Tagebucheintrag vom 4. Oktober 1942Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 84,85

So 4.10.42 St Franz. Immer noch herrlich unter Tags warmes Wetter. Blauer Himmel. Sternen- /
hell
so daß man auch ohne Mond fürchtet daß die Flieger kommen.

9h in der Kirche St Anna Pontif.amt. Zuerst Pred., dann /
Access und Hochamt.

Lenné mit ihrem Neffen Rudolf und eine „Freundin“ SR Schwester /
mit ihrem Neffen Wolfgang. Rudolf an der Oberschule, tapfer und treu - /
es sei leichter als in Berlin und Oldenburg; erhält Nachfolge Christi und Rosenkranz, der kleine /
Wolfg. Med. und Bildchen, die Tante Rosenkranz und Firmungsbild.

Giselda Meurer Rom, - in der Klinik Neuwitt. /
von Dr Graut hierher verwiesen? cattiva sagt sie. Wenn ins Politische, /
lenke ich ab. Habe mich in Rom gesehen. Spricht Italien. War /
mit einem Prot. verheiratet.

16h mit Wagen Friedb. Frau Geheimrat besucht. Ist sehr schwach und darf nun /
doch oper. werden.

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Bösl - erzählt von der Schreckensnacht weil sie ganz nahe wohnten. Wirkung Weinkrampf.

Sisintr.: Eine Schwester in Dill. hat einen Bruder Rechtsanwalt Warh der verurteilt wurde weil er ins Feld /
schrieb: Im nächsten Jahr werden wir nichts mehr schicken können, im nächsten Jahr .. Da sie Frau Troost gepflegt hat, /
die der Führer öfter besucht, ein Gnadengesuch, wie auch ihr Vater befürwortet. R Um sich sagen zu können man habe alles versucht. /
Eine Schwester bei ihm (Urteil schon vor vier Wochen) und er: Wenn das Gnadengesuch nicht genehmigt wird, für Gottes Ehre und die Kirche, wie ein Märtyrer. /
Jene Frau habe ihm auf die Frage: Wie gefällt Ihnen das Bild Leda? Von 100 000 Besuchern versich nur 9 000 das sei Kunst, aber 91 000 /
eine Schweinerei. Darauf entrüstet.