Johann Pfeuffer

NS-Funktionsträger, Beamter

* 1. April 1887
Schreiner,
1907 - 1911 beim Militär,
anschließend Ausbildung auf der Gendarmerie-Schule in München,
1912 - 1945 Staatsbeamter,
1913 Mitglied der Schutzmannschaften (Einheiten der Schutzpolizei),
1914 Heirat,
Vater von zwei Kindern,
1919/20 Mitglied der SPD,
1921 Aufnahme in die Kriminalpolizei München, Abteilung Sittenpolizei,
1923 - 1928 bei der politischen Abteilung (VI.) der Kriminalpolizei München,
1.5.1933 Eintritt in die NSDAP,
Ortsgruppenamtsleiter in München-Bogenhausen,
Bereitschaftsleiter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV),
Mitglied des Nationalsozialistischen Reichskriegerbundes (NSRKB),
des Reichsluftschutzbundes (RLB) und des Reichsbundes der Deutschen Beamten (RDB),
1933 Versetzung zur Bayerischen Politischen Polizei (BPP),
1934 - 1942 bei der Abteilung II B („Kirche, Juden“) bei der BPP (ab 1936 Staatspolizei),
1938 Kriminalinspektor,
November 1941 Leiter der Deportation von 1000 Münchner Juden nach Kaunas,
nach 1942 Sachbearbeiter in der Abteilung II G („Heimtücke“) bei der Staatspolizei,
1945 - 1948 in US-amerikanischer Haft,
1948 Haftentlassung,
23.1.1953 Einstellung des Spruchkammerverfahrens durch die Hauptkammer München,
anschließend Eröffnung eines Verfahrens am Landgericht München I. wegen der Deportation Münchner Juden.
Quellen und Literatur: Staatsarchiv München: Spruchkammerverfahren Karton 1316, Johann Pfeuffer, Kriminalinspektor bei der Geheimen Staatspolizei, in: Mein Uropa war kein Nazi, oder?, in: www.gda.bayern.de (abgerufen am 2020-05-31) Staatsarchiv München: Staatsanwaltschaften Landgericht München 1951, 24493, 29499 / 1 f.
Kasberger, Erich, Karrierewege Münchner Gestapobeamter, in: Marita Krauss (Hg.), Rechte Karrieren in München: von der Weimarer Zeit bis in die Nachkriegsjahre, München 2010, S. 189 - 229.
Strnad, Maximilian, Zwischenstation „Judensiedlung“. Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941 - 1945 (Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern, Band 4), München 2011.
Wir danken Herrn Erich Kasberger, Pöcking, für die freundliche Mitteilung vom 28.5.2020.
Empfohlene Zitierweise: Johann Pfeuffer, in: Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911-1952). Verfügbar unter: https://faulhaber-edition.de/08834. Letzter Zugriff am 26.04.2024.