Tagebucheintrag vom 19. Juli 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 181

Freitag, 19.7.46, 8.30 Uhr zum Vincenztag nach der Predigt von Pater Koch (Erfurcht vor dem Gottesbild im Mitmenschen: Vincenz hebt das sterbende Kind auf der Straße auf – nach dem Vorbild Christi, Lucas 4 – nach dem Vorbild Gottes. Der verlorene Sohn. Auch unter Schwestern ...) Pontifikalmesse in einem Saal. Gegen Ende fällt mit großem Lärm ein Stück der Decke herunter. Zum Glück waren die Gänge frei. Gleich wieder heim. Kirche noch nicht fertig.

Der neue Pfarrer von Unterhaching – mit dem ewig fröhlichen Vollmondgesicht. – Dankt für Pfarrei.

Gertraud macht Vorwürfe, weil die Zahner ins Haus kommen sollen. Sie würde das Haus nicht mehr betreten. Sie will ihre Sachen wegholen, sie seien gar nicht verwandt. Sie hätte eine Wohnung haben können. Respondeo: Sie sind verwandt. Sie werden ausgewiesen ohne neue Wohnung. Euch bleiben entweder die Kutscherwohnung oder die Sekretärszimmer aufgehoben.

Nach Tisch mit Sekretär im Dom. Die Fundamente des früheren Doms aufgedeckt. Es wird Holz gesägt.

17.00 Uhr Prinz Albrecht und Frau: Firmung der drei Kinder in der Hauskapelle. Gleich Firmscheine mitgegeben.

Zinkl: Süß , Schwalb, Linhardt, Rintelen. Neue Zeitschrift. Dr. von Wien.

Pater Kastner: Die Jugend, besonders Landesausschuß, beide finden sehr gut. Eine Eingabe unterzeichnen? Ja. Dispositionsfond.