Advent. In den Orten mit Fremdenverkehr. Respondeo: Ein Stück bayerische Art preisgegeben, und andererseits werden viele Arme geschaffen, die ihr Wohlfahrtsgeld verjubeln. Auch für Fastenzeit? Nein. Ich bringe zur Sprache, daß in Bayern Methodisten und Mennoniten, in Preußen Baptisten und Methodisten, in Württemberg nur Methodisten. Er meint, das sei nicht von hier aus genehmigt worden. Wegen Denkmal im Dom, für das ich ebenso wie Bogenhausen dem Minister Goldenberger dankbar bin, erklärt er, es habe immer gestört. Er will wieder kommen, damit kein Mißverständnis oder gar Verstimmung aufkomme.
10.00 Uhr Ordinariatssitzung.
16.30 - 17.30 Uhr Ministerpräsident Held: 1) Kürzung der Seminarbeiträge. Die finanzielle Lage sei furchtbar, 60 Millionen überschritten. Respondeo: Personal kann man kürzen. Wir sind 45 Prozent gekürzt. Ist eben Concordat, was Museen und Mädchenschulen nicht sind. Dabei das höhere Schulgeld, die Buben kommen aus kinderreichen Familien und weniger guten Volksschulen, müssen also in den ersten Jahren Schulgeld bezahlen. Er erklärt mir, er wird im Ministerrat tun, was er tun kann, um weitere Kürzungen zu vermeiden. 2) Tanzerlaubnis im Advent. In den Orten mit Fremdenverkehr. Respondeo: Ein Stück bayerische Art preisgegeben, und andererseits werden viele Arme geschaffen, die ihr Wohlfahrtsgeld verjubeln. Auch für Fastenzeit? Nein. Ich bringe zur Sprache, daß in Bayern Methodisten und Mennoniten, in Preußen Baptisten und Methodisten, in Württemberg nur Methodisten. Er meint, das sei nicht von hier aus genehmigt worden. Wegen Denkmal im Dom, für das ich ebenso wie Bogenhausen dem Minister Goldenberger dankbar bin, erklärt er, es habe immer gestört. Er will wieder kommen, damit kein Mißverständnis oder gar Verstimmung aufkomme.
Freitag,
9.
Dezember.
7.00 - 10.00 Uhr
Exercitienschluß
in
Fürstenried
für 165
Reichswehr.
Ich
predige:
Die Lebenswerte der
Religion.
Nachher
Frühstück, viele
Offiziere
dabei:
Exzellenz
von
Leeb,
Oberstleutnant
Demmler
(Zögling von
Metten),
Hauptmann
Fürst,
der in
Beaurains
dabei war, viele machen ein sehr schönes
Kreuz.
Leeb
hält Ansprache, erklärt,
sie seien sehr zufrieden mit dem neuen
Pfarrer
Aniser.
Auch
photographiert.
10.00 Uhr Ordinariatssitzung.
16.30 - 17.30 Uhr Ministerpräsident Held: 1) Kürzung der Seminarbeiträge. Die finanzielle Lage sei furchtbar, 60 Millionen überschritten. Respondeo: Personal kann man kürzen. Wir sind 45 Prozent gekürzt. Ist eben Concordat, was Museen und Mädchenschulen nicht sind. Dabei das höhere Schulgeld, die Buben kommen aus kinderreichen Familien und weniger guten Volksschulen, müssen also in den ersten Jahren Schulgeld bezahlen. Er erklärt mir, er wird im Ministerrat tun, was er tun kann, um weitere Kürzungen zu vermeiden. 2) Tanzerlaubnis im Advent. In den Orten mit Fremdenverkehr. Respondeo: Ein Stück bayerische Art preisgegeben, und andererseits werden viele Arme geschaffen, die ihr Wohlfahrtsgeld verjubeln. Auch für Fastenzeit? Nein. Ich bringe zur Sprache, daß in Bayern Methodisten und Mennoniten, in Preußen Baptisten und Methodisten, in Württemberg nur Methodisten. Er meint, das sei nicht von hier aus genehmigt worden. Wegen Denkmal im Dom, für das ich ebenso wie Bogenhausen dem Minister Goldenberger dankbar bin, erklärt er, es habe immer gestört. Er will wieder kommen, damit kein Mißverständnis oder gar Verstimmung aufkomme.
10.00 Uhr Ordinariatssitzung.
16.30 - 17.30 Uhr Ministerpräsident Held: 1) Kürzung der Seminarbeiträge. Die finanzielle Lage sei furchtbar, 60 Millionen überschritten. Respondeo: Personal kann man kürzen. Wir sind 45 Prozent gekürzt. Ist eben Concordat, was Museen und Mädchenschulen nicht sind. Dabei das höhere Schulgeld, die Buben kommen aus kinderreichen Familien und weniger guten Volksschulen, müssen also in den ersten Jahren Schulgeld bezahlen. Er erklärt mir, er wird im Ministerrat tun, was er tun kann, um weitere Kürzungen zu vermeiden. 2) Tanzerlaubnis im Advent. In den Orten mit Fremdenverkehr. Respondeo: Ein Stück bayerische Art preisgegeben, und andererseits werden viele Arme geschaffen, die ihr Wohlfahrtsgeld verjubeln. Auch für Fastenzeit? Nein. Ich bringe zur Sprache, daß in Bayern Methodisten und Mennoniten, in Preußen Baptisten und Methodisten, in Württemberg nur Methodisten. Er meint, das sei nicht von hier aus genehmigt worden. Wegen Denkmal im Dom, für das ich ebenso wie Bogenhausen dem Minister Goldenberger dankbar bin, erklärt er, es habe immer gestört. Er will wieder kommen, damit kein Mißverständnis oder gar Verstimmung aufkomme.