Konkordat, BienniumParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 28. Januar 1923

Nuntius 28. Jan. 23

1) Konkordat: Die Verhandlungen waren pennose, penosissime /
und einmal aber nur einmal habe ich die Geduld verloren. Knill. behauptete das gerade Gegenteil von dem was er vor drei Jahren /
in der Rundschau geschrieben hat aber ich wollte es ihm nicht sagen um ihn nicht zu ärgern. Es war der engere Ministerrat Knilling, /
Matt, Krausneck der letztere der würdigste, dazu die drei Abgeordneten Held, Speck /
und Wohlmuth. Wohlm. hat ein einziges Mal geholfen bei Staatsleistungen - alles soll neue Staatsleistung /
sein, sonst aber waren alle 6 gegen mich, alles sechs (Resp. Bei den Ministern verstehe ich eher weil Staatsminister /
dagegen die Abgeordneten sind Vertreter des katholischen Volkes! Also Kirchenrechte, nicht Staatsrechte). Ritter hat immer geschwiegen /
war innerlich mit mir, aber durfte es nicht merken lassen (warum nicht?). Rom muß einige Concess. machen /
aber dann geht es vielleicht wohl. Der Art. über die Schule ist sehr gut - besser als in irgendeinem /
Konk. in der Welt. Über die Säkul. ganz falsche Auffassungen - mit dem Konk sei alles glatt gemacht /
worden - mit den einzelnen ist gut zu sprechen (Pacelli hat sie sogar besucht) aber sobald sie beisammen sind, alle gegen ihn /
- „man merkt nichts davon daß es Katholiken sind“.

2) Wegen philos. Biennium. Die öst. Bischöfe haben nach Rom berichtet /
daraufhin wurde er aufgefordert, er konnte nicht anders, sagt er entschuldigend dazu. Und jetzt Mitteilung - /
ist aber nicht eilig. Also für die Konferenz

Wichtig 1) wegen Priestermangel 2) Konkord. abwarten ob Staatsleistungen /
auch für die Kleriker im philos. Jahr gegeben werden.