Tagebucheintrag vom 12. Juli 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 57

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Mittwoch, 12.7.44. Der Tag begann trüb und bringt fortwährend Wechsel zwischen Regen und klarem Wetter.

Pater Sigisbert bringt die neue Schrift seiner Lebenserinnerungen und holt dafür das frühere Stück ab, um es nach Laufen zu geben.

12.10 - 14.30 (35) Uhr Alarm und noch schwerer Überfall, offenbar Fortsetzung von gestern. 11.35 Uhr takt der Sender, es wird aber wieder ruhig bis 12.10 Uhr! 220 Kilometer Nordwest, dann plötzlich 170 - 130 - 30. Immer wieder: „Ein Verband von Westen“. Von 13.00 - 14.05 Uhr Trommelfeuer fast ohne Pause, erschreckend, am Ende einmal eine solche Erschütterung, daß wir die Hände zum Kreuz heben. Bei der Vorentwarnung: In der nächsten Umgebung, nicht aber in der Ferne große Brände. In der Prannerstraße vier Häuser bei Obeser, Rauch und Feuer drohen überzuschlagen, man schickt nach Karg, das Luftgaukommando brennt in der großen Kuppel. Im Haus Fenster an der Vorderseite.

Abends ohne Licht, ohne Wasser, ohne Strom - also kein Radio.