Tagebucheintrag vom 11. April 1939Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 166

Die 11.4.39 Dr Im Zimmer celebr. weil immer noch Müdigkeit und Halsentzündung.

Dr. Wilmsen: Eigens hierher gereist wegen Christus Orden. Eine alte Idee /
von ihm seitdem er sucht. Einmal hier als er am Heiligen Abend allein war, jetzt bei den Bergwerkkameraden also aus der <Höhle. | Hölle.> /
Täglich Lesung im
Das
hl Evang. und täglich Kommunion und die Übung der Nächstenliebe. Hat es schriftlich mitgebracht. Resp. „Orden“ im eigentlichen Sinne /
nicht angenommen. Fehlt etwas von der Kirche wie Gebete für den Heiligen Vater. Es soll durchaus nicht etwas Vereinsmäßiges darin sein. Anschluß an den Dritten Orden oder /
Congreg. Will er nicht. Also stur so weiterarbeiten. Später können Gruppen gegründet werden. # Pfundt. duc.

Taenzl - bringt noch zum Geburtstag einen prächtigen Kelch. Soll ihren Wald verlieren und einen /
Großteil des Grundbesitzes. Will einmal eine ganz große Reise machen. Will Pfingstmo in die Kapelle kommen.

Prof. Gogola - von Sardinien, jetzt von Bonn bei Nau- /
mann
. Ob es wirklich so schlimm sei mit der Verfolgung der Kirche, man höre so verschiedene Urteile. Ich erzähle: Fak. /
aufgehoben, Klosterschulen aufgehoben, katholische Beamte verlieren ihre Stelle, die Durchführung der ar. Gesetze, unsere Auswandererfürsorge, /
- ob noch in den Kirchen gekündigt? Nein aber einigen Geistlichen das Predigen verboten, ist offenbar von der anderen Seite längst beeinflußt.

Dir. Zinkl: Das Protokoll bis morgen, Anlage wird er selber schreiben lassen Ob eine Eingabe an das /
Bayr Staatsministerium wenn HJ nun Zwangspflicht.

15 30 bei den Guthirten vor der Gemeinde über Papstwahl in Rom. Ohne Lichtbilder /
Dann Besprechung über Klosterfrage - Besuch der zwei kranken Schwestern.

Präl Scharn. reist nach Rom wegen der Ehesache Douglas. Im Voraus sprach man /
bereits davon. <Ob | Ohne> im [ ... ] von den Fak., im Notfall Wissen von der Auswanderfürsorge.

Secr. läßt eine Frau aus Unterhaching, Anna Heindl nicht vor die als „Sehe- /
rin“ die von anderen gehört habe, es sei ein Attentat gegen den Kardinal geplant, wenn er vom Hause zur Kirche fahre. Nun /
aber ist er in der Charwoche mehr als ein dutzendmal zur Kirche gefahren.