Tagebucheintrag vom 1. Februar 1946Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 43,45

Frei 1.2.46 6 30 in Dreifalt.kirche Pontif.messe mit Komm. /
zum Jubil. der Ehrenwache. Gefahren. Stadler betet am Schluß /
das Sühngebet. Ohne Ansprache.

9 h Dreimärkl mit Stroph.spritze prophyl.

Hipp Pfaffenhofen – Gruß von der kranken Schwester dort. Heute sind in /
Bremen bereits Schiffe eingelaufen mit amerik. Weizenmehl. Aber trotzdem .. /
Die Leute wollen ihr Geld in Sachwerte umsetzen.

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Oldenburg in amerik. Uniform. Die Mutter 1943 an /
Karzinom gestorben. Er selber auch katholisch geworden, am Tag der Operation seine /
1. Komm. Sehr erbaulich wie er um den Segen bittet und das Kreuz macht. Er selber mußte in die Armee eintreten, /
aber beobachtet.

Üxküll von der Nordreise zu den Bischöfen bis Hamburg zurückgekommen. Panne. /
In Kronberg den Nunt. Chiarlo nicht gesehen. Er komme nicht mehr zurück, er habe es schwierig /
weil er nicht englisch spricht, dagegen P. Zeiger wirke ausgezeichnet. Die Caritas bringe überhaupt nichts /
fertig (ich lobe die hiesige Charitas) während die evang. Innere Mission, ein Herr /
Ge
s
r
temeier,
früher Ns ausgezeichnet wirke, in Schweden gewesen sei … Er würde am liebsten zur Innere Mission gehen.

Reg.präs. Dr Günder, Normanne; sein Sohn im Lager /
Stephanskirchen, niemals Pg, Landrat nur ernannt aber niemals ausgeübt, linken Arm /
verloren, durch eine Muttergottes Med. gerettet. Ich mache nach seinen Angaben eine Eingabe …

Dr. Hüffer 1934 aus dem Auswärtigen Min. Berlin von Hi entlassen, später Abteilg- /
dir.
in der Deutschen Akad. In Garmisch im Lager, furchtbare Behandlung durch /
Kzler. Dankt für meine Eingabe und bringt den Dank der anderen die ihm noch nachgerufen hätten. Hatte eine christliche /
Arbeitsgemeinschaft, ein evang. Pastor. Tiso sei schwer geschlagen worden.

Metropol. Seraphim mit einem „Grafen“: Die Russen, etwa /
40 000 werden mit Gewalt nach Rußland abgeschoben. Viele begehen Selbstmord. Erzbischof Rohracher /
hat an den Heiligen Vater geschrieben und eine Abschrift ihm gegeben, so daß Abschub in einigen Lagern verzögert wurde. Ich soll an den Heiligen Vater /
schreiben – Ja. Ich wollte auch nach Frankfurt, – „das tun wir“. Doch schön sagt er daß die armen Menschen zum /
Geiste ihre Zuflucht nehmen.

P. Friedr., Pass. und father Kinder, der hierher versetzt wurde in die Tegern- /
seer
Landstraße von Tölz, möchte für einen anderen meinen Zug nach Rom begleiten, Gesuch für Pro- /
vinz.
– Eingabe von mir. Überreicht Entwurf einer katholischen Laien-Aktion.

Piscator Giehrl: Reise nach Rom.