Tagebucheintrag vom 23. Januar 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 10

So 23.1.44 Schwester Zinkl: Kommt von Wien. Der Bruder war acht Tage im Krankenhaus Linz /
zur klin. Beobachtung des Herzens, jetzt wieder zurück. Muß sich schonen - vielleicht vom Maschinenschreiben.

Soldat Ferd. Klein: Hat gestern ein Buch abgegeben eingewickelt /
mit Gedichten an seine Braut, wollte es mir schenken. Hier in der Überprüfungsstelle - in der Heizung, darf daheim schlafen weil keine /
Ruhe. Will Mesner werden - ist im Ordin at vorgemerkt - muß vom Arbeitsamt mitentschieden werden. Erhält /
Zigetten, Rosenkranz, 25 M - bittet um den Segen. Offenbar sehr naiv.

Th. Th. - droht in den Nerven ganz zusammenzubrechen, weint und hört nicht auf zu /
reden. Fixe Ideen, sie hätten „weggenommen“. Apostol. der Gasse.

Gestern noch: Graßl: Von Schweden kam die Einreiseerlaubnis, aber /
die Gestapo hier gibt keine Ausreiseerlaubnis, /
<nur | nun> haben sie bis Juli Aufenthaltsbewilligung verlangt!